Im Frühjahr wurde der FC Chelsea regelrecht zu seinem Glück gezwungen.
Chelseas Transferoffensive
Die FIFA erließ gegen den Klub aus dem Westen Londons eine Transfersperre bis Sommer 2020. Der neue Coach Frank Lampard machte aus seiner Not eine Tugend.
Die Spieler-Legende der Blues hatte den Abgang von Eden Hazard zu verkraften, des besten Spielers der Mannschaft. Ersatz konnte nicht geholt werden, also setzte der Engländer auf das, was ihm noch blieb: Die Jugend.
Lampards junge Wilde wussten anfangs zu überzeugen und eilten mit erfrischendem Offensivfußball von Sieg zu Sieg.
Chelsea plant Transferoffensive
Doch als die Fans sich sicher waren, dass die Transfersperre das Beste sei, was dem Klub seit langer Zeit passiert ist, folgte der Bruch.
Von den letzten fünf Ligaspielen gingen vier verloren. In der Premier League muss der Klub wieder um einen Champions-League-Startplatz zittern und wenn die Chelsea-Anhänger jetzt an das Achtelfinale der Königsklasse gegen den FC Bayern München denken, dann wird dem Großteil wohl ein wenig flau im Magen.
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Gleiches gilt allem Anschein nach auch für Lampard. Das Positive: Bis Mitte Februar ist noch Zeit und Chelsea darf nach der Verkürzung der Strafe nun doch schon in diesem Winter wieder shoppen. Lampard will dies nutzen und eine Transferoffensive starten.
Die Verantwortlichen wollen ihm seine Wünsche erfüllen und stellen dem 41-Jährigen laut Telegraph satte 180 Millionen zur Verfügung.
Kepa überzeugt nicht mehr
Lampards erste Baustelle ist die Torwart-Position. Erst im Sommer 2018 hatte Chelsea Kepa zum teuersten Torwart der Welt gemacht. 80 Millionen Euro überwiesen die Londoner für den Spanier nach Bilbao. Bleacher Report berichtet nun, dass er bereits wieder ersetzt werden soll.
Kepa kassierte in der laufenden Saison bereits 37 Tore und hielt nur 56 Prozent aller Schüsse, die er auf den Kasten bekam. In der Premier League weist nur ein Keeper einen schlechteren Wert auf.
Die Torwart-Legende Petr Cech ist bei den Blues mittlerweile technischer Berater. Er soll Lampard eine Alternative zum 25-jährigen Basken empfehlen.
Baustelle Verteidigung
Lampards größte Baustelle könnte die Verteidigung sein. Chelsea kassiert zu viele Gegentore, weswegen auch ein Verteidiger ganz oben auf der Einkaufsliste stehen soll: Ben Chilwell.
Der Linksverteidiger besticht bei Überraschungsteam Leicester City mit konstant guten Leistungen. Der 22-Jährige ist bereits englischer Nationalspieler und würde einen echten Transfer-Coup darstellen. Ein Deal dürfte allerdings nicht ganz günstig werden.
Eine weitere Option in der Defensive stellt Nathan Aké dar. Der Niederländer hat eine Vergangenheit bei den Blues und könnte nun an die Stamford Bridge zurückkehren. Es soll eine Vereinbarung mit dem AFC Bournemouth geben, dass eine Rückholaktion von Aké für knapp 50 Millionen Euro möglich ist.
Ambitionierte Transferziele: Sancho, Werner, Bailey
In der Offensive hat sich Chelsea offenbar noch Größeres vorgenommen. Für einen Winter-Transfer werden die Namen Jadon Sancho, Timo Werner, Wilfried Zaha, Leon Bailey, Ousmane Dembélé und Samuel Chukwueze gehandelt.
Ein Transfer von Dortmunds Sancho und Leipzigs Werner ist allerdings unwahrscheinlich. Beide sind mit ihren Klubs im Achtelfinale der Champions League vertreten und werden dort gebraucht, weswegen die Personalien frühestens im Sommer heiß werden dürften.
Auch Zaha soll nach Informationen des Independent erst nach der Saison verfügbar sein. Dass der FC Barcelona Dembélé im Winter ziehen lässt, erscheint ebenfalls undenkbar. Zumindest nicht zu einem realistischen Preis.
Bei Bailey sieht es schon besser aus. Der Flügelstürmer von Bayer Leverkusen machte in der Vergangenheit keinen Hehl daraus, bald für einen prestigeträchtigeren Klub auflaufen zu wollen.
Die Verantwortlichen des FC Chelsea sind laut einem Bericht des Telegraph zuversichtlich, dass ein Deal mit dem 22-Jährigen realisierbar ist. Die Blues beobachten den Jamaikaner schon länger, in dieser Saison erzielte Bailey vier Tore und bereitete weitere drei Treffer vor. Kostenpunkt: Wohl mindestens 40 Millionen Euro.
Transfersperre als Erfolgsmodell?
Auch ein Transfer von Chukwueze erscheint realistisch. Der 20-jährige Nigerianer besticht - ebenfalls als Außenstürmer – beim FC Villarreal mit starken Leistungen. Zudem sprach er zuletzt offen davon, dass er ein Fan der Blues sei.
In beiden Fällen wäre der Sinn einer Verpflichtung, Druck auf die zahlreichen Offensivspieler der Blues zu machen. Allen voran Christian Pulisic hängt den hohen Erwartungen noch weit hinterher. Auch Callum Hudson-Odoi weiß nur selten zu überzeugen.
Wenn es Lampard und Co. schaffen, das talentierte Team punktuell zu verstärken, dann könnte sich die Transfersperre im Nachhinein doch noch als Erfolg entpuppen. Womöglich kann der FC Chelsea dann auch den FC Bayern ärgern.