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Premier League: Chris Wilder, der Zauber-Trainer bei Sheffield United

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Premier League: Chris Wilder, der Zauber-Trainer bei Sheffield United

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Sheffield und der Zauber-Trainer

Sheffield United sorgt in der Premier League gerade für eine Überraschung nach der anderen. Trainer Wilder spielt beim Erfolg eine zentrale Schlüsselrolle.
Sheffields Chris Wilder ist der Zauber-Trainer der Premier League
Sheffields Chris Wilder ist der Zauber-Trainer der Premier League
© SPORT1-Montage: Marc Tirl/Getty Images/Picture Alliance
Nico Seepe
Nico Seepe
von Sophie Maaßen

Sheffield United erlebt zurzeit ein Fußballmärchen der Extraklasse. Denn kein United-Fan hätte 2016 ahnen können, dass The Blades in dieser Saison in der Premier League spielen und nach 14 Spielen sogar in der oberen Tabellenhälfte stehen würden.

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Hinter dieser unglaublichen Entwicklung stecken viel Arbeit, ein besonderer Trainer und ein glücklicher Zufall.

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Vier Siege, sieben Unentschieden, drei Niederlagen - das bedeutet 19 Punkte nach 14 Spielen und Platz neun in Englands Fußball-Oberhaus. Aufsteiger Sheffield United ist alles andere als ein klassischer Aufsteiger. Von wegen nur über Wasser halten. Sheffield mischt ohne Zurückhaltung mit.

Einige Top-Klubs der Premier League haben gegen den Neuling bereits eine ungemütliche Überraschung erlebt.

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Sheffield wird zum Giganten-Schreck

Ein 2:2 gegen Chelsea, ein 2:0 gegen Everton und ein 1:0 gegen Arsenal. Spätestens nach dem 3:3 gegen Manchester United, bei dem Sheffield sogar 2:0 in Führung ging, ist klar, dass die englischen Spitzenvereine einen neuen ernst zu nehmenden Gegner haben.

The Blades marschieren von Spiel zu Spiel, mit einer Souveränität und Selbstverständlichkeit, die ihren Ursprung vor allem in einer Person hat: Chefcoach Chris Wilder.

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Im Sheffielder Umbruch taucht Wilder auf

Angefangen hat alles im Mai 2016. Sheffield United stand in der drittklassigen League One am Ende der Saison auf Platz 13. Vorstand Kevin McCabe musste Entscheidungen treffen.

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Entscheidungen, die vor allem den damaligen Trainer betrafen. "Wir alle dachten, Nigel Adkins wäre eine gute Wahl, aber es hat nicht geklappt", erklärt McCabe in einem Interview mit The Athletic.

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Über die Entlassung habe McCabe den Noch-Trainer damals persönlich informieren wollen. Aber am Abend vor dem geplanten Gespräch erlebte McCabe etwas, das viele für Schicksal halten würden - oder Zufall.

Er traf Chris Wilder. In Sheffield. In einem Pub. Beim Fußballgucken. Der Anfang der Erfolgsgeschichte von United. "Chris war auch dort", beschrieb McCabe sein erstes Treffen mit Wilder, "und wir haben gesprochen. Wir haben nicht viel gesprochen und Nummern ausgetauscht."

"Dass ich an diesem Abend dort war, war Schicksal"

Damit war das Interesse am englischen Trainer geweckt. McCabe lud Wilder später zu einem Gespräch ein: "Er sagte ja."

Für McCabe eine Fügung des Schicksals. "Schicksal spielt eine Rolle, und dass ich an diesem Abend dort war, war Schicksal."

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Wilder sah es womöglich ähnlich. Denn eigentlich sollte er zu diesem Zeitpunkt einen neuen Job bei Charlton Athletic übernehmen. Doch am Tag, an dem Charlton ihn eigentlich vorstellen wollte, fand sich Wilder bei McCabe ein und erklärte, dass er zu Sheffield kommen würde.

Damit stand fest: United hatte einen neuen Trainer.

Die Ära des Chris Wilder

Wilder, der schon seit seiner Kindheit Sheffield-Fan war, hat eine neue Ära eingeläutet. Mit zwei Aufstiegen in drei Jahren.

"Chris Wilder ist ein Unikat", lobt McCabe seinen Glückstreffer bei The Athletic. "Ich glaube nicht, dass ich jemals zuvor auf einen Manager gestoßen bin, dem alle Fans von Sheffield United zugestimmt haben. Aber alle stehen voll hinter Chris." Die optimalen Voraussetzungen für den Trainer, der zuvor nie höher als in der viertklassigen League Two trainiert hatte.

In seiner ersten Saison bei Sheffield lief nahezu alles perfekt. Platz eins mit 100 Punkten und damit der Aufstieg in die zweite Liga. In der darauffolgenden Saison landeten The Blades dann auf Platz zehn, und in der vergangenen Saison sorgte Wilder mit seinem Team für ein kleines Wunder: den Aufstieg in die Premier League.

Und hier bringt Wilders Know-how, das er in den unteren Ligen sammeln konnte, Innovation, die seinen Klub in unerwartete Höhen katapultiert hat.

Sheffield positioniert sich in der Premier League

McCabe hat 2016 alles richtig gemacht - mit ein bisschen Glück. "Chris passt sich dem Fußball der Premier League an", erklärt McCabe den Erfolg von Wilder und seiner Mannschaft.

Obwohl das Team aus der Steel City in dieser Saison nicht übermäßig viele Tore schießt (Torverhältnis 17:13) glänzt das Team vor allem durch eine enorme Abwehrstärke und steht so im Gesamtbild gut da.

Doch mit hoher Leistung wächst auch der Druck von außen. In den nächsten Spielen gegen Newcastle (ab 20.30 Uhr im SPORT1-Liveticker), Norwich, Villa und Brighton kann Sheffield schon fast eine Favoritenrolle zugeordnet werden. "Die Erwartungen sind gestiegen", sagte McCabe jüngst bei Sky Sports.

"Es gibt kein 'Fuß vom Gas'"

Und genau aus diesem Grund nimmt in Sheffield keiner die nächsten Partien auf die leichte Schulter. "Das nächste Spiel ist das wichtigste, und diese sind genauso schwierig wie Manchester United, Arsenal, Tottenham oder Wolverhampton Wanderers", stellt Wilder klar. "Es gibt kein 'Fuß vom Gas' und keine Entspannung. Wir sind nicht diese Art von Verein und ich bin nicht diese Art von Manager."

Klare Worte eines Trainers, der weiß, was er will - und dem seine Spieler zuhören.

Denn die Spieler brauchen Wilder. Sie brauchen seine Expertise. Sheffield hat nicht die großen Namen im Kader, wie es bei Chelsea, Arsenal oder Manchester United der Fall ist. Das Team der "Namenlosen" funktioniert im Kollektiv. Die Zauber-Mischung von Wilder.

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Das fällt auch Außenstehenden wie dem ehemaligen Liverpool-Verteidiger Mark Lawrenson auf. "In dieser Umkleidekabine gibt es keine Egoisten. Sie sind alle Spieler von Chris Wilder", erklärt er im BBC-Radio"Es gibt nur sehr wenige Spieler in der Mannschaft, die ihr ganzes Leben in der Premier League verbracht haben."

Der Glaube an Sheffield ist groß

Der frische Wind aus den unteren Ligen ist in jedem Fall in der Premier League angekommen. Und der Glaube an den Newcomer ist da.

"Ich bin mir sicher, dass sie einige Spiele verlieren werden, aber das wird sie nicht davon abhalten, an ihre Spielweise zu glauben", sagt der ehemalige Sheffield-Spieler Michael Brown bei BBC. "Was sie bisher gemacht haben, ist eine großartige Grundlage."

Eine Grundlage, die Wilder gezaubert hat.

Und seine Arbeit wird belohnt: Wilders Vertrag wurde im Juli bis 2022 verlängert. Erst zwei Monate vorher erhielt er den LMA-"Manager of the Year"-Award und reihte sich damit neben Trainer-Größen wie Pep Guardiola und Antonio Conte ein.

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Wilder etabliert sich immer mehr als einer der großen Trainer im englischen Fußball. Im Oktober feierte er seinen 79. Ligasieg seit seinem Trainer-Debüt bei Sheffield 2016.

Nur Liverpools Coach Jürgen Klopp (81) und City-Trainer Guardiola (93) konnten im selben Zeitraum mehr verzeichnen.