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Norwich City mit Moritz Leitner vor Rückkehr in die Premier League

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Norwich City mit Moritz Leitner vor Rückkehr in die Premier League

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Leitner erklärt Norwichs Märchen

Nach dem Sensationsaufstieg ist Norwich City heiß auf die Premier-League-Rückkehr. Moritz Leitner erklärt bei SPORT1, worauf sich der Underdog am meisten freut.
Unter dem deutschen Trainer Daniel Farke gelingt Norwich City in der zweiten englischen Liga eine sensationelle Aufholjagd.
Johannes Fischer
Johannes Fischer

Den 9. August haben sie in Norwich schon rot im Kalender angestrichen. An diesem Tag kehren die Kanarienvögel zurück in die Premier League - und das mit Pauken und Trompeten.  

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Denn die Spieltagsplaner hatten gleich eine ganz besondere Pointe parat und setzten dem Aufsteiger keinen Geringeren als den FC Liverpool vor. Ausgerechnet im legendären Anfield will die Elf des deutschen Trainers Daniel Farke ihren wundersamen Höhenflug aus der vergangenen Spielzeit in die neue Saison übertragen. (SERVICE: Der 1. Spieltag der Premier League)

"In der Premier League an der Anfield Road zu starten, ist natürlich ein Hammer", freut sich Moritz Leitner schon im Gespräch mit SPORT1. "Wir spielen immerhin gegen den amtierenden Gewinner der Champions League, mehr geht nicht." 

Leitners Aufschwung mit Norwich  

Der frühere Dortmunder trifft damit auch auf Jürgen Klopp, mit dem er 2012 das Double mit dem BVB gewann. "Er war ein ganz wichtiger Leuchtturm auf meinem Weg", schwärmt Leitner von seinem Ex-Coach. "Er ist ein großartiger Typ und herausragender Trainer. Es war extrem wertvoll für mich, ihn als junger Spieler erleben zu dürfen. Unter ihm habe ich mein erstes Spiel in der Champions League gemacht, das vergesse ich nie." 

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Leitner, einst als Wunderkind gefeiert, war damals eine große Karriere prophezeit worden - doch er konnte die Vorschusslorbeeren bislang nie komplett rechtfertigen. Die Leihe nach Stuttgart brachte nicht den erhofften Erfolg, sein Wechsel zu Lazio Rom erwies sich gar als Reinfall, auch beim FC Augsburg konnte er sich nicht dauerhaft durchsetzen.  

Als er danach in die zweite englische Liga weiterzog und sich Norwich City anschloss, waren sich die Kommentatoren einig: Die Karriere des einstigen Juwels würde nicht mehr in Schwung kommen. Vor allem Leitners fehlende Einstellung, die schon dem damaligen VfB-Coach Huub Stevens gegen den Strich ging, schien ein Durchstarten zu verhindern. 

Doch der vermeintliche Schritt zurück erwies sich für den heute 26-Jährigen als goldrichtig. Mit Norwich erlebte auch Leitner eine Art Renaissance und schwang sich in der vergangenen Hinrunde zum umjubelten Regisseur der Kanarienvögel auf. Einige Verletzungen setzten ihn im Winter außer Gefecht, erst zum Saisonende schaffte es der frühere U21-Nationalspieler wieder als Stammspieler ins Team.

Siegtreffer gegen Schalke

"Ich bin wieder fit und gebe Vollgas. Mein Anspruch ist es, unserem Trainer jede Woche sehr gute Argumente zu liefern, um mich zu berücksichtigen", lautet Leitners Devise für die kommende Saison. "Ich will der Mannschaft immer maximal helfen, und das kann ich am allerbesten auf dem Platz."

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In der Vorbereitung zeigte er bereits seine gute Form und erzielte beim 2:1-Sieg im Testspiel gegen Schalke sogar den Siegtreffer. 

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Für die Underdogs aus Norwich soll das Abenteuer in der schwersten Liga der Welt möglichst nicht schon nach einer Saison enden. "Wir sind eine Mannschaft, in der viel Qualität und vor auch viel Leidenschaft steckt. Der Klassenerhalt kann am Ende nur mit einem tollen Spirit und harter Arbeit geschafft werden. Dazu ist hier jeder einzelne bereit", sagt Leitner.

Überhaupt scheinen in dem Klub aus Englands Osten viele Spieler aufzublühen, die man hierzulande längst nicht mehr auf dem Zettel hat. Mit Leitner, Christoph Zimmermann, Tom Trybull, Mario Vrancic, Marco Stiepermann, Onel Hernández und Dennis Srebeny hat sich so etwas wie eine deutsche Kolonie etabliert, die maßgeblich zum Aufstieg beitrug. 

Drmic und Fährmann passen ins Bild

Auch der frühere Schalke-Stürmer Teemo Pukki und Wolfsburgs Ex-Verteidiger Timm Klose gehören zu den Leistungsträgern der Engländer.

Da passt es perfekt ins Bild, dass City mit Schalke-Keeper Ralf Fährmann und Gladbach-Stürmer Josip Drmic zwei weitere Akteure ins Team holte, die bei ihren Klubs in der Bundesliga keine Verwendung mehr fanden. "Dieser Verein funktioniert wie eine Familie. Man steht eng zusammen, unterstützt sich, es ist viel Vertrauen und gegenseitige Wertschätzung da. Das ist ein sehr gutes Fundament, um seine Stärken maximal zu entfalten oder wiederzufinden", schwärmt Leitner.  

Während Fährmann ein Jahr ausgeliehen wurde und im Sommer 2020 wieder zurück in Gelsenkirchen erwartet wird, unterschrieb Drmic einen Vierjahresvertrag. Mit einem Dreierpack im Testspiel gegen Luton Town gab der Schweizer Nationalstürmer schon eine erste Visitenkarte ab. 

Farke: "Das wird schon ein Brett"

Auch Drmic hofft, unter Cheftrainer Farke zurück zu alter Leistungsstärke zu finden. Seit der frühere BVB-Jugendtrainer vor zwei Jahren in Norwich anheuerte, geht es mit dem Team in den kanariengelben Trikots aufwärts.

"Farke ist der Vater dieses Erfolges, ein ganz besonderer Trainer und Mensch", sagt Leitner. "Wir sind alle sehr froh, dass wir mit ihm arbeiten dürfen, er bringt jeden einzelnen von uns weiter. Und die Fans haben ihn sowieso ins Herz geschlossen." 

Und so geht der Aufsteiger zwar mit dem größtmöglichen Enthusiasmus in die Saison - aber auch mit einer Portion Ehrfurcht. "Die ganze Welt schaut drauf. Und wir spielen bei einer Mannschaft, die seit zweieinhalb Jahren kein Heimspiel verloren hat", sagte Farke, nachdem er sich vom Liverpool-Schock halbwegs erholt hatte. "Das wird schon ein Brett."