Zahlreiche Klubs bastelten während der abgelaufenen Transferperiode unter Hochdruck am Kader für die Rückrunde. Beim englischen Spitzenverein Tottenham Hotspur blieb man indes untätig - und sorgte damit für einen kuriosen Rekord.
No Deal: Spurs schreiben Geschichte
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Nachdem die Spurs bereits im Sommer auf Transfers verzichteten, präsentierten sie auch im Januar keinen Neuzugang. Eine komplette Saison ohne eine einzige Verpflichtung - das gab es in der Geschichte der Premier League noch nie.
Angesichts der umtriebigen Transfer-Aktivitäten der Konkurrenz beeindruckt die "No-Deal-Strategie" Tottenhams umso mehr. Zumal es nicht so ist, dass der Klub aus dem Norden Londons keinen Bedarf gehabt hätte - denn die Spurs plagen schwerwiegende Verletzungssorgen.
Alli und Kane fehlen gegen BVB
In Dortmund dürfte man die Transfer-Aktivitäten Tottenhams mit Interesse verfolgt haben. Der BVB trifft im Achtelfinale der Champions League auf den englischen Spitzenklub, der die Gelegenheit verstreichen ließ, personell noch einmal nachzulegen.
Erst am 20. Januar im Spiel gegen Fulham hatte sich mit Dele Alli ein absoluter Top-Spieler der Londoner schwer verletzt. Sein Ausscheiden für die Duelle mit dem BVB hat der Klub bereits bestätigt.
Mit Harry Kane wird den Spurs ein weiterer Leistungsträger fehlen. Ein Einsatz des Topstürmers ist zumindest für das Hinspiel am 13. Februar ausgeschlossen.
Kein Aktionismus bei den Spurs
Dennoch entschieden sich die Klubverantwortlichen gegen die Verpflichtung neuer Spieler im Winter. Der Hauptgrund dürfte die finanzielle Situation Tottenhams sein. Die Londoner bauen seit Jahren an ihrem neuen Stadion, das Kosten von rund einer Milliarde Euro verschlingt - Geld, das bei möglichen Transfers fehlt.
Trainer Mauricio Pochetino betonte jedoch, mit der Situation nicht unzufrieden zu sein. "Es ist eine komplizierte Sache, Qualität zu finden, die den Kader verstärkt", erklärte der argentinische Coach gegenüber der BBC und warnte davor in Aktionismus zu verfallen.
Bereits im Sommer verzichteten die Spurs auf Neuzugänge und wurden so zum ersten Premier-League-Team seit Einführung des Transferfensters im Jahr 2003, das keinen einzige Verpflichtung vermeldete.