Nach seinem ablösefreien Wechsel im Sommer vom FC Schalke 04 zu Crystal Palace durchlebte Max Meyer anfangs schwere Wochen in der neuen Umgebung.
Wie sich Meyer in England etablierte
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Meyer verlor anfangs den Kampf um einen Stammplatz, kam meist nur als Joker zum Einsatz, wurde auf verschiedenen Positionen hin- und hergeschoben. Kein zufriedenstellender Start für einen Spieler, der sich seine Dienste mit angeblich mit fünf bis zehn Millionen Euro Gehalt pro Jahr vergüten lässt.
Von vielen alten Schalker Fans wurde er ohnehin schon belächelt, weil er nach dem geräuschvollen Bruch mit Schalke bei keinem größeren Klub unterkam - nachdem er von Berater Roger Wittmann vollmundig zum angehenden Weltklasse-Profi erklärt wurde.
Knapp fünf Monate nach seinem ablösefreien Wechsel lässt sich mittlerweile aber feststellen: Meyer ist in der Premier League angekommen.
Meyer: "Viel Ballbesitz, das ist gut für mich"
Doch beim 2:0-Erfolg über Burnley Anfang Dezember gelang Meyer die Wende. Zwar blieb er ohne Tor, konnte aber der Partie mit seinen Fähigkeiten den Stempel aufdrücken. Bei seiner Auswechslung erhoben sich die Crystal-Anhänger von ihren Plätzen und spendeten Meyer Standing Ovations.
"Ich hatte ein gutes Spiel. Wir hatten viel Ballbesitz, das ist gut für mich. Ich hoffe, nächstes Mal kann ich noch treffen", bilanzierte Meyer nach seinem Gala-Auftritt.
Der Grund für seinen Durchbruch? Wurde er zu Beginn noch hin- und hergeschoben, hat Trainer-Routinier Roy Hodgson den Deutschen nun auf dem linken Flügel etabliert.
Meyer hat Biss
Dabei hat Meyer einen großen Unterschied zu seinem Heimatland festgestellt. "Der englische Fußball ist viel schneller, das mag ich. Der deutsche Fußball kann manchmal langsam sein", erklärt Meyer.
Durch seine neue Position auf der linken Außenbahn kann Meyer nun dort seine exzellente Technik in Dribblings zur Geltung bringen. Bisher kommt der 23-Jährige in 14 Einsätzen aber erst auf magere zwei Vorlagen und ist noch ohne Torerfolg - aber der Trend geht nach oben.
Meyer hat den Willen und die Leidenschaft sich auch in seiner neuen Rolle und der neuen Liga durchzubeißen. Schon bei Ex-Klub Schalke setzte er sich unter Domenico Tedesco, der ihn zum Sechser umfunktionierte, letztlich durch.
Rückkehr ins DFB-Team?
Mit weiteren Glanz-Leistungen kann sich Meyer einen echten Namen in der vermeintlich besten Liga der Welt machen. Seit dem 11. Spieltag darf sich der Ex-Schalker nun in der Stammelf bei den Londonern beweisen und gewöhnt sich Woche für Woche mehr an das andere Spiel auf der Insel.
Auch das Thema Nationalmannschaft könnte dann wieder heißer werden. Beim Gewinn des Titels bei der U21-EM war Meyer ein Fixpunkt im Team von Trainer Stefan Kuntz. Sein Weg in die A-Nationalmannschaft schien vorgezeichnet, doch sein letztes Länderspiel datiert vom 11. November 2016 in der WM-Qualifikation gegen San Marino.
Im Zuge des Umbruchs im DFB-Team könnte Meyer nun aber wieder ein Comeback winken. In der Premier League ist er bereits angekommen.