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Premier League: David Wagner über Jürgen Klopp, Erik Durm und Huddersfield

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Premier League: David Wagner über Jürgen Klopp, Erik Durm und Huddersfield

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Wagner über Huddersfield und Durm

Knapp drei Wochen vor dem Premier-League-Start spricht Huddersfield-Coach David Wagner bei SPORT1 über Erik Durm, Jürgen Klopp und seine Zukunftspläne.
Huddersfield-Coach David Wagner ärgert sich über die frühe Ansetzung des ersten Premier League Spieltags am 9. August.
Reinhard Franke
Reinhard Franke

David Wagner geht mit Huddersfield Town in seine zweite Saison in der Premier League. Nachdem der Coach den Aufsteiger in der Vorsaison überraschend zum Klassenerhalt geführte, dürfte dieses Ziel im zweiten Jahr um keinen Deut leichter werden. 

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Dabei herrscht in der Liga bereits im Vorfeld der neuen Saison wegen des frühen Starts und des auf den 9. August vorgezogenen Transferschlusses Missstimmung.

Im SPORT1-Interview spricht der 46-Jährige über Huddersfield, Neuzugang Erik Durm und seinen Freund Jürgen Klopp.

SPORT1: Herr Wagner, Sie sind seit November 2015 in Huddersfield. Wie haben Sie diese Zeit bisher erlebt?

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David Wagner: Was wir da zusammen erleben durften und auf die Beine gestellt haben, ist sicherlich nicht normal. Wir haben Außergewöhnliches geschafft. So etwas hat es in Huddersfield und in England seit sehr langer Zeit nicht mehr gegeben. Das ist etwas, dass die Leute zusammenschweißt und eine ganze Region verbindet. Ich darf dabei sein und das macht mich total glücklich.

SPORT1: Hätten Sie damals gedacht, dass Sie mit dem Klub ein zweites Jahr in der Premier League vertreten sein würden?

Wagner: Wir haben schon daran geglaubt, dass es möglich ist, auch wenn wir wussten, dass es extrem schwer wird. Im Fußball tust du immer alles dafür, so eine kleine Außenseiterchance wahrzunehmen. Dass man dann mit ganz viel Enthusiasmus und viel Energie versucht daran zu feilen, ist doch klar. Und wenn es sich dann über eine ganze Saison hinaus auszahlt, ist es umso schöner. 

SPORT1: Was möchten Sie in der neuen Saison verändern?

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Wagner: Wir sind verglichen mit den anderen 19 Mannschaften, die in der Liga spielen, finanziell nicht konkurrenzfähig. Wir müssen auch da wieder unseren eigenen Weg finden und unsere eigenen Stärken in die Waagschale werfen: Unsere Fitness, den Zusammenhalt und die extreme Euphorie. Das haben wir in den vergangenen zwei Spielzeiten geschafft. Wir arbeiten daran, dass es auch in der neuen Saison wieder klappt.

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SPORT1: Es gab nie einen Zweifel an Ihrer Person...

Wagner: Das ist etwas Besonderes. Und es ist ein kleiner Mosaikstein des Erfolgs. Unser Besitzer hat sich nach dem Aufstieg deutlich positioniert und klar gemacht, dass ich - egal, wie die Saison läuft - bleiben werde. Deshalb war da nie ein Ansatz für Zweifel, auch wenn wir mal fünf Spiele nicht gewonnen haben. Es gab viele Dinge, die in der Vergangenheit gut gelaufen sind, und deshalb wurde nicht gezweifelt. Das war ein cleverer Schachzug unseres Besitzers, als er das öffentlich gesagt hat. Das hat uns sehr viel Ruhe und Vertrauen gegeben. 

SPORT1: Wird Ihre Mannschaft in der neuen Saison ein anderes Gesicht bekommen?

Wagner: Kein ganz neues. Wir hatten in meinem ersten Transferfenster 13 oder 14 Neuzugänge und in meinem letzten auch zwölf oder 13 Neuzugänge. Das werden in diesem Jahr weniger werden. Es wird aber auch noch Veränderungen durch Abgänge geben. Der Kader, mit dem wir jetzt gerade eine kleine Deutschland-Testspiel-Tour machen, ist nicht der Kader, wie er zum Start aussehen wird. Schon weil vier WM-Spieler noch nicht zurück sind.

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SPORT1: Wie haben Sie sich persönlich in Ihrem ersten Jahr Premier League verändert?

Wagner: Gar nicht. Ich gehe weniger in die Stadt und unter Leute, weil das einfach nicht mehr geht. Das hängt nicht damit zusammen, dass ich mich als Typ verändert hätte, sondern damit, dass sich die Umstände verändert haben. Ich bin glücklich so, wie alles ist.

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SPORT1: Ist es zu vergleichen mit Ihrem Kumpel Jürgen Klopp?

Wagner: Schon, wenn auch Liverpool nochmal eine ganz andere Nummer ist. Es ist eine größere Stadt. Und Jürgen kann weltweit nirgendwo mehr hingehen, ohne erkannt zu werden. Ich kann in meinem Urlaub wenigstens noch in Ruhe in einem Restaurant oder in einer Bar sitzen und einen Kaffee trinken. Bei mir ist das etwas lokal begrenzt - auf Huddersfield und Yorkshire. 

SPORT1: Thema Neuzugänge: Warum haben Sie Erik Durm verpflichtet?

Wagner: Erik hat herausragende Grundlagen, was Ausdauer und Schnelligkeit anbelangt. Und er hat fußballerisch große Qualitäten, darüber hinaus ist er ein ganz feiner Mensch. Er hat in den zurückliegenden zwei bis drei Jahren verletzungsbedingt viele Schwierigkeiten gehabt. Wir hatten jetzt die Möglichkeit, ihn zu sehr guten Konditionen zu bekommen. Und Erik wollte das bei uns unbedingt machen, er wollte einen Neuanfang in einem neuen Umfeld. Das wichtigste wird sein, dass Erik konstant gesund bleibt. Dann haben wir die große Hoffnung, dass er wieder zur alten Form finden wird. Wenn es uns gelingt, haben wir einen herausragenden Spieler, den wir uns normalerweise nicht leisten könnten und für den wir auch nicht attraktiv genug wären.

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SPORT1:Wie lange läuft Ihr Vertrag? Und sind Sie Lockrufen gegenüber gefeit?

Wagner: Mein Vertrag läuft bis 2021. Ich habe den Vertrag bewusst für diesen Zeitraum verlängert, bin rundum zufrieden, weil mir der Verein sehr viel Vertrauen entgegen gebracht hat. Am Ende geht es hier darum, meinen Job zu machen. Dass ich hier nicht ewig bleibe, sondern irgendwann eine neue Herausforderung suche, ist auch klar.

SPORT1: Was sagen Sie zu den Summen, die derzeit auf dem Transfermarkt aufgerufen werden?

Wagner: Es ist verrückt. Wir als einer der letzten in der Nahrungskette der Premier League nehmen wahr, dass sich auch die Preise für Spieler, die wir uns leisten können, verändert haben. Das schlägt bis nach unten durch. Ich weiß nicht, wie das gestoppt werden könnte. Ich bin gespannt, bei welcher Zahl das Limit erreicht ist.