Nach der Niederlage von Manchester City beim FC Liverpool wählte Pep Guardiola in aller Öffentlichkeit drastische Worte.
Nach Klopp-Duell: Guardiola wütet in Katakomben
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"Wir müssen aufwachen", forderte er nach dem 0:1 an der Anfield Road. "Wir müssen aufhören, über große Dinge zu sprechen. Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren", mahnte Guardiola, nachdem sein Team bereits die vierte Pleite in der laufenden Saison kassiert hatte und Tabellenführer FC Chelsea zunehmend aus den Augen verliert.
So richtig deutlich aber wurde der Katalane offenbar in der Kabine der Citizens.
Toure gibt Einblick in Kabinenpredigt
"Der Trainer war wütend in der Halbzeit", berichtete Yaya Toure nach dem Spiel: "Wenn du dabei bist zu verlieren, Liverpool noch dazu die bessere Mannschaft ist, und du dabei bist, auf diese Weise zu verlieren, dann geht es in der Halbzeit nicht fröhlich zu."
Die Mannschaft habe gewusst, dass Liverpool auf Konter lauern würde - und doch erzielten die Reds aus einer solchen Situation heraus das entscheidende Tor.
Liverpool - ManCity im Video:
"Deshalb war er sauer über alles, was passierte", erklärte Toure Guardiolas Laune. Darüber, was der Trainer nach dem Spiel zu sagen hatte, als die vierte Saisonniederlage perfekt war, hüllte der Ivorer jedoch den Mantel des Schweigens.
Intensive Diskussion mit Sportdirektor Begiristain
Nettigkeiten dürfte Guardiola in den Katakomben der Anfield Road jedoch auch am späteren Abend nicht verteilt haben.
Englische Medien berichteten davon, wie der City-Coach noch eine Stunde nach Abpfiff vor der Kabine intensiv mit Sportdirektor Txiki Begiristain diskutierte, dabei wild gestikulierte, seine Krawatte lockerte und sich immer wieder mit den Händen über den Kopf fuhr.
Die Verzweiflung war ihm dabei an den Augen abzulesen, beträgt der Rückstand auf Chelsea doch nun schon zehn Punkte - die Meisterschaft scheint schon nach der Hälfte der Saison außer Reichweite (Die Tabelle der Premier League).
Guardiolas Titelserien in Gefahr
Damit drohen auch Guardiolas beeindruckende Titelserien zu reißen. Der Spanier ist bislang mit jedem seiner Klubs gleich in der ersten Saison Meister geworden. Zudem feierte er mit dem FC Bayern zuletzt drei nationale Titel in Folge.
"Es ist noch nicht einmal Januar, also bleibt noch viel Zeit", sagte der 45-Jährige zwar. Er verschiebt den Fokus aber offensichtlich auf die anderen Wettbewerbe: "Wir sind immer noch in der Champions League und im Pokal dabei."
Badstuber als Lösung für Abwehrprobleme?
Bei den Citizens hapert es vor allem in der Defensive. "Pep Guardiola wird sich über die Schwächen seiner Mannschaft schmerzlich im Klaren sein", schrieb der Mirror.
Mit 21 Gegentoren kassierten sie nur einen Treffer weniger als Aufsteiger und Abstiegskandidat FC Middlesbrough. Gegen Chelsea und Leicester wurden sie sogar in zwei Spielen insgesamt sieben Mal überwunden.
Abwehrchef und Kapitän Vincent Kompany fehlte große Teile der Hinrunde. Das Innenverteidiger-Duo John Stones und Nicolas Otamendi verleiht nicht die erhoffte Stabilität.
Deshalb schauen sich die Skyblues offenbar nach Verstärkungen um. Southamptons Virgil van Dijk und Guardiolas Ex-Schützling Holger Badstuber sind als potenzielle Januar-Neuzugänge im Gespräch.