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Briten stimmen gegen den Willen der Premier League für EU-Austritt

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Briten stimmen gegen den Willen der Premier League für EU-Austritt

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Nach Brexit: Englands fette Jahre vorbei?

Die Entscheidung der Briten für den Austritt aus der EU hat auch Folgen für den Fußball. Bei den Transferaktivitäten drohen Einschränkungen, Gelder drohen wegzubrechen.
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© Getty Images
Andreas Kloo
Andreas Kloo
von Andreas Kloo

Nach der Entscheidung der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union muss die Premier League um ihre Dominanz im internationalen Fußball fürchten.

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51,9 Prozent hatten beim Volksentscheid am Donnerstag für einen Austritt - den sogenannten Brexit - gestimmt, 48,1 dagegen.

Liga-Boss Richard Scudamore hatte vor der Abstimmung klar für einen Verbleib in der EU plädiert: "Die Liga steht für Offenheit. Es wäre komplett unpassend, wenn wir eine dazu völlig andere Position vertreten würden."

Hinter Scudamores Votum für den Verbleib steckten auch reale Ängste.

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Die Premier League wischte in einer Stellungnahme am Freitag Nachmittag zwar Zukunftsängste beiseite. Die höchste englische Spielklasse sei "überaus erfolgreich" und übe sowohl national als auch international hohe Anziehungskraft aus. Dies werde "unabhängig vom Ergebnis des Referendums" so bleiben.

Doch Spieleragentin Rachel Anderson warnte schon vorab: "Die EU zu verlassen, hätte einen viel größeren Effekt auf den Fußball, als die Leute denken."

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Strenge Regeln für die Arbeitserlaubnis

Zum einen könnte der EU-Austritt die Klubs der Premier League bei ihren Transferaktivitäten deutlich einengen.

Momentan erhalten Spieler aus Nicht-EU-Ländern nur nach strikten Kriterien eine Arbeitserlaubnis.

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So muss ein nicht-europäischer Spieler einen gewissen Prozentsatz an Länderspielen vor seinem Wechsel absolviert haben, um auf der Insel spielen zu können. Dieser Prozentsatz richtet sich nach der Position des jeweiligen Landes in der Weltrangliste.

Ein deutscher Nationalspieler müsste dann 30 Prozent der DFB-Länderspiele der vergangenen zwei Jahre absolviert haben.

Angewandt auf aktuelle Spieler der Premier League ergibt sich ein erschreckendes Ergebnis. Ungefähr 100 Spieler aus EU-Ländern hätten dann nicht nach England wechseln können.

Das gilt für Frankreichs Shootingstar Dimitri Payet von West Ham United ebenso wie für den deutschen Nationalspieler Emre Can - ganz zu schweigen von Samir Nasri oder Jesus Navas.

Und der Transfer von Hannovers Ron-Robert Zieler zu Leicester City wäre dann auch ungültig.

Ron-Robert Zieler
Ron-Robert Zieler

Schweiz als Vorbild?

Scudamore fürchtet ohne die Star-Spieler vom Festland einen milliardenschweren Imageschaden und einen "weltweiten Ansehensverlust".

Nun stellt sich die Frage, ob diese strengen Regelungen nach dem EU-Austritt wieder aufgeweicht werden. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass England nach dem Vorbild der Nicht-EU-Länder Schweiz oder Norwegen Sonderregelungen für den Fußball einführt.

Professor Raymond Boyle von der University of Glasgow prophezeit das bei der BBC: "Ich wäre überrascht, wenn diese Regelungen des Arbeitsrechts nicht überarbeitet würden. Länder wie die Schweiz machen auch einfach ihre eigenen Regeln. Mein Gefühl ist, dass die Elite des kommerziellen Sports immer die Schlagkraft haben wird, Regeln so zu beeinflussen, dass sie davon profitieren."

Allerdings könnten dann auch andere Wirtschaftszweige auf ähnliche Sonderrechte wie der Fußball pochen.

Generell gelten die bestehenden EU-Regeln auch nach dem Brexit ohnehin noch mindestens zwei Jahre. Zieler muss also aktuell nicht um seine Arbeitserlaubnis fürchten.

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Pfund auf historischem Tiefststand

Viel schneller aber werden den englischen Fußball die wirtschaftlichen Folgen des EU-Austritts treffen.

Am Freitag Morgen fiel das Pfund Sterling auf den tiefsten Stand seit 1985.

Die Milliarden-Einnahmen aus den TV-Geldern drohen zu sinken. Auch ob ausländische Investoren ihr Geld noch so stark in den englischen Fußball einsetzen werden wie derzeit, ist höchst fraglich.

Die riesigen Transfersummen und hohen Gehälter sind dann nicht mehr zu bezahlen.

Die fetten englischen Jahre dürften wohl bald vorbei sein.