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Neymar ist kein Teufel: Kolumne von David Fioux über den PSG-Star

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Neymar ist kein Teufel: Kolumne von David Fioux über den PSG-Star

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Kolumne: Neymar ist kein Teufel

Neymar polarisiert. Für die einen ist er ein Genie, für die anderen ein theatralischer Teilzeitschauspieler. L'Équipe-Journalist David Fioux ordnet ein.
Momentan läuft es nicht bei PSG-Superstar Neymar. Zuletzt hatte er sich beschwert, zu wenig zu spielen. Doch in der Partie gegen Bordeaux steht er sich selbst im Weg.
David Fioux
David Fioux
von David Fioux

Zu seiner Geburtstagsfeier am Anfang des Monats hatte Neymar 300 Gäste geladen.

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Eine "Nacht in Weiß", so lautete das Motto. Im Gegensatz dazu ist Neymars Karriere bei PSG bei weitem nicht so unbefleckt.

Der Brasilianer ist Weltklasse, keine Frage. Bei nahezu jedem Spiel in Frankreich zeigt er, was er kann. Und er kann fast alles. In der Ligue 1 hat man vermutlich nie so einen atemberaubenden Spieler gesehen. Zlatan Ibrahimovic war eine Maschine, doch kein Zauberer; Ronaldinho war ein Zauberer, doch keine Maschine.

Barcelona's French forward Antoine Griezmann (R) is congratulated by teammate Barcelona's Argentine forward Lionel Messi after scoring the first goal during the Spanish league football match between FC Barcelona and Villarreal CF at the Camp Nou stadium in Barcelona, on September 24, 2019. (Photo by LLUIS GENE / AFP)        (Photo credit should read LLUIS GENE/AFP/Getty Images)
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Neymar hat aber ein Problem: sein Leben außerhalb des Platzes ist ein öffentliches Thema, und dadurch trübt sich sein Image.

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Dass er in Bougival wohnt, zehn Kilometer vom Prinzenpark entfernt, in einem 5-Etagen- und 800-Quadratmeter-Gebäude mit Sauna, Hammam und Pool, in dem er mit seinen Kumpels lebt und feiert, hat damit aber nichts zu tun.

Was zählt: innerhalb von einem Jahr hat er einige schwierige Momente erlebt. Ein Vergewaltigungsvorwurf. Die gescheiterte Rückholaktion zum FC Barcelona. Den folgenden Bruch mit den PSG-Fans. Die Sperre wegen eines Faustschlags in Richtung eines Fans. Man könnte den Eindruck bekommen, dass Neymar kein Fußballer mehr ist, sondern ein Störenfried.

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Aber Neymar ist kein Teufel, und PSG braucht ihn. Und er hat trotz allem keine Probleme mit seinen Mitspielern. In der Kabine wird er respektiert - natürlich aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten - aber auch, weil er als guter Kerl gilt: freundlich, gut gelaunt, sogar mutig, angesichts der vielen Schläge, die er von seinen Gegenspielern abbekommt.

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Sicherlich wird der Superstar ein wenig beneidet, da er ein paar mehr Rechte als manch anderer hat: Er darf am Trainingsgelände ein bisschen zu spät ankommen, er darf auch nach Düsseldorf für eine Modenschau fliegen und er darf auch regelmäßig seine Lieblings-Diskotheken auf den Champs-Elysées besuchen. Aber alle wissen, dass die Mannschaft ohne ihn weniger erfolgreich wäre.

Bei seinem Trainer ist die Überlegung ähnlich. Thomas Tuchel kann mit dem Brasilianer gut umgehen, er hat oft betont, dass Neymar sein "Schlüsselspieler" ist. Tuchel konnte ihn überzeugen, eine neue Rolle zu spielen - weniger als Stürmer, mehr als Spielmacher - und "Ney" hat sein neues Amt angenommen, auch wenn das Verhältnis zu Tuchel zuletzt etwas abgekühlt ist. 

Neymars größter Feind ist jedoch er selbst: sein Körper, die Angst vor einer erneuten Verletzung. Er hat sich so oft verletzt, dass er schon drei der fünf letzten Achtelfinals der Champions-League verpasst hat. Für die Fans ist das eine Rechnung, die sich nicht lohnt: 222 Millionen Euro auszugeben und 30 Millionen Euro Gehalt pro Jahr zu zahlen für einen Stürmer, der im entscheidenden Moment nicht zurückzahlen kann.

Das Rückspiel gegen den BVB stellt die einzige Lösung dar, sein Image zu korrigieren. Der Superstar wird immer wieder über seine Körpersprache bewertet, obwohl seine schwache Leistung in Dortmund nichts mit Arroganz zu tun hatte, sondern in erster Linie mit Praxis und Rhythmus, da er mehrere Wochen nicht gespielt hatte.

Zweieinhalb Jahre nach seinem Wechsel von Barcelona ist Neymar noch nicht wirklich in die Geschichte eingegangen. An einen Abschied denkt er momentan gemäß seines Umfelds dennoch nicht. In der Stadt Paris fühlt er sich wohl, in der Kabine spricht er nicht mehr von "zu Hause", wenn es um Barcelona geht.

Klar ist aber auch: Ein mögliches Aus gegen Dortmund könnte das schnell wieder ändern.