Presnel Kimpembe war nach dem 3:0-Sieg im Coupe de France gegen Olympique Marseille sichtlich bedient.
Draxler geht im Neymar-Trubel unter
"Geht es schon wieder um Neymar?", fragte der Innenvertediger von Paris Saint-Germain genervt, als ein Journalist noch einmal wegen des verletzten Superstars nachhaken wollte.
"Neymar hier, Neymar dort. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht mehr, was ich über ihn sagen soll", murrte Kimpembe. Dann richtete er seinen Blick doch noch auf das Champions-League-Rückspiel am kommenden Dienstag (ab 20.45 Uhr im LIVETICKER): "Wir werden versuchen, uns gegen Real Madrid durchzusetzen, aber das Team kommt zuerst."
Die Aussagen des 22-Jährigen lassen tief blicken. Seit Neymar im Sommer bei PSG aufschlug, dreht sich in Paris fast alles nur noch um den Brasilianer. Und sogar jetzt, wo er in den kommenden Monaten ausfallen wird, bleibt der Superstar das mit Abstand wichtigste Thema im Umfeld des französischen Edelklubs.
Draxler glänzt - und keinen interessiert's
Leidtragende sind Neymars Teamkameraden, wie eben Kimpembe - oder Julian Draxler. Der deutsche Nationalspieler stand beim ersten Spiel nach Neymars Verletzung in der Startelf und überzeugte mit einer tadellosen Leistung. Draxler wirbelte, zeigte sich spielfreudig und legte zwei Treffer auf.
Allein: Es interessierte niemanden. Im allgemeinen Neymar-Trubel gingen Draxlers Taten ebenso unter wie der Doppelpack von Angel Di Maria. Und doch gibt es einen großen Unterschied zwischen den beiden Stars, die bislang im Schatten von Neymar standen.
Denn während der Argentinier der große Profiteur von Neymars Verletzung ist und wohl auch gegen Real auflaufen wird, bleibt für Draxler mal wieder nur die Rolle des Edeljokers.
Dabei hatte sich der frühere Schalker schon nach dem verlorenen Hinspiel (1:3) in Madrid sichtlich Luft verschafft, nachdem er erst in der 84. Minute eingewechselt worden war.
Ist Draxler wirklich glücklich?
"Ich würde mir wünschen, dass ich ab und zu auch mal ein Spiel über 90 Minuten mache", gab Draxler unumwunden zu. "Es ist meistens so, dass ich nach 60 Minuten aus- oder eingewechselt werde. Ich bin voll im Saft, ich spiele genug. Aber natürlich guckst du bei einem Spiel wie heute ungerne 84 Minuten von der Bank aus zu."
Sollte sich an den Einsatzzeiten in den wichtigen Spielen nichts ändern, dürfte der Ton noch rauer ausfallen. Sprich: Ein Mini-Einsatz im Showdown gegen Real Madrid dürfte der endgültige Stimmungskiller für Draxler sein.
Dann wären auch die Worte von Raul - Draxlers früherem Teamkollegen bei den Knappen - hinfällig. Der Ex-Star hatte kürzlich bei SPORT1 gesagt: "Ich habe mit Julian gesprochen. Er ist glücklich bei PSG."
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