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FC Valencia: Ein Traditionsklub am Scheideweg

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FC Valencia: Ein Traditionsklub am Scheideweg

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Ein Traditionsklub am Scheideweg

Beim FC Valencia läuft derzeit nichts zusammen. Nicht nur, weil die Spanier Europa verpassen könnten, fordert Klubbesitzer Lim einen Strategiewechsel für die Zukunft.
Borussia Dortmund hat Valencia-Juwel Ferran Torres ganz oben auf der Liste. Wird er der Sancho-Nachfolger?
Carsten Arndt
Carsten Arndt

Voro González kennt das Prozedere schon. Seit 2002 ist der 56-Jährige ein Teil des FC Valencia.

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Zum sechsten Mal (!) wird er nun für die Profi-Mannschaft des Klubs als Trainer an der Seitenlinie stehen. Zum fünften Mal als Interimscoach.

Brennt es bei den Blanquinegros, springt die Klub-Legende ein. Aktuell ist es mal wieder soweit.

Vor zwei Wochen entließ Valencia Cheftrainer Albert Celades. Der bisherige Direktor Fußball, César Sanchez, ging freiwillig. In Valencia ist das Chaos ausgebrochen - und sportlich droht ein Fiasko.

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Streit zischen Klub-Boss und Trainer

Einen Spieltag vor dem Saisonende liegt das Team nur auf Rang acht, die Qualifikation für Europa ist akut gefährdet. Gegen Schlusslicht Espanyol Barcelona gab es am Donnerstag immerhin einen wichtigen 1:0-Sieg, zum Abschluss muss gegen den FC Sevilla aber zwingend ein weiterer Erfolg her - aus eigener Kraft ist ein Startplatz in der Europa League allerdings nicht mehr möglich. (Service: TABELLE von La Liga)

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Dabei schien der Klub zuletzt wieder auf dem Weg zu alter Stärke (zur Erinnerung: 2000 und 2001 stand man jeweils im Finale der Champions League). Zwei Mal in Folge schloss Valencia die Spielzeit als Vierter ab und qualifizierte sich für die Champions League. Dazu der Pokalsieg im Mai 2019, zum ersten Mal seit elf Jahren.

Doch bei Valencia gibt es einen Mann, der nach Belieben den Daumen hebt oder senkt, der sich mit seinem Geld die Macht im Klub erkauft hat.

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Klubbesitzer Peter Lim, ein Unternehmer aus Singapur, hatte sich mit Erfolgstrainer Marcelino überworfen, im September 2019 setzte er ihn vor die Tür. Celades übernahm, als achter Trainer in der damals fünf Jahre andauernden Lim-Regentschaft.

"Vorher war der Verein schlecht, aber glücklich"

Nun ist auch er Geschichte und Valencia steht mal wieder vor einem Scherbenhaufen. Anfang Juli meldete eine lokale Radiostation plötzlich, Lim hätte nun sogar die Schnauze voll.

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Er habe seinen Vertrauten Jorge Mendes (einer der mächtigsten Spielerberater der Welt, u.a. zählt Cristiano Ronaldo zu seinen Klienten) damit beauftragt, einen Käufer für den Klub zu finden.

Dieses Thema ist mittlerweile vom Tisch, schade, wird ein Großteil der Anhänger denken. Valencia-Legende Mario Kempes machte unlängst seinem Ärger über den milliardenschweren Geschäftsmann Luft.

"Verkaufe den Klub und lass Valencia wieder das werden, was es war", schimpfte der ehemalige Stürmer. "Vorher war der Verein schlecht, aber glücklich."

Hintergrund von Kempes‘ harten Worten. Lim will nach dem Verpassen der Champions League aus finanziellen Gründen mal den Kader umkrempeln, diverse prominente Namen stehen auf der Streichliste.

Der Jugend eine Chance

Lim, der den Klub 2014 für 100 Millionen Euro kaufte und weitere 300 Millionen zusicherte, will einen radikalen Kurswechsel. Hungrig und vor allem günstig soll die Mannschaft nun werden.

Davor ist nicht einmal Kapitän Dani Parejo gefeit. Dessen Gehalt und sein Alter (31) passen nicht mehr ins neue Konzept, ein Verkauf ist denkbar.

Ebenso verhält es sich bei Stürmer Kevin Gameiro (32). Der Vertrag mit Innenverteidiger Ezequiel Garay (33) wurde nicht verlängert, Torhüter Jasper Cillessen (31) darf den Klub bei einem entsprechenden Angebot verlassen.

Supertalent Ferran Torres, mit einem Marktwert von 45 Millionen dürfte nur schwierig zu halten sein. Wie Eurosport.es berichtet, hat sich der Rechtsaußen, der auch mit Borussia Dortmund schon in Verbindung gebracht wurde, mit Manchester City auf einen Transfer geeinigt. 

Trainerfrage ist noch ungeklärt 

Im Gegenzug werden bei Valencia einige deutlich jüngere Kandidaten als Neuzugänge gehandelt. Der 22 Jahre alte Stürmer Nicolas Gonzalez vom VfB Stuttgart soll ebenso auf der Liste stehen wie Yerry Mina (25, FC Everton), Borja Mayoral (23, UD Levante) oder der erst 18 Jahre alte Rechtsverteidiger Tomás Esteves (18).

Um künftige Transfers einzutüten, fehlt allerdings noch ein entscheidendes Puzzleteil. Wer wird überhaupt Trainer in der kommenden Saison?

Zum Anforderungsprofil gehört es, mit jungen Spielern arbeiten und sie bestmöglich weiterentwickeln zu können. Fraglich, ob Star-Coach Laurent Blanc, der zwischenzeitlich gehandelt wurde, dafür infrage kommt.

Konkrete Namen als Alternativen grassieren derzeit nicht, spanische Medien gehen dennoch davon aus, dass die Trainerfrage noch in der kommenden Woche geklärt werden wird.

Und sonst ist da ja immer noch Voro…