"Real Madrid ist dem Schwarzen Loch, in dem es sich wiedergefunden hat, entkommen, und Interimscoach Santiago Solari zeigt ihm das Licht."
Frist endet: Solari vor Beförderung
So beschreibt die Sportzeitung Marca die Situation beim Champions-League-Sieger nach drei Erfolgen in Serie.
Doch erstrahlt Real schon wieder im alten Glanz oder trügt die perfekte Bilanz von Solari mit 11:0 Toren in drei Partien?
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12. November als Stichtag
Davon zu sprechen, es sei wieder alles gut, wäre übertrieben. Spielerisch glänzt Real bisher nämlich auch unter Solari nicht - obwohl die Gegner mit UD Melilla (4:0 im Pokal), Valladolid (2:0 in der Liga) und Viktoria Pilsen (5:0 in der Champions League) keine großen waren.
Unabhängig davon stehen die Ergebnisse nach den Krisen-Wochen allerdings klar an erster Stelle.
Und weil diese stimmen, gibt es für die Führungsriege um Präsident Florentino Perez keinen Grund, Solari den Job im Estadio Santiago Bernabeu nicht mindestens bis zum Saisonende anzuvertrauen.
Klar ist: Eine Entscheidung muss bis spätestens Montag, den 12. November gefällt werden. Dann läuft gemäß der Statuten des spanischen Verbands RFEF die Frist einer Interimstätigkeit ab.
Am 29. Oktober hatten die Königlichen Julen Lopetegui in Folge des 1:5-Debakels beim FC Barcelona gefeuert und den Argentinier zur Übergangslösung bestimmt.
Keine Alternativen zu Solari
Dass sich der 42-Jährige hohe Chance auf eine Beförderung ausrechnen kann, liegt auch daran, dass schlicht keine ernsthaften Alternativen vorhanden sind.
Die Option Antonio Conte hat sich längst zerschlagen, Wunschtrainer wie Mauricio Pochettino oder Massimiliano Allegri sind von ihren Vereinen mitten in der Saison nicht loszueisen.
Ein vereinsloser Coach wie Arsene Wenger kommt offenbar nicht infrage. "Real hat mich nicht angerufen", teilte der langjährige Teammanager des FC Arsenal bei beIN Sports mit.
Zuspruch von Casemiro, Benzema und Odriozola
Ein Umstand, der in der Kabine offenbar niemanden stört. Mit seiner authentischen Art kommt Ex-Real-Profi Solari gut an. Nach dem Sieg in Pilsen haben sich einige Spieler öffentlich für eine längerfristige Zusammenarbeit eingesetzt.
"Ich sehe einen Trainer nicht nur für ein oder zwei Monate, für mich muss Solari bis zum Saisonende bleiben", forderte Karim Benzema beispielsweise.
"Wir behandeln ihn mit großem Respekt, so als wäre er der erste Trainer, und die Dinge laufen gut, also wieso sollte man ihm keine Chance geben?", meinte Mittelfeldspieler Carlos Casemiro unterdessen.
Verteidiger Alvaro Odriozola wählt gar martialische Worte: "Wir arbeiten mit jedem Coach fokussiert und jetzt werden wir für Solari bis zum Tod kämpfen."
Fehlt eigentlich nur noch die Unterschrift unter den neuen Vertrag.
Neben der sportlichen Herausforderung, das Spiel des spanischen Rekordmeisters wieder zu optimieren, droht Solari aber eine weitaus brisantere Baustelle: Sergio Ramos.
Der Kapitän soll im Verein inzwischen zu viel Macht besitzen, was einigen missfällt. Mit seiner angeblichen Forderung, Bestverdiener vor Gareth Bale zu werden, sorgte er kürzlich für Aufregung.
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