Real Madrid und die sportliche Krise seit dem Abgang von Zinedine Zidane.
Zidane von Real-Boss hintergangen?
Unter Nachfolger Julen Lopetegui sind die Königlichen seit vier Spielen ohne Sieg. Die schlechteste Bilanz seit 33 Jahren.
Warum Zidane nicht mehr in Madrid auf der Bank sitzt, dazu hat die spanische Zeitung El Pais jetzt eine interessante Anekdote veröffentlicht.
In der heißen Phase der vergangenen Saison soll Zidane bei Klubboss Florentino Perez vorstellig geworden sein und den Verkauf von Superstar Gareth Bale gefordert haben.
Zidane wollte Bale loswerden
Laut El Pais störte sich der Coach an der Verletzungsanfälligkeit des Walisers. Zudem soll er ihn für "taktisch zerstreut" und zu "individualistisch" gehalten haben.
Zidanes Wort hatte eigentlich immer Gewicht in diesem Verein. Dem Bericht zufolge ging Perez deshalb zunächst auch auf die Forderung des Trainers ein.
Der Präsident habe Zidane zugesagt, Bale zu verkaufen und stattdessen Neymar zu verpflichten, schreibt die Zeitung. Der Franzose war dem Vernehmen nach einverstanden.
In Wirklichkeit hatte Boss Perez aber offenbar ganz andere Pläne im Kopf. Spätestens nach dem Tag des Champions-League-Finales.
Neue Absprache zwischen Perez und Bale
Beim 3:1 gegen Liverpool lief Bale zur großen Form auf, traf zwei Mal und erinnerte seinen Präsidenten daran, dass er einst auf dessen Bestreben nach Madrid gewechselt war.
Perez, der Entdecker. Dieses Attribut gefiel Reals Boss offenbar so gut, dass er die Absprache mit Zidane brach. So jedenfalls stellt es El Pais da.
Dem Bericht zufolge erfuhr der Präsident gegen Saisonende, dass Bale sich mit dem Gedanken befasste, Real zu verlassen. Er wollte nicht mehr im Schatten Ronaldos stehen.
Der Zeitung zufolge entwarf Perez deshalb kurzerhand einen neuen Deal. Diesmal nicht mit Zidane, sondern mit Bale - jenem Spieler, den der Trainer eigentlich loswerden wollte.
Zidane nach Wortbruch beleidigt
Seine Zusage: Statt Bale selbst werde Ronaldo gehen. Der Waliser soll in Aussicht gestellt bekommen haben, mit Neymar das künftige Traumduo von Reals zu bilden.
Doch das war noch nicht die letzte Episode dieser Geschichte. Zidane erfuhr beizeiten von Perez' Wortbruch - und teilte ihm am 30. Mai unwiderruflich seinen Rücktritt mit, schreibt die Zeitung.
Dass Perez gewissermaßen doppelten Wortbruch begangen hatte, war dabei gar nicht mehr entscheidend. Denn den Transfer Neymars, den der Präsident ja sowohl Zidane als auch Bale zugesagt haben soll, hat Real bis heute nicht abgewickelt.