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Spanien: Gerard Pique tritt nicht aus Nationalmannschaft zurück

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Spanien: Gerard Pique tritt nicht aus Nationalmannschaft zurück

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Großer Auftritt der Reizfigur Pique

Nach den massiven Anfeindungen stellt sich Barca-Star Gerard Pique, wirbt für Toleranz und erklärt, warum er nicht aus Spaniens Nationalteam zurücktreten will.
Weil er sich für Kataloniens Unabhängigkeit ausgesprochen hat, wurde Pique bei einigen Fans des spanischen Nationalteams zum Hassobjekt.
von Martin Volkmar

Gerard Pique sieht seine Zukunft auch weiter in der spanischen Nationalmannschaft und hat zudem vehement für "Dialog und Respekt" im spanisch-katalanischen Konflikt plädiert.

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Mit sehr offenen Worten erklärte sich der Star des FC Barcelona am Mittwoch auf einer langen Pressekonferenz und begründete, warum er trotz der massiven Anfeindungen einiger Fans nicht aus der Seleccion zurücktreten will.

Zudem bezeichnete er den angeblichen Streit darüber mit Real Madrids Kapitän Sergio Ramos als unwahr: "Ich habe ein phänomenales Verhältnis zu Sergio, alles andere ist eine Lüge."

Sergio Ramos (l.) und Gerard Pique spielen zusammen für Spanien
Sergio Ramos (l.) und Gerard Pique spielen zusammen für Spanien

Erklärtes Ziel bleibt WM 2018

Sein erklärtes Ziel bleibe daher die WM-Endrunde 2018 in Russland, so Pique weiter.

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"Ich bin seit 15 Jahren bei der Nationalmannschaft, das alles ist für mich wie eine Familie. Dafür habe ich immer alles gegeben", sagte der 30-Jährige vor dem Qualifikationsspiel am Freitag gegen Albanien.

"Natürlich tut es mir weh, wenn die Leute meine Entscheidung in Frage stellen. Aber ich bin sehr stolz, für das Nationalteam zu spielen. Ich werde jetzt nicht durch die Hintertür verschwinden. Dann hätte ich das Gefühl, die anderen hätten gewonnen. Das Gefühl will ich ihnen nicht geben."

Rückendeckung nach Krisensitzung

Zuvor hatte sich Nationaltrainer Julen Lopetegui in einer Krisensitzung hinter den Abwehrspieler gestellt.

"Wenn der Trainer oder der Verband denken, dass ich ein Problem für die Nationalmannschaft bin, werde ich vor der WM zurücktreten", hatte Pique zuvor angeboten.

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Der Weltmeister von 2010 hatte nach der höchst umstrittenen Abstimmung über die Unabhängigkeit Kataloniens am Sonntag mit emotionalen Worten für die Abstimmung ausgesprochen, die massive Polizeikräfte zu verhindern versucht hatten.

"Ich habe immer nur gesagt, dass die Menschen wählen können müssen - egal wie sie sich entscheiden", sagte Pique.

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"Auch Katalane kann für Spanien spielen"

Ob er konkret für die Unabhängigkeit sei, wollte er nicht beantworten. Er sehe aber grundsätzlich keinen Widerspruch, als Katalane für Spanien zu spielen.

"Ich glaube, dass man als Unabhängigkeitsbefürworter für Spanien spielen kann. Es gibt kein katalanisches Nationalteam und die Katalanen haben nichts gegen Spanien."

Pique war am Montag beim öffentlichen Training der Roja von zahlreichen Zuschauern beschimpft und ausgepfiffen worden, so dass Nationaltrainer Lopetegui die Einheit schon nach 23 Minuten abgebrochen hatte.

"Das war natürlich schwierig für mich", meinte der Barca-Profi. "Aber es gibt viele Menschen in Spanien, die mich verstehen, dazu gehören auch auch der Mister und die Teamkollegen. Denen möchte ich helfen, dass wir am Freitag unser Ziel erreichen."

Appell für Dialog und Toleranz

Darüber hinaus warb er für Meinungsfreiheit und Toleranz in der momentan sehr angespannten Situation.

"Die Leute sollen wissen, dass ich die Dinge verteidige, an die ich glaube. Aber ich verstehe und akzeptiere Menschen, die anders denken. Ich möchte nur, dass meine Meinung respektiert wird", sagte er.

"Es gibt derzeit ein großes Problem in Spanien und die einzige Lösung ist der Dialog oder es wird immer schlimmer. Wir müssen versuchen zu reden."

Ob er sich die Unabhängigkeit Kataloniens wünsche, wollte Pique aber nicht beantworten. "Das ist die Eine-Million-Dollar-Frage. Wir Fußballer sind globale Figuren, wir können uns nicht auf eine Seite schlagen. Wen interessiert, wie ich reagiere? Ich kann und darf meine Meinung haben. Viele wollen die Unabhängigkeit - viele wollen sie nicht."