"Wir lieben dich Julian Weigl!"
Weigls Premiere verzückt Benfica
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Diese fünf deutschen Worte postete der Twitter-Account von Benfica Lissabon am Mittwochabend. Doch warum ließ sich der offizielle Vereinsaccount zu einer solchen, virtuellen Liebeserklärung in einer fremden Sprache hinreißen?
Die Lösung versteckt sich in den Worten zuvor. "Erstes Tor für uns, erstes Kopfballtor seiner Karriere, Spieler des Spiels", hieß es dort. Nun ist der ehemalige Dortmunder Julian Weigl kein wirklicher Torjäger, dafür sorgt allein schon seine Position im zentralen Mittelfeld. Seine Bilanz von 34 Spielen mit gerade einmal zwei Toren in der laufenden Saison unterstreicht dies.
Aber am Mittwochabend spielte all dies keine Rolle mehr. Benfica gastierte beim Mittelfeldteam Rio Ave FC. Nach Treffern von Mehdi Taromi (26.) und Haris Seferovic (64.) stand es 1:1-Unentschieden, was ein herber Rückschlag für die Titelambitionen der Hauptstädter bedeutet hätte. Schließlich lagen sie vor dem Spieltag zwei Punkte hinter dem Erzrivalen FC Porto.
Weigl über sein Tor: "Ich war überrascht"
In der 87. Minute - Benfica befand sich nach zwei Platzverweisen für einen Rio-Spieler in doppelter Überzahl - schlug jedoch Weigls große Stunde. Der Eckball flog in Richtung Strafraum, im Getümmel schraubte sich Weigl hoch und köpfte den Ball unhaltbar ins linke obere Eck zum Sieg.
"Es war ein sehr besonderer Moment, ein sehr wichtiges Tor. Ich war überrascht, weil es das erste Kopfballtor in meiner Karriere war. Es war großartig, dem Team auf diese Weise zu helfen", erklärte Weigl nach der Partie.
Der Dreier durch Weigls Premiere war gleich doppelt wertvoll, denn Porto kam nicht über ein 0:0 hinaus, sodass Benfica nun wieder punktgleich mit den Nordportugiesen ist. Lediglich der verlorene direkte Vergleich verhinderte den Sprung an die Spitze.
"Alles ist möglich"
"Das Wichtigste ist, dass wir auf uns schauen und versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Das Spiel gab uns viel Kraft für nächste Woche, alles ist möglich", sagte Weigl, als er auf die Bedeutung des Sieges angesprochen wurde.
Sieben Spiele verbleiben Benfica und Weigl noch, um an Porto vorbeizuziehen. Sollte dies gelingen, würde es sicherlich weitere Liebeserklärungen an Weigl geben. Wohl nicht nur vom Vereinsaccount.