Zwei Monate nach einem rätselhaften Kollaps im Trainingszentrum hat Patrick Farkas, Verteidiger von Red Bull Salzburg, den Grund öffentlich gemacht: Er hat einen Schlaganfall erlitten.
Salzburg-Profi enthüllt Schlaganfall
"Ich habe nichts zu verbergen. Jeder soll wissen, was ich wirklich hatte. Und das war ein Schlaganfall", erklärte Farkas auf der Klub-Homepage.
Ursache: Loch im Herz
Zwei Tage vor dem Champions-League-Heimspiel gegen den SSC Neapel war der 27-Jährige im Trainingszentrum in Taxham zusammengebrochen. Offiziell wurden seither Kreislaufprobleme als Ursache genannt, nun aber klärt Farkas auf: "Das ist daraus entstanden, dass ich ein Loch im Herzen hab. Ich habe im Spital erfahren, dass das jeder fünfte, sechste Mensch hat, dass das normal ist und es sein kann, dass ein Leben lang nichts passiert."
Farkas hatte dieses Glück nicht, bei einer Krafteinheit habe sich deshalb ein Gerinnsel gelöst, Farkas' rechte Körperhälfte war komplett gelähmt. "Dann bin ich gelegen in Taxham, gefangen in meinem eigenen Körper, habe mich nicht bewegen können, nicht reden können", erinnerte er sich an den dramatischen Moment.
Nach zehn Minuten fand Dolmetscher Dragan Radovanovic Farkas, erkannte, was passiert war und leitete die Erste-Hilfe-Maßnahmen ein. In einem weiteren Interview mit der Krone ergänzte Farkas, dass er großes Glück im Unglück hatte. Die behandelnden Ärzte hätten "mir die Augen geöffnet, gesagt, dass ich froh sein muss, dass es so ausging". Der Schlaganfall sei "kein kleiner" gewesen. Hinzu kam: "In den ersten ein, zwei Wochen war das Risiko hoch, noch einen Schlaganfall zu haben." (Was tun bei Schlaganfall? Diagnose, Risikofaktoren, Prävention)
Farkas arbeitet an Comeback
Farkas ließ sich nach der Diagnose unter anderem auch in Deutschland, bei einem Spezialisten in Heidelberg behandeln. Nach seiner Karriere werde er sich am Herzen operieren lassen, noch sei es nicht nötig.
Der Österreicher ist nach eigenen Angaben optimistisch, bald wieder auf den Platz zurückzukehren und will nun auch anderen Betroffenen helfen: "Ich habe lang nach Spielern gesucht, denen so etwas passiert ist, ich hab aber keine gefunden. Aber andere Spieler können sich an mich wenden."
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Im Trainingslager in Doha ab Mitte Januar will er wieder dem Kader angehören. Zuletzt sei er wieder "voll im Training" gewesen. Um weitere Schlaganfälle zu verhindern, muss er seither blutverdünnende Mittel nehmen.
Für sein Interview erhielt Farkas viel Zuspruch in den sozialen Medien, auch für seine Offenheit. Unter anderem lobte Florian Klenk, Chefredakteur des Magazins Falter, nannte es ein "sehr wichtiges Signal", dass Farkas "die Verletzlichkeit von Spitzensportlerkörpern" enttabuisiere.
Farkas selbst erklärte noch, dass sich sein Blick auf das Leben verändert hätte: "Ich habe mich entschlossen, das Leben in vollen Zügen zu genießen und die kleinen Dinge des Lebens mehr zu schätzen."