Vor neun Jahren musste die Niederlande in der Verlängerung eine 0:1-Niederlage im WM-Finale gegen Spanien einstecken. Ryan Babel, der bei der WM 2010 zum Oranje-Kader gehörte, selbst aber nicht zum Einsatz kam, spricht nun über seine Sicht der Dinge und wer damals zum unglücklichen Scheitern gegen Spanien beigetragen hat.
Babel: WM-Aus auch wegen Robben
Der Elftal hätte ein zu sehr auf sich selbst bedachtes Quartett einen Strich durch die Rechnung gemacht: Wesley Sneijder, Robin van Persie, Arjen Robben und Rafael van der Vaart, so Babel, hätten nicht genug Teamgeist an den Tag gelegt.
"Meiner Erfahrung nach wollten sie alle die Nummer eins sein. So komisch es klingt, ich denke, dass die jetzige niederländische Mannschaft mehr ein Team ist. Ich finde nicht, dass wir Egos im Team haben. Wir alle geben uns gegenseitig das Tor, die Aktion oder den Pass. Wir sind mehr ein Ganzes - es gibt niemanden, der den anderen im Team haushoch überlegen ist", sagte Babel bei Voetbal International.
Babel wirft Robben Egoismus vor
Babel, der aktuell in der EM-Qualifikation unter Ronald Koeman in der niederländischen Nationalmannschaft gesetzt ist, hat besonders einen Robben-Moment im Kopf: "Ich erinnere mich an den Moment im Finale, als Arjen Robben auf Torwart Casillas zustürmte. Casillas hat ihn fast umgehauen; so wie man Arjen kennt, würde er normalerweise einfach umfallen. Hätte er das getan, hätten wir den Rest des Spiels nur noch gegen zehn Mann gespielt und vielleicht eine Chance auf den Sieg gehabt."
Einzelaktionen wie diese hätten den Unterschied machen können: "Vielleicht hat Arjen zu dem Zeitpunkt nicht an das Team gedacht und wollte einfach nur ein Tor schießen. Womöglich waren Situationen wie diese die fünf Prozent, die uns am Ende den Weltmeister-Titel gekostet haben."
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Letztlich verloren die Niederlande das Finale durch ein Tor von Andres Iniesta in der 116. Minute und verpassten den ersehnten WM-Titel.