Wer kennt sie nicht, die weichgespülten Dankesreden von Sportlern, die individuelle Auszeichnungen abräumen?
Spieler des Jahres veralbert Kollegen
Der Dank an die Mitspieler, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre. An den Trainer, die medizinische Abteilung, überhaupt an alle Mitarbeiter des Vereins bis hin zum Busfahrer.
Spieler der Saison bei Nottingham Forest
Joe Lolley von Nottingham Forest hat nach seiner Auszeichnung zum Spieler der Saison beim englischen Zweitligisten einen etwas anderen Ansatz gewählt.
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Der Stürmer wurde nach 21 Torbeteiligungen in 44 Ligaspielen von den Fans gewählt - wofür er sich auf Twitter zunächst artig bedankte.
"Danke an alle, die abgestimmt haben, und auch für eure Unterstützung über die ganze Saison. Das bedeutet mir sehr viel", schrieb Lolley an die Fans gerichtet - ehe er sich in einem zweiten Tweet an die eigenen Mitspieler wandte.
Lolley veralbert Mitspieler: "Loser"
"Ich würde auch gerne aufrichtig absolut keinem meiner Mitspieler danken, denn das ist eine individuelle Auszeichnung", postete Lolley und schickte noch ein Wort an die Kollegen hinterher: "Loser."
In den sozialen Netzwerken sorgte Lolleys Tweet für gewaltiges Feedback. Zum Vergleich: Sein erster Post in Richtung Fans erhielt in den ersten 18 Stunden rund 50 Retweets und 1400 Likes. Der Tweet an seine Mitspieler kam im selben Zeitraum auf rund 5000 Retweets und 23.000 Likes.
Huddersfield-Fans trauern Lolley hinterher
Auch in den Kommentaren wurde der 26-Jährige gefeiert. "Es gibt kein I (engl.: "Ich") in 'Team', aber es gibt fünf in 'Individual Brilliance'", schrieb ein Twitter-User, ein anderer lobte Lolley für seine "erstklassige Dankesrede".
Allein die Fans von Lolleys Ex-Klub Huddersfield Town konnten nicht so recht über dessen gelungenen Scherz nach seiner starken Saison lachen.
"Warum haben wir ihn nur verkauft!?", fragte mehr als nur ein Fan der Terriers, von denen Lolley im Januar 2018 nach Nottingham gewechselt war.
Nicht nur sportlich, sondern vor allem menschlich scheint dieser Transfer im Nachhinein ein Fehler gewesen zu sein.