Die Geschehnisse um das Rückspiel des Superclasico zwischen River Plate und Boca Juniors bestimmen in Argentinien weiter die Schlagzeilen.
Boca-Kapitän bangt um Sicherheit
Nach der erneuten Absage des Final-Rückspiels der Copa Libertadores am Sonntag hat sich nun Pablo Perez in den südamerikanischen Medien zu Wort gemeldet. Der Boca-Kapitän brachte seine Entrüstung über die Vorkommnisse in Buenos Aires zum Ausdruck. "Es ist eine Schande, was passiert ist", sagte der 33-Jährige und setzte noch einen drauf: "Ich werde nicht in einem Stadion spielen, in dem ich sterben kann."
Er habe eine Frau und drei Töchter, erzählte Perez. Die Älteste habe ihn umarmt und geweint, als er nach Hause kam. "Man kann nicht einfach so weiter spielen, das darf nicht wieder passieren. Ich kann nicht in ein Stadion gehen, wo sie mir keine Sicherheit geben."
Perez hat Angst vor Spiel
Besonders die Vorstellung, was ihn nach einem Boca-Sieg erwarten würde, jagt dem Mittelfeldspieler Angst ein. "Stellen Sie sich vor, wir hätten sie in ihrem Stadion geschlagen. Sie hätten mich umgebracht."
Am Samstag hatten Fans von River Plate den Boca-Bus am Estadio Monumental Antonio Vespucio Liberti mit Steinen und anderen Gegenständen beworfen. Mehrere Spieler wurden verletzt, Scheiben gingen zu Bruch. Auch Perez traf es schwer: Er hatte sich durch die zersplitterte Scheibe des Mannschaftsbusses eine Verletzung am Auge zugezogen.
Außerdem waren massive logistische Probleme aufgetreten: Im Umfeld des Stadions lieferten sich vor dem geplanten Anpfiff River-Plate-Fans, die sich ohne Eintrittskarten Zugang zur Arena verschaffen wollten, Straßenschlachten mit der Polizei. Drei Stunden vor dem geplanten Anstoß des Final-Rückspiels wurde die Partie daher erneut verschoben, da die Boca-Profis aufgrund der Eskalationen nicht antreten wollten.
Am heutigen Dienstag sitzen Vertreter des südamerikanischen Verbands CONMEBOL mit Verantwortlichen beider Klubs zusammen, um das weitere Vorgehen bezüglich einer Neuansetzung des Finalrückspiels zu besprechen.