Champions-League-Sieger Real Madrid ist bei der Klub-WM in Abu Dhabi einer Blamage entgangen und mit Mühe ins Finale eingezogen.
Videobeweis verwirrt Real
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Der Titelverteidiger mit Weltfußballer Cristiano Ronaldo in der Startelf setzte sich im Halbfinale gegen den Gastgeber Al Jazira 2:1 (0:1) durch, zeigte aber bei drückender Überlegenheit Schwächen im Abschluss. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
"Manchmal geht der Ball rein, manchmal nicht. Wir können uns nicht erklären, warum wir so viele Chancen vergeben haben. Das gehört zum Fußball dazu", sagte Real-Trainer Zinedine Zidane nach dem Abpfiff.
Finale am Samstag gegen Gremio
Mittelfeld-Star Luka Modric, der zum besten Spieler der Partie ausgezeichnet wurde, wählte deutlichere Worte: "Wir hätten mindestens fünf Tore erzielen können. Stattdessen haben wir gelitten. Wir müssen an unserem Abschluss arbeiten und im Finale häufiger treffen."
Im Endspiel treffen die Königlichen am Samstag (ab 18 Uhr im LIVETICKER) auf Gremio Porto Alegre aus Brasilien.
Am Mittwoch trafen Comebacker Gareth Bale (82.) und der portugiesische Europameister Ronaldo (53.) für den Top-Favoriten, bei dem Weltmeister Toni Kroos nicht zum Einsatz kam. Zuvor hatte Romarinho (41.) den krassen Außenseiter nach einem blitzsauberen Konter in Führung gebracht.
"Der Fußball ist ohne den Videobeweis besser"
Real war Al Jazira in nahezu allen Belangen deutlich überlegen, allerdings brachten die zahlreichen Glanzparaden des Keepers der Hausherren, Ali Khaseif, das Starensemble von Zidane in den Wahnsinn.
Darüber hinaus wurden zwei frühe Real-Treffer mithilfe des Videobeweises nachträglich aberkannt. Die Technologie, die auch zur kommenden Saison in Spanien eingeführt werden soll, sorgte vor allem bei den Madrilenen für Verwirrung.
"Es ist nicht dankbar, drei oder vier Minuten auf eine Entscheidung zu warten. Daran müssen wir uns erst einmal gewöhnen", gab Zidane zu. Bale sagte: "Ich finde den Fußball ohne den Videobeweis besser, aber das ist nur meine Meinung. Wir müssen uns auf unsere Arbeit konzentrieren."
Das taten die Spanier nicht in der Schlussphase der ersten Hälfte und gerieten durch eine Nachlässigkeit in der Defensive in Rückstand.
Ronaldo mit Rekord, Bale mit Traum-Comeback
Der Underdog hätte kurz nach der Pause auch das 2:0 erzielen können, er spielte eine Überzahlsituation aber nicht clever aus und bekam seinen Treffer wegen einer Abseitsstellung aberkannt.
Das rächte sich: Erst musste ihr Torhüter Khaseif verletzungsbedingt ausgewechselt werden, dann schlug Real zu.
Ronaldo traf nach Zuspiel von Modric aus der Drehung und avancierte mit seinem sechsten Klub-WM-Tor zum alleinigen besten Torschützen des Turniers. Zuvor hatte er sich diesen Platz mit den Goalgettern Lionel Messi und Luis Suarez vom FC Barcelona geteilt.
In der Schlussphase sorgte der für Chancentod Karim Benzema (drei Alu-Treffer) eingewechselte Bale mit seinem ersten Ballkontakt für die Entscheidung. Der Waliser war zuletzt wegen Wadenproblemen ausgefallen und bejubelte seinen Treffer mit seinen Teamkollegen ausgelassen.