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Mauschel-Vorwurf: RB Leipzig droht Verbot für Champions League

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Mauschel-Vorwurf: RB Leipzig droht Verbot für Champions League

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CL-Verbot für RB? Insider packt aus

Um einen Europapokal-Ausschluss des RB Leipzig zu verhindern, muss Red Bull wohl in die Trickkiste greifen. In einem Bericht ist von "hektischem Treiben" die Rede.
Oliver Mintzlaff (l.) bestätigt Vertragsgespräche mit Ralph Hasenhüttl (M.)
Oliver Mintzlaff (l.) bestätigt Vertragsgespräche mit Ralph Hasenhüttl (M.)
© Getty Images
von Marcel Bohnensteffen, Daniel Lange

Was ist sie wert, die Champions-League-Qualifikation von RB Leipzig? Der Aufsteiger ist sensationell Vizemeister geworden, hat damit gleich in seiner Premieren-Saison die sportlichen Voraussetzungen für die Königsklasse geschaffen. Und doch hält sich seit Wochen hartnäckig das Thema, wonach dem Klub die Teilnahme an dem Wettbewerb verwehrt werden könnte.

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Hintergrund ist ein Passus in den UEFA-Statuten, der verhindern soll, dass zwei Vereine mit ein und demselben Sponsor im Rücken im internationalen Geschäft mitmischen. 

UEFA entscheidet im Juni über RB Leipzig
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UEFA entscheidet im Juni über RB Leipzig

Und genau an dieser Stelle erhält Leipzigs Verbindung zu RB Salzburg eine besondere Note. Nur ein Beispiel für die enge Verzahnung beider Klubs: In den vergangenen Jahren wurden zwölf Spieler von Salzburg nach Leipzig transferiert, die Hälfte davon zählt inzwischen zum erweiterten Stammkader des Bundesligisten. 

Welchen Einfluss übt Mateschitz aus?

Wettbewerbshüter stören sich an dieser Verquickung der Interessen. Ein Kodex der UEFA will verhindern, dass Klubs "auf irgendeine Art und Weise entscheidend von ein und derselben natürlichen oder juristischen Person beeinflusst werden könnten". Die Frage ist: Trifft das im Fall von Salzburg und Leipzig zu?

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Fakt ist: RB-Patriarch Dietrich Mateschitz hält als Gesellschafter 99 Prozent Anteile an RB Leipzig. Doch wie groß ist sein Einfluss in Salzburg. Darüber ist eine große Kontroverse entstanden. Und sie scheint neuen Schwung zu bekommen.

Das Magazin 11freunde berichtet vor dem Hintergrund eines möglichen Leipzigers Startverbots für die Champions League von einem "hektischen Treiben hinter der Fassade des Red-Bull-Imperiums". Beide Vereine seien so miteinander verflochten, dass man intern den Überblick verloren habe, heißt es in dem Bericht. Von einer gemeinsamen Corporate Identity und festangestellten Mitarbeitern, die für beide Klubs tätig seien, ist die Rede. 

Wirbel um Scouting-Sitzungen

Ein Insider, der als RB-Klubmitarbeiter bezeichnet wird, sagte dem Magazin: "Im Arbeitsalltag bestehen die alten Verflechtungen zwischen Salzburg und Leipzig sowie zwischen Salzburg und der Red Bull GmbH weiter." 

Der Informant nennt Beispiele aus der Praxis: "Früher fanden regelmäßig gemeinsame Scouting-Sitzungen von RB Leipzig und RB Salzburg statt - mal in Leipzig, mal in Salzburg. Neuerdings wird die Kommunikation per Video-Conferencing oder an neutralen Orten abgewickelt. Da wird viel gemauschelt."

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Eine Darstellung, der man bei RB Leipzig widerspricht. Auf Anfrage von 11freunde erklärte der Bundesligist, dass beide Vereine absolut eigenständig unterwegs seien. In einem schriftlichen Statement hieß es: "Diese bereits vor geraumer Zeit vollzogene Trennung bezieht sich auf sämtliche Bereiche, also auch auf die Nachwuchs- oder Scoutingabteilung und umfasst sowohl technische als auch personelle Aspekte, d.h. es gibt keine synchronisierte Scoutingplattform o.ä."

RB muss Unabhängigkeit nachweisen

Und doch erachten Experten die Konstellation zwischen beiden Klubs für problematisch. Der Düsseldorfer Sportrechtler Paul Lambertz sieht Anzeichen dafür, "dass die Verbindung zwischen Leipzig und Salzburg keine marktübliche Konstellation sein könnte". Bei SPORT1 sagt er zuletzt: "Wenn die UEFA die Konstellation beanstandet, muss Leipzig den Nachweis erbringen, dass organisatorisch vollkommene Unabhängigkeit besteht zwischen beiden Klubs. Das glaubhaft nachzuweisen, dürfte wohl schwierig werden."

Sollte die UEFA das Binnenverhältnis der beiden RB-Klubs beanstanden, würden die Leipziger in die Röhre schauen. Die UEFA-Regularien schreiben für einen solchen Fall vor, dass der im nationalen Ligabetrieb schlechter platzierte Klub international gesperrt wird. Da Salzburg in Österreich Meister wurde, müsste also Leipzig weichen. 

Dort gibt man sich noch entspannt. "Bei uns im Verein wird seit Monaten mit Hochdruck daran gearbeitet, alle Bedingungen zu erfüllen, deswegen mache ich mir da auch überhaupt keine Sorgen", erklärte Sportdirektor Ralf Rangnick kürzlich im Aktuellen Sportstudio.