Der im Weltsport bekannte Rechtsberater Francois Carrard (Schweiz) soll den krisengeschüttelten Fußball-Weltverband reformieren.
77-Jähriger soll FIFA reformieren
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Der 77-Jährige wurde am Dienstag als Vorsitzender des entsprechenden Komitees bestätigt, das bis zum Wahl-Kongresses am 26. Februar seine Vorschläge auf den Tisch legen soll.
"Er ist der Richtige, um den Reformprozess voranzubringen", sagte Noch-FIFA-Präsident Joseph S. Blatter (79), der im kommenden Jahr abgelöst wird: "Wir sind davon überzeugt, dass er der FIFA helfen kann, ihre Strukturen zu stärken - in einer glaubhaften und bedeutsamen Art und Weise." Die FIFA-Sponsoren, die zuletzt öffentlich Kritik geübt hatten, würden in dem Prozess "auch eine Schlüsselrolle" spielen.
"Es ist entscheidend für die Zukunft des globalen Fußballs, die Integrität und Reputation der FIFA wiederherzustellen", sagte der Jurist Carrard: "Als unabhängiger Vorsitzender bin ich verpflichtet, das Paket mit den nötigen Reformen zu liefern."
Der Schweizer kündigte zudem die Gründung eines unabhängigen Beratungsgremiums an, das "von außerhalb des Fußballs die Arbeit des Komitees unterstützt und weitere Expertise einbringt".
Michel Platini, UEFA-Präsident und favorisierter Kandidat für die Blatter-Nachfolge, begrüßte die Gründung der "Task Force" ausdrücklich. "Das ist ein wichtiger Schritt", sagte der Franzose (60). Die Europäische Fußball-Union (UEFA) ist im FIFA-Reformkomitee mit Generalsekretär Gianni Infantino und Alasdair Bell vertreten. Alle sechs Konföderationen stellen zwei Mitglieder.
Als Generaldirektor hatte Carrard bereits das Internationale Olympische Komitee (IOC) durch einen Reformprozess in Folge des Vergabe-Skandals um die Olympischen Winterspiele 2002 (dann in Salt Lake City) geführt.