Home>Handball>Handball-WM>

Handball-WM, Stimmen zu Deutschland - Norwegen mit Heinevetter, Gensheimer, Prokop

Handball-WM>

Handball-WM, Stimmen zu Deutschland - Norwegen mit Heinevetter, Gensheimer, Prokop

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Heinevetter: "Es war der Wurm drin"

Im Halbfinale platzt für Deutschland der Traum vom Titel bei der Heim-WM. Nicht nur Gensheimer ist niedergeschlagen. SPORT1 fasst die Stimmen zusammen.
Die DHB-Auswahl verliert das WM-Halbfinale mit 25:31 gegen Norwegen. Kaptiän Uwe Gensheimer gibt einen emotionalen Einblick in seine Gefühlswelt nach dem Aus bei der Heim-WM.
SPORT1
SPORT1
von SPORT1

Zwei Wochen lang hat die DHB-Auswahl für eine schwarz-rot-goldene Partie in Handball-Deutschland gesorgt. Der Höhepunkt der Heim-WM wäre das Duell gegen Dänemark im Finale gewesen. Dann hätten die beiden Co-Gastgeber den krönenden Abschluss einer famosen Weltmeisterschaft geliefert.

{ "placeholderType": "MREC" }

Aber es sollte anders kommen. Norwegen setzte sich im Halbfinale mit 31:25 durch und so kommt es nun zu einem skandinavischen Duell um die WM-Krone. Bei den deutschen Spielern war die Enttäuschung dementsprechend groß.

Aber die Trauer soll nur von kurzer Dauer sein. Im Spiel um Platz drei trifft das DHB-Team erneut auf Frankreich. (Handball-WM: Spiel um Platz 3 Frankreich gegen Deutschland ab 14.30 Uhr im LIVETICKER)

SPORT1 fasst die Stimmen aus ARD und Mixed Zone zusammen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Finn Lemke: "Wir haben uns das anders vorgestellt und ein anderes Ergebnis gewünscht. Wir haben alles gegeben, aber es hat nicht gereicht. Ich glaube, aus unserem Team kann sich keiner einen Vorwurf machen, es hat jeder alles gegeben. Es hat einfach nicht gereicht."

...über das Spiel um Platz 3: "Es geht um eine Medaille, da muss es schnell gehen, sich wieder zu fangen."

HANDBALL-WC-2019-GER-ISL
Germany v Norway: Semifinal - 26th IHF Men's World Championship
Silvio Heinevetter machte bisher 190 Länderspiele
Germany v Norway: Semifinal - 26th IHF Men's World Championship
+13
Handball-WM 2019: Deutschland - Norwegen, Einzelkritik mit Gensheimer, Fäth

Paul Drux: "Es ist schwierig jetzt grade, wir sind alle sehr enttäuscht. Ich weiß nicht wie viele Gegentore wir heute bekommen haben, aber es waren zu viele. Das haben wir in den Spielen zuvor besser gemacht. Die Norweger waren einfach den Tick besser, haben das clever runtergespielt. Wir kriegen ein paar Zeitstrafen zu viel, das muss man auch sagen. Aber sie waren besser."

...über die bisherige Turnierleistung: "Wenn wir jetzt alle mal runterkommen, können wir stolz auf uns sein. Aber jetzt überwiegt erstmal die Enttäuschung. Wir können uns heute nur den Vorwurf machen, dass wir nicht den Ticken besser waren als die Norweger."

{ "placeholderType": "MREC" }

...über die Abwehr: "Ich glaube einfach, dass wir über einige Phasen im Spiel die Abwehr nicht so kompakt, nicht so bissig hinbekommen haben, wie wir das in den Spielen davor gemacht haben. Es war auch ein bisschen schwer, sich darauf einzustellen, weil es viele 2-Minuten-Strafen gab, die uns das Leben auch nicht einfacher gemacht haben. Und dann spielen es die Norweger auch einfach zu gut runter."

...über die Zuschauer: "Mir tut es einfach nur leid. Wir wollten uns anders verabschieden, weil wir so eine tolle Unterstützung genossen haben – in allen Hallen wo wir waren. Wenn man das heute gesehen hat, bei uns vor dem Hotel bei der Abfahrt, das war Wahnsinn. Dafür tut es mir einfach leid. Wir sind enttäuscht. Aber ich freu mich, dass die Zuschauer trotzdem so hinter uns gestanden haben. Das ganze Spiel über und auch danach. Dafür einfach einen riesen Dank."

Uwe Gensheimer: "Uns geht es beschissen. Wir sind niedergeschlagen, enttäuscht. Wir haben uns mehr vorgenommen. Wir haben es heute aber nicht geschafft, die Leistung abzurufen, um die Norweger zu schlagen. Das tut grade verdammt weh. Die Norweger haben sehr gut gedeckt und wir sind nicht mit genügend Power aufs Tor. Dazu kamen viele technische Fehler und dann machen es die Norweger auch sehr gut im Tempogegenstoß."

...über die Bedeutung der WM für den Handball in Deutschland: "Es war ein großes Ziel von uns, bei dieser WM etwas für den Sport, den wir alle lieben zu leisten. Wieder mehr Menschen zum Handball zu bringen und die Begeisterung neu zu entfachen. Ich glaube, das haben wir geschafft und könne darauf auch ein bisschen stolz sein."

HANDBALL-WORLD-2017-MKD-ESP
Norway v Denmark: Final - 26th IHF Men's World Championship
Denmark v France: Semifinal - 26th IHF Men's World Championship
HANDBALL-WC-2019-CHI-KSA
+7
Die besten Torschützen der Handball-WM 2019

über die Gründe der Niederlage: "Wir haben heute nicht unser volles Potenzial ausschöpfen können. Wir haben im Angriff nicht ganz so flüssig gespielt wie in den anderen Spielen in der Hauptrunde. Natürlich muss man da auch dem Gegner Respekt zollen, der das richtig gut gemacht hat. Die Norweger haben heute meiner Meinung nach klar verdient gewonnen. Wir hatten nicht die letzte Durchschlagskraft im Angriff. Wir konnten die Deckung der Norweger nicht weit genug rauslocken. Dadurch gab es nicht so viele Räume für unsere Kreisläufer. Sie haben kompakt gedeckt und viele Bälle dadurch abfangen können. Sie haben dann ihre Stärken ausgespielt, im Tempospiel, in der zweiten Welle. Dazu haben sie mehr Zweikämpfe gewonnen als wir im Angriff. Das hat dazu geführt, dass wir oft in Unterzahl gespielt haben, viele Zwei-Minuten-Zeitstrafen hatten. Dann war es schwierig für uns."

Christian Prokop: "Wir haben heute sicher nicht unsere beste Leistung gebracht. Wir waren nach erfolgreicher Abwehrarbeit oft in Unterzahl und haben diese Unsicherheit dann mit in die Offensivaktionen genommen."

...über den Gegner und die eigene Leistung: "Heute waren die Norweger einfach besser. Das muss man einfach anerkennen. Ich glaube, wir können stolz sein, auf die Leistung, die wir gebracht haben."

Silvio Heinevetter: "Wir sind ständig einem Rückstand hinterhergelaufen. Da muss man ganz ehrlich sagen, die Norweger haben das clever gespielt, haben unsere Abwehr auseinandergenommen. Sowohl in der Abwehr als auch im Angriff war heute etwas der Wurm drin. Schade, dass es ausgerechnet im Halbfinale passiert ist, aber wir haben noch ein Spiel. Es muss also weitergehen."

...über das Spiel um Platz 3: "Wir hatten ein Ziel – zehn Spiele. Im Idealfall das Finale, das haben wir leider nicht geschafft. Aber übermorgen sind wir wieder voller Tatkraft im Spiel um Platz drei."

Jannik Kohlbacher:  "Man muss es sportlich sehen und Norwegen Glückwünsche für den Einzug ins Finale aussprechen. Heute war Norwegen einfach einen Tick besser. Sie haben am Ende einfach effizienter gespielt. Mit fünf Toren müssen wir nicht verlieren. Wir haben die ganzen Abpraller nicht bekommen, sind nicht ins Tempospiel gekommen, haben nicht genug in die Tiefe gezogen. Am Ende machen es Nuancen aus."

...über das Spiel um Platz 3: "Jeder will immer gewinnen und wir können uns mit einer Medaille belohnen. Wir können Wiedergutmachung betreiben für unsere fantastischen Fans, die uns hier immer unterstützt haben. Da muss man ein Lob und Dankeschön aussprechen."

...über die Atmosphäre: "Die Hallen waren immer voll, wir hatten immer 100 Prozent Rückendeckung von den Fans. Die Atmosphäre war unbeschreiblich, das war jedes Mal Gänsehaut pur. Ich glaube, was Handball-Deutschland hier über die zwei Wochen fabriziert hat, verdient den Namen 'Weltklasse'."

Patrick Wiencek: "Es waren mehrere Sachen, die heute nicht gestimmt haben. Vielleicht waren die Norweger ein bisschen bissiger, wollten es mehr. Man kann uns nicht den Vorwurf machen, dass wir es nicht versucht haben, aber manchmal gibt es Spiele, in denen es nicht so läuft. Leider hatten wir dieses Spiel heute im Halbfinale. Wir sind natürlich alle sehr enttäuscht."

...über die Schiedsrichter: "Die Schiedsrichter hatten über das ganze Turnier hinweg eine eigenartige Linie. Heute haben sie auf beiden Seiten komisch gepfiffen. Im Handball gehört die Härte dazu und die wird leider im Turnier nicht zugelassen. Es gibt früh 2-Minuten-Strafen, aber auf beiden Seiten. Deshalb kann man den Schiedsrichtern keinen Vorwurf machen. Es ist natürlich bitter, wenn man 2-Minuten-Strafen bekommt und ständig mit einem Mann weniger hinten steht. Dann ist es schwieriger, Tore zu verhindern. So richtig haben wir heute auch keinen Zugriff in der Abwehr bekommen. Da sind die Zeitstrafen natürlich auch nicht hilfreich."

...über die Leistung Norwegens: "Norwegen hat das gut ausgespielt und hat weniger Fehler gemacht als wir. Sie stehen zu Recht im Finale."

...über das Spiel um Platz 3: "Das Spiel ist enorm wichtig. Wir fahren nach Herning und wollen unbedingt den dritten Platz haben. Dafür werden wir alles reinwerfen."

Patrick Groetzki: "Norwegen war heute besser. Wir haben es nicht geschafft, die Abwehr hinzustellen wie in den letzten zwei Wochen. Die ersten fünf, sechs Minuten schon, dann kriegen wir ein bisschen viele Zeitstrafen, sind ein bisschen ungeordnet, kriegen dann zu viele Tore über das schnelle Spiel von Norwegen. Das hat uns heute dann schon wehgetan."

...über die Schiedsrichter: "

"Ein paar zwei Minuten kommen halt zu früh. Für Dinge, für die man nicht unbedingt Zeitstrafen geben muss. Aber das sind auch Dinge, die sich schon durch das Turnier ziehen, dass es vielleicht zu viel bestraft wird. Da muss man es irgendwie auch schaffen, sich im Spiel darauf einzustellen. Die Norwegen haben das einen Tick besser geschafft als wir."

...über das bisherige Turnier: "Wir waren im Halbfinale. Das hat seit 2007 keine deutsche Mannschaft mehr bei einer WM geschafft. Wir hatten unglaubliche Stimmung in den Arenen. Es war sicher richtig, richtig geil. Aber im Moment tut es einfach sehr weh, dass wir heute verloren haben. Es dauert bei uns Spielern, die das heute erlebt haben auf dem Spielfeld, etwas länger, um das (erfolgreiche WM, Anm. d. Red.) sagen zu können."

Bob Hanning: "Wir sind an einer überragenden norwegischen Mannschaft gescheitert. Unser Anspruch war es immer, die beste Abwehr der Welt zu stellen. Daran haben wir geglaubt. Das hat heute einfach nicht funktioniert, aus vielerlei Gründen. Wir haben es nicht geschafft, diese absolute Gemeinsamkeit hinzukriegen. Damit haben wir den Torhütern auch nicht helfen können. Und die Torhüter haben ihre Stärken nicht ausspielen können. Dazu haben wir viele Zeitstrafen gekriegt in der Abwehr. Und das haben die Norwegen in einer Weltklasse-Manier gelöst, immer wieder perfekte Lösungen gefunden für sich selbst. Das war in der Summe dann zu viel."

...über den ständigen Rückstand: "Natürlich hatten wir die Hoffnung, dass es läuft. Es gab zwei oder drei Situationen, in denen es hätte passieren können. Dann verwerfen wir zwei Bälle frei vor dem Tor. Das heißt, du kannst einmal auf ein Tor rankommen. Dann wird natürlich nochmal etwas mobilisiert. Stattdessen geht der Ball neben das Tor und du bekommst Minus drei und danach minus vier. Wir haben kein Momentum geschafft in der ganzen zweiten Halbzeit, es dann wirklich auf unsere Seite zu ziehen."

...über das Turnier: ""Es ist schon ein sehr erfolgreiches Turnier. Wir haben begeisternden Handball gespielt. Die Mannschaft und der Trainer haben sehr viel für den deutschen Handball getan. Mit der Art und Weise, wie wir hier aufgetreten sind. Man kann schon heute sagen: Es ist eine sehr gelungene Weltmeisterschaft. Das heißt aber nicht, dass wir uns morgen nicht damit beschäftigen, wie wir die Bronzemedaille holen können."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: "Schade, heute hat es nicht geklappt. Aber wir haben Anlass, uns bei dieser Mannschaft zu bedanken. Das war eine großartige sportliche Leistung."

Bjarte Myrhol (Norwegen): "In so einer Atmosphäre gegen Deutschland zu gewinnen, ist einfach großartig. Im Moment sind wir sehr stolz."