Der Morgen begann für die deutschen Handballer mit einer halbstündigen Videositzung, dann kickten Uwe Gensheimer und Co. im Training eine Runde Fußball. Während der Kapitän als Torjäger glänzte, saß Bundestrainer Christian Prokop mit seiner Taktiktafel an der Seitenlinie und tüftelte längst am Matchplan für das Brasilien-Spiel.
Deutschland will bei WM nachlegen
"Da wartet ein ganz anderes Kaliber auf uns", sagte Prokop mit Blick auf die Partie am Samstag. Die Südamerikaner seien eine Mannschaft, die über "sehr viel Physis" verfüge. "Sie spielen körperlich hart und aggressiv und sind sehr eingespielt", sagte Prokop: "Wir spielen aber zu Hause." Man wolle die "geile Atmosphäre weiter befeuern" und "die Auftritte weiter genießen" (Handball-WM: Deutschland - Brasilien, ab 18.15 Uhr im LIVETICKER)
DHB-Vizepräsident Bob Hanning gab sich am Freitag als Mahner. Er betonte, dass der lockere WM-Start gegen Korea (30:19) zwar ein "schönes Auftaktspiel" gewesen sei, "aber kein Maßstab für Erfolg. Am Ende soll nicht das Erlebnis Freude machen, sondern das Ergebnis."
Sorgen um Semper-Einsatz
Sorgen bereitet der sportlichen Leitung Rückraumspieler Franz Semper. Am Freitag lag der einzige Turnier-Neuling mit erhöhter Temperatur und Schüttelfrost im Bett. Quarantäne im Einzelzimmer statt Training mit der Mannschaft. "Wir hoffen, dass wir ihn zum Brasilien-Spiel wieder hinkriegen", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning sorgenvoll (Handball-WM: Alle Spiele und Ergebnisse).
Ob mit oder ohne Semper: Mit einem Erfolg gegen Brasilien kann das deutsche Team bereits die Weichen für den Einzug in die Hauptrunde stellen. Doch Keeper Andreas Wolff, beim WM-Auftakt mit 56 Prozent gehaltener Bälle auffälligster Spieler, warnte: "Wir müssen aufpassen, dass wir da nicht auf die Fresse bekommen." Mit der Partie am Samstag "geht das Turnier erst richtig los".
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Niederlage gegen Brasilien bei Olympia
Über welche Qualitäten die Brasilianer verfügen, erlebten Wolff und Co. bei den Olympischen Spielen am eigenen Leib. Nach einem hitzigen Spiel verlor Deutschland vor zweieinhalb Jahren in Rio mit 30:33 - das soll sich am Samstag keinesfalls wiederholen.
Dafür muss vor allem die Wurfausbeute besser werden. "Ein bisschen zu schlampig" sei man in der Chancenauswertung gewesen, monierte Kapitän Gensheimer. Doch Prokop vertraut seinen Spielern, die Fehlwürfe zum Auftakt bereiten ihm keine großen Sorgen. "Das wird kein Problem werden. Dafür sind alle stark ausgebildet", sagte der 40-Jährige.
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