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Handball-WM in Frankreich: Deutschland siegt knapp gegen Ungarn

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Handball-WM in Frankreich: Deutschland siegt knapp gegen Ungarn

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Bad Boys verneigen sich vor Gensheimer

Trotz eines schweren Schicksalschlags ist Uwe Gensheimer beim WM-Auftaktsieg der überragende Mann der Bad Boys. Nach der Partie verneigen sich Mitspieler und Trainer.
Die deutsche Mannschaft feiert Uwe Gensheimer nach seiner starken Partie gegen Ungarn
Die deutsche Mannschaft feiert Uwe Gensheimer nach seiner starken Partie gegen Ungarn
© Getty Images

Uwe Gensheimer nahm nach seiner Gala-Vorstellung die Ehrung zum Spieler des Spiels mit versteinerter Miene entgegen. Dem anschließenden Abklatschen mit seinen Teamkollegen folgte der kommentarlose Abgang des Kapitäns der deutschen Handballer nach dem WM-Auftaktsieg in die Kabine.

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Trotz seiner 13 Treffer beim 27:23 (16:11)-Erfolg gegen Ungarn war Gensheimer nach dem plötzlichen Tod seines Vaters nicht nach Reden zumute, dafür verneigten sich Bundestrainer Dagur Sigurdsson und Gensheimers Teamkollegen vor dem Linksaußen.

Team zollt Kapitän Gensheimer Respekt

"Das war Wahnsinn. Er hat uns mit seiner Souveränität im Spiel gehalten. Das war schon groß", sagte der überragende Torhüter Silvio Heinevetter, der mit zahlreichen Paraden die Ungarn zur Verzweiflung trieb und neben Gensheimer der Garant dafür war, dass der Europameister bei seiner Medaillen-Mission in Frankreich nicht schon an der ersten Hürde strauchelte.

Auch Sigurdsson war angetan: "Das war großartig, Respekt vor dieser Leistung."

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Noch beeindruckter äußerte sich Julius Kühn. "Da bekomme ich auch selbst Gänsehaut. Es freut mich natürlich unheimlich für Uwe, dass er jetzt so eine Leistung noch abrufen konnte, dass er dazu überhaupt imstande gewesen ist. Da kann man nur den Hut vor ziehen", sagte der Gummersbacher über die außergewöhnliche Leistung seines Kapitäns.

Rückraumspieler Kai Häfner schwärmte nach der Partie von "Weltklassemann" Gensheimer. Es mache "einfach Spaß, mit ihm zusammenspielen zu dürfen und ihn als Kapitän zu haben."

Wiencek: Gensheimer "einfach überragend"

Kreisläufer Patrick Wiencek lobte Gensheimers Leistung bei SPORT1 als "einfach überragend. Das war kein leichtes Spiel für Uwe, aber er hat das überragend gemacht. Da sieht man, dass er unser Leader, unser Kapitän ist."

Gensheimer war erst am Donnerstagabend zur Mannschaft gestoßen. "Ich werde die Weltmeisterschaft spielen. Das hätte mein Vater so gewollt", hatte Gensheimer erklärt und trumpfte dann in der Kindarena in Rouen groß auf.

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"Es gibt den Mensch Uwe und den Handballer Uwe. Es ist hart, aber man muss auch den Schalter umlegen können. Ich bin froh, dass er hier ist und uns hilft", sagte Heinevetter.

Mit seinen Paraden hielt der Füchse-Keeper die Bad Boys gerade während einer Schwächephase in der zweiten Halbzeit im Spiel. "Unsere Leistung ist noch ausbaufähig. Es war noch nicht alles Gold, was geglänzt hat", räumte Heinevetter ein.

Sigurdsson: "Hartes Auftaktspiel"

Durch den Erfolg hielt eine stolze Serie. Die letzte Auftaktniederlage bei einer WM hat es vor 43 Jahren (11:12 gegen Dänemark) gegeben. Dementsprechend erleichtert waren Sigurdsson und DHB-Vizepräsident Bob Hanning.

"Es war ein sehr hartes und schwieriges Auftaktspiel. Der Sieg ist verdient, wir haben immer geführt", sagte Sigurdsson, während Hanning einräumte, dass "das Ergebnis deutlicher als der Spielverlauf" war. Man müsse sich aber erst in so ein Turnier reinspielen, fügte Hanning an: "Mehr als über den Sieg freue ich mich über die Leistung von Uwe."

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Mit einem weiteren Sieg am Sonntag (14.45 Uhr im LIVETICKER) gegen Außenseiter Chile kann der Olympia-Dritte einen großen Schritt Richtung Achtelfinale machen. Die Südamerikaner hatten zum Auftakt überraschend gegen den EM-Zehnten Weißrussland (32:28) gewonnen.

Heinevetter erhält Vorzug vor Wolff

Die Bad Boys waren vor 5000 Zuschauern sofort auf Betriebstemperatur, Kai Häfner erzielte den ersten WM-Treffer (2.)

"Wir wollen Weltmeister werden", hatte Torhüter Andreas Wolff vor dem Anwurf selbstbewusst verkündet. Der EM-Held durfte zum erfolgreichen WM-Start zunächst aber nichts beitragen.

Sigurdsson hatte Heinevetter den Vorzug gegeben und lag damit goldrichtig. Bis zur Halbzeit hatte der Berliner die Hälfte auf sein Tor abgegebener Würfe (11 Paraden) gehalten, Wolff jubelte auf der Bank mit.

Neben Heinevetter ragte Gensheimer aus dem Team des Weltmeisters von 2007 heraus. Der Linksaußen des französischen Spitzenklubs Paris Saint-Germain verwandelte in der ersten Halbzeit sieben von sieben Würfen.

Zweite Halbzeit beginnt mit Schwächephase

Die mit zehn Europameistern besetzte DHB-Auswahl kam Mitte der ersten Halbzeit immer besser in Schwung, nachdem es zu Beginn in der 6:0-Abwehr einige Abstimmungsprobleme gegeben hatte. Nach einem 7:5 (15.) setzte sich das deutsche Team gegen den Olympia-Vierter von 2012 auf sieben Tore ab (16:9/29.).

Zu Beginn des zweiten Durchgangs durchlebten die Bad Boys aber ihre erste große Schwächephase. Mit ihrem sechsten Tor in Serie verkürzten die Ungarn auf 15:16 (38.), ehe Rückraumspieler Häfner der erste deutsche Treffer nach rund neun Minuten ohne Tor gelang.

Trotz des Treffers hatte der Europameister im Angriff weiter große Probleme, Sigurdsson nahm beim Stand von 17:16 (42.) eine Auszeit. Der nach der WM zum japanischen Verband wechselnde Isländer brachte nun einen siebten Feldspieler, um im Angriff Überzahlsituationen herzustellen.

Doch die Partie entwickelte sich beim 22:21 (54.) zu einem Krimi - und die DHB-Auswahl behielt die Nerven.