Boy Meesenburg, Beiratsvorsitzender des Topklubs SG Flensburg-Handewitt, hat wegen der Coronakrise ein düsteres Zukunftsbild für den Handball entworfen.
Flensburg-Chef bangt um die Zukunft
Auf Dauer würden viele Klubs Spiele ohne Zuschauer wirtschaftlich nicht durchhalten können. "Wenn Bund und Länder solche Events für zu gefährlich halten, ist dem Handball die Geschäftsgrundlage entzogen", sagte Meesenburg den Zeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages: "Das ist meine größte Unruhe. Es ist eine traurige Zeit."
Meesenburg: "Fußball leistet Publikumssport einen Bärendienst"
Heimspiele mit nur wenigen Zuschauern und genügend Abstand zwischen den Fans hält Meesenburg für nicht praktikabel. "Eine Hölle Nord mit Mundschutz und Abstand kann ich mir nicht vorstellen", sagte er.
Im Gegensatz zu den Klubs im Fußball nehmen die Handball-Vereine vor allem an den Spieltagen über das Ticketing das meiste Geld ein. Dass die Fußball-Bundesliga die TV-Einnahmen mit der Durchführung von Geisterspielen retten will, sieht Meesenburg kritisch: "Damit leistet der Profi-Fußball dem Publikumssport einen Bärendienst."
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HBL-Klubs verlieren zusammen rund 25 Millionen Euro
Die Handball-Bundesliga hatte wegen der Coronavirus-Pandemie am Dienstag ihre Saison abgebrochen, allein dadurch summiert sich der wirtschaftliche Verlust für die Klubs zusammen auf rund 25 Millionen Euro.
Wann der reguläre Spielbetrieb im Handball wieder aufgenommen werden kann, ist derzeit unklar. Die Liga hofft auf einen Neustart im September.