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Handball-EM: Slowenien legt Protest nach Videobeweis-Drama gegen Deutschland ein

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Handball-EM: Slowenien legt Protest nach Videobeweis-Drama gegen Deutschland ein

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Alle Infos zum Video-Drama

Der Protest der Slowenen gegen die nachträgliche Video-Entscheidung im Spiel gegen Deutschland ist abgewiesen. SPORT1 beantwortet die wichtigsten Fragen.
Silvio Heinevetter war der Auslöser für den Videoentscheid
Silvio Heinevetter war der Auslöser für den Videoentscheid
© Imago
von Tobias Wiltschek, Sportinformationsdienst

Das dramatische Ende des Spiel zwischen Deutschland und Slowenien bei der Handball-EM erhitzt noch immer die Gemüter.

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Nun ist aber zumindest eine endgültige Entscheidung über die Wertung des 25:25 gegen Slowenien gefallen.

Die Europäischen Handball-Föderation lehnte den Protest der Slowenen gegen die Wertung ab. Das Remis bleibt somit bestehen, die deutsche Mannschaft steht vorzeitig in der Hauptrunde. 

SPORT1 beantwortet die wichtigsten Fragen, die durch den Einsatz des Videobeweises aufgekommen sind.

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Was ist passiert?

Sloweniens Blaz Janc traf sieben Sekunden vor Schluss zum 25:24 für den WM-Dritten. Die deutsche Niederlage schien besiegelt.

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Unmittelbar danach wollte Paul Drux das Spiel mit einem schnellen Anwurf, der sogenannten schnellen Mitte, fortsetzen. Daran wurde er aber von drei slowenischen Spielern gehindert.

Anschließend stürmte DHB-Torwart Silvio Heinevetter zu den Schiedsrichtern und machte sie auf einen möglichen Regelverstoß aufmerksam. Nachdem sich die Referees aus Litauer die Szene fast sieben Minuten lang immer wieder auf den Videobildern angeschaut hatten, entschieden sie auf Siebenmeter für Deutschland. Tobias Reichmann verwandelte zum 25:25-Endstand.

Die Entscheidung der Unparteiischen basiert auf einer im Sommer 2016 eingeführten Regel, wonach ein grobes Vergehen und eine regelwidrige Wurfausführung binnen der letzten 30 Sekunden zwingend mit einem Siebenmeter und einer Roten Karte zu ahnden ist.

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Welche Standpunkte gibt es?

Die Slowenen gaben sich mit dieser Entscheidung aber nicht zufrieden und legten Protest ein. Dieser wurde nun von der Disziplinarkommission der EHF abgeschmettert.

Bei der Bewertung der Szene geht es um die Frage, ob die Schiedsrichter vor dem Anwurf von Drux den Ball mit einem Pfiff freigegeben haben oder nicht. Wenn dem so ist, hätte es nur Freiwurf und eine Zweiminutenstrafe geben müssen. Wäre der Pfiff nicht vor dem Anwurf erfolgt, wäre die Entscheidung auf Siebenmeter und Rot korrekt gewesen.

Außerdem stellt sich die Frage, ob die Spielzeit vor der Szene schon abgelaufen war. Sollte dies der Fall gewesen sein, hätte es keinen Siebenmeter geben dürfen, und die Slowenen hätten das Spiel mit 25:24 gewonnen.

Was sagen die Beteiligten?

"Wir können glücklich sein, dass es zu unseren Gunsten war und Tobi die Eier hatte, den rein zu machen", sagte Deutschlands Kapitän Uwe Gensheimer und outete sich dabei nicht unbedingt als Fan der neuen Technik. Die Situation sei "für alle Beteiligten katastrophal" gewesen. 

"Dass man per Videobeweis einen Siebenmeter zugesprochen kriegt, habe ich selbst noch nicht erlebt", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning. Die Entscheidung bewertete er als "regelgerecht, aber glücklich".

Hanning ist ein klarer Befürworter der technischen Hilfsmittel. "Gerade in solchen Situationen, wenn es eine klare Entscheidung gibt. Bei Roten Karten und Situationen wie dieser sollte man die Technik auch einsetzen, wenn man sie hat." 

Ähnlich äußerte sich Bundestrainer Christian Prokop zum Videobeweis. "Bei einer Situation, die regelwidrig und vielleicht auch unsportlich war, bin ich froh, dass das im Nachgang so entschieden wurde", sagte Prokop.

Welche Folgen hat die Entscheidung?

Die Konsequenzen einer EHF-Entscheidung pro Slowenien hätte weitreichende Folgen gehabt.

Am wahrscheinlichsten wäre gewesen, dass der Siebenmetertreffer wieder aberkannt und Slowenien der Sieg nachträglich zugesprochen bekommen würde.

Ein weiteres - jedoch relativ unwahrscheinliches Szenario - wäre ein Wiederholungsspiel gewesen. Das Problem dabei: Aufgrund des sehr engen Spielplans wird man kaum einen geeigneten Termin finden, um die Partie noch auszutragen. Theoretisch wäre die Umsetzung am Tag nach dem eigentlich letzten Vorrundenspiel gegen Mazedonien möglich. 

Diese Spekulationen sind nun allerdings hinfällig: Das DHB-Team steht nach dem Unentschieden sicher in der nächsten Runde.