Kaum ist die aktuelle Handball-Saison beendet, fällt mit der Auslosung für die 1. Runde des DHB-Pokals (ab 12 Uhr im LIVESTREAM) schon der Startschuss zur nächsten. Dabei müssen sich Fans und Vereine auf einen neuen Modus einstellen.
So funktioniert die Pokal-Revolution
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Doch welche Änderungen umfasst diese Reform eigentlich konkret? Was sind ihre Ziele? Und welche Teams nehmen eigentlich teil?
SPORT1 beantwortet vor der Pokal-Auslosung die wichtigsten Fragen zur Modus-Änderung:
Der neue Modus:
An der Auslosung der 1. Runde am 23. Juni 2015 nehmen erstmals 64 Mannschaften aus Profi- und Amateurligen teil. Aus geografischen Aspekten wird die Auslosung in eine Nord- und eine Südgruppe geteilt.
Bereits in Runde eins wird der DHB-Pokal im Final-Four-Modus ausgetragen. Die 64 Pokalteilnehmer spielen 16 bundesweite Ausscheidungsturniere an 16 unterschiedlichen Standorten an einem Wochenende (15./16. August 2015).
Einzig die Gewinner kommen weiter und qualifizieren sich für das Achtelfinale. Anschließend geht es wie gewohnt mit dem Viertelfinale und dem Final Four in Hamburg weiter.
Welchen Nutzen verspricht man sich?
- Entlastung für die Spitzenspieler: Da bereits in Runde eins drei Viertel der Teams ausscheiden, wird der Handball-Terminkalender um eine Pokalrunde entzerrt (fünf statt bisher sechs)
- Final-Four-Modus in Runde 1 soll Attraktivität und Aufmerksamkeit des Pokalwettbewerbes steigern, da die 1. Runde bundesweit einheitlich und erst kurz vor dem Bundesliga-Saisonstart stattfindet
- Ähnlich wie beim DFB-Pokal können die qualifizierten Amateurvereine attraktivere Gegner als in den letzten Jahren erhalten. So ist nun auch ein Duell mit dem THW Kiel oder den Rhein-Neckar Löwen in Runde 1 möglich
- Alle Vereine können bereits früh für die 1. Runde planen, da der Ausrichter feststeht. Der Heimverein kennt die Kosten, die Gäste den Erlös
Reaktionen:
Überwiegend positiv - gerade viele Amateurvereine freuen sich über die Änderungen.
Es gibt aber auch kritische Stimmen wie von Löwen-Manager Lars Lamade: "Schon in der Champions League kommen mehr Begegnungen auf uns zu, jetzt auch im Pokal. Die seit Jahren angestrebte Entlastung der Spieler bekommen wir so nicht hin. Wir stehen der Neuerung zwar offen gegenüber und ich finde erst einmal alles gut, was die Attraktivität des Wettbewerbs steigert. Aber ich sehe die Reform eben auch mit einem weinenden Auge", sagte Lamadé dem Mannheimer Morgen.
Denn auch wenn es nun weniger Pokalrunden sind - die Anzahl der Spiele bleibt gleich bzw. erhöht sich bei manchem Klub sogar. So bestreiten die Finalisten in dieser Saison sechs Partien - genau wie Magdeburg in der letzten Saison. Die Spitzenteams der Bundesliga bekamen in Runde eins bisher aber ein Freilos, weshalb Pokalsieger Flensburg in der letzten Saison nur fünf Spiele bestritt.
Austragungsort:
Um den Bundesligisten keinen örtlichen Vorteil zu verschaffen, werden die Zweitligisten aus Topf 2 mit der Ausrichtung der 16 Ausscheidungsturniere beauftragt. Sollte ein Zweitligist die Turnierausrichtung ablehnen, würde die Veranstaltung an Mannschaften des 3. Lostopfes und anschließend des 4. Lostopfes vergeben werden. Sollte sich dennoch kein Ausrichter finden lassen, würden schließlich die Teams aus Lostopfes 1 (1. Bundesliga) zur Turnierausrichtung verpflichtet werden
Die Verteilung der Töpfe:
Die Teams werden in vier Lostöpfe unterteilt, die sich wie folgt zusammensetzen und aus den Platzierungen der abgelaufenen Handball-Saison resultieren.
Topf 1: DKB Handball-Bundesliga (Platz 1-16)
Topf 2: 2. Handball-Bundesliga (Platz 1-16) = Turnierausrichter
Topf 3: DKB HBL (Platz 17-19), 2. Liga (Platz 17-19), 3. Ligen (Platz 1-2), Finalisten DHB-Amateur-Pokal
Topf 4: 3. Ligen (Platz 3-6)
Der Zweitliga-Absteiger Eintracht Baunatal hat freiwillig auf eine Teilnahme verzichtet.
Keine Reserverteams
Reservemannschaften der Bundesliga-Klubs dürfen nicht am DHB-Pokal teilnehmen. Somit fallen die zweiten Teams der SG Flensburg-Handewitt (4. Platz/3. Liga Nord), des SC Magdeburg (1./3. LO), des TBV Lemgo (3./3. LW) und der Rhein-Neckar Löwen (5./3. LS) raus. Die freien Plätze bekommen die siebtplatzierten Drittligisten.
Die Teilnehmer des DHB-Pokals:
Topf 1:
THW Kiel, Rhein-Neckar Löwen, SG Flensburg-Handewitt, SC Magdeburg, Frisch Auf Göppingen, MT Melsungen, Füchse Berlin, HSG Wetzlar, HSV Hamburg, VfL Gummersbach, HBW Balingen, TuS N-Lübbecke, TSV Hannover-Burgdorf, Bergischer HC, TBV Lemgo, GWD Minden
Topf 2:
SCDHfK Leipzig, ThSV Eisenach, TV Bittenfeld, HSG Nordhorn-Lingen, DJK Rimpar Wölfe, EHV Aue, TV Großwallstadt, HSC 2000 Coburg, ASV Hamm-Westfalen, TV Emsdetten, VfL Bad Schwartau, HC Empor Rostock, TV 1893 Neuhausen, SV Henstedt-Ulzburg, TUSEM Essen, TSV Bayer Dormagen
Topf 3:
TSG Ludwigshafen-Friesenheim, HC Erlangen, SG BBM Bietigheim (17-19 DKB HBL), HC Saarlouis, Eintracht Hildesheim, TV Hüttenberg (17-19 aus 2. Liga), Wilhelmshavener HV, HF Springe (Nord), SC Magdeburg II, HC Elbflorenz (Ost), TuS Ferndorf, VfL Eintracht Hagen (West), SG Leutershausen, SG Nußloch (Süd), DHK Flensborg, SG Kleenheim (Amateurpokal)
Topf 4:
TSV Altenholz, SG Flensburg/Handewitt II, Oranienburger HC, VfL Fredenbeck (Nord), SG LVB Leipzig, Dessau-Rosslauer HV, TV Kirchzell, HSG Rodgau Nieder-Roden (Ost), HSG Handball Lemgo II, Leichlinger TV, HSG Krefeld, TV Korschenbroich (West), TV Hochdorf, HSG Konstanz, SG Kronau/Östringen II, SV Salamander Kornwestheim (Süd)
Die Spieltermine:
1. Runde: 15./16. August 2015
Achtelfinale: 28. Oktober 2015
Viertelfinale: 16. Dezember 2015
Final Four: 30. April/1. Mai 2016, Hamburg
SPORT1 begleitet die Auslosung ab 12 Uhr im LIVESTREAM und berichtet auf SPORT1.de und in der SPORT1 App.