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DHB Pokal: SG Flensburg-Handewitt gewinnt Finale gegen SC Magdeburg

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DHB Pokal: SG Flensburg-Handewitt gewinnt Finale gegen SC Magdeburg

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Flensburg bannt Fluch in irrem Finale

Die SG Flensburg-Handewitt gewann zum vierten Mal den Pokal
Die SG Flensburg-Handewitt gewann zum vierten Mal den Pokal
© Getty Images

Vom REWE Final Four berichtet Julian Meißner

Geschichte wiederholt sich doch.

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Youngster Hampus Wanne hat sich wie schon im Halbfinale der Champions League 2014  im Siebenmeterwerfen zum Helden aufgeschwungen und dafür gesorgt, dass die SG Flensburg-Handewitt ihren Pokalfluch endlich ad acta legen kann.

Im fünften Anlauf brach die SG den Bann, kürte sich nach vier erfolglosen Finalteilnahmen in Folge zum Sieger im DHB-Pokal und versank im Jubelrausch.

Wannes Wahnsinn

Im Endspiel des REWE Final Four in Hamburg besiegten die Flensburger am Sonntag den SC Magdeburg in einem unglaublichen Krimi mit 5:4 im Siebenmeterwerfen. 27:27 hatte es nach der Verlängerung gestanden, 24:24 (11:11) nach der regulären Spielzeit.

Für Flensburg ist es der vierte Pokalsieg nach dem Hattrick 2003, 2004 und 2005, der SCM verpasste seinen zweiten Titel im DHB-Pokal nach 1996.

"Das ist Wahnsinn", sagte Wanne bei SPORT1: "Ich wusste, wenn es Siebenmeterwerfen gibt, bin ich als Fünfter dran. Es gibt nichts Schöneres, als hier endlich das Finale zu gewinnen."

Weber wird zum tragischen Helden

Robert Weber hatte gleich den ersten Magdeburger Strafwurf von fünfen vergeben, alle anderen Schützen trafen, zuletzt eben Wanne.

Flensburgs Keeper Kevin Moeller, der Webers Wurf parierte, sagte zu SPORT1: "Unglaublich. Ich bin sprachlos. Es macht einfach Spaß, so etwas zu erleben."

Und Trainer Ljubomir Vranjes meinte erleichtert: "Von meinem Herzen fällt ein Stein ab. Ich habe immer an meine Mannschaft geglaubt. Kleinigkeiten haben entschieden."

Anders Eggert (9/6) und Johan Jakobsson (6) trafen am häufigsten für den Sieger, Jure Natek (6) und Weber (6/3) waren beste Werfer des SCM.

Zachariassen und Eggert retten SG

Gut 30 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit hatte SCM-Linksaußen Matthias Musche beim Stand von 23:23 über den Rückraum zur umjubelten Führung für Magdeburg eingenetzt, im Gegenzug konterte Eggert aber für Flensburg zum Ausgleich und erzwang die Verlängerung.

Die entscheidenden zehn Minuten wurden zum reinen Nervenspiel.

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Anders Zachariassen brachte Flensburg ins Siebenmeterwerfen
Anders Zachariassen brachte Flensburg ins Siebenmeterwerfen

Anders Zachariassen glich in allerletzter Minute für die SG aus, Magdeburg hatte nichts mehr entgegenzusetzen, und so musste der Shootout entscheiden.

Von den 13.300 begeisterten Zuschauern in der ausverkauften Hamburger Arena ahnte anfangs wohl keiner, was für ein episches Spiel er würde erleben dürfen.

Das unfassbar spannende, taktisch interessante und extrem kampfbetonte Match hatte wirklich alles zu bieten.

Flensburg mit besserem Start

Die Flensburger starteten stark, lähmten den SCM-Angriff mit einer extrem offensiven Deckung und erarbeiteten sich eine 5:1-Führung, die Kapitän Thomas Mogensen per Gegenstoß markierte (10.).

Magdeburg berappelte sich erst nach der fälligen Auszeit durch Trainer Geir Sveinsson. Als Vranjes in Unterzahl den sechsten Feldspieler brachte, zitterte SCM-Rechtsaußen Weber den Ball über doppelten Innenpfosten ins leere Tor (13.) – es war so etwas wie eine Initialzündung für die Magdeburger, die fortan ebenbürtig sein sollten.

Beim erstmaligen Ausgleich durch den agilen Marko Bezjak (7:7/21.)  war es an Vranjes, die Auszeit zu nehmen. "Warum haben wir das Spiel geändert? Das verstehe ich nicht", sagte der Welt-Handballtrainer: "Wir machen, was wir besprochen haben!"

Grafenhorst verletzt sich

Doch der SCM zeigte weiter, dass er nicht zu Unrecht auf Rang vier in der der DKB HBL steht. 11:11 hieß es zur Pause, eine "perfekte Inszenierung", wie Stefan Kretzschmar am SPORT1-Mikrofon augenzwinkernd lobte.

Nach dem Wechsel gelang dann sogar die erste Magdeburger Führung durch Yves Grafenhorst, der allerdings wenig später aufgrund einer ausgekugelten linken Schulter ausgewechselt werden musste. Es droht eine wochenlange Pause.

Flensburg aber hatte ebenfalls noch mehr im Köcher. Vor allem der schon im Halbfinale bärenstarke Jakobsson trumpfte nun auf. Und Lars Kaufmann (4 Treffer), den es nach der Saison nach Göppingen zieht, zeigte zum Abschied noch einige seiner unnachahmlichen Gewaltwürfe.

Starkes Keeperduell

Weder in der Schlussphase noch in der Verlängerung konnte sich eines der Teams absetzen, auch weil das Torhüter-Matchup Andersson/Moeller gegen Green/Quenstedt in etwa unentschieden gewertet werden konnte.

Die Keeper sollten dann auch die Protagonisten im Shootout sein, insbesondere Moeller.

In den letzten vier Jahren war die SG dreimal am diesmal nicht vertretenen Nordrivalen THW Kiel gescheitert, 2014 machte der damalige Außenseiter Füchse Berlin den Flensburgern einen Strich durch die Rechnung.

Nun haben sie ihn endlich, den begehrten Pokal.