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Stefan Kretzschmar zum Final Four der Handball-Champions-League

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Stefan Kretzschmar zum Final Four der Handball-Champions-League

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Kretzschmar: Qualität spricht für Kiel

SPORT1-Experte Stefan Kretzschmar nimmt im Vorfeld des Final Four der Champions League die Finalisten unter die Lupe. Die verkorkste Saison des THW Kiel sieht er als Chance.
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© SPORT1 Grafik: Philipp Heinemann/Imago

Hallo Handball-Fans,

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ich traue allen Mannschaften, die in diesem Jahr beim Final Four dabei sind, den Titel zu - und dazu zählt auch der THW Kiel (Halbfinale gegen MKB Veszprem KC Samstag, ab 18 Uhr im LIVETICKER). In den vergangenen Jahren gab es immer eine klar favorisierte Mannschaft. Das ist in diesem Jahr anders, weil viele Klubs nachgerüstet haben.

Da sich der THW wohl nicht mehr über die Liga qualifizieren kann, stellt der Gewinn der Champions League die letzte Alternative dar, um wieder in der Königsklasse mitmischen zu können. Dieser Umstand könnte sich zum großen Trumpf entwickeln.

Kiel wird noch einmal alles in die Waagschale werfen, sie haben den Titel am nötigsten. Ich gehe davon aus, dass sie am hungrigsten sind und den größten Willen haben. Sie können die bisher eher verkorkste Saison mit dem Titel doch noch zu einer erfolgreichen machen.

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Von der Qualität her spricht bereits einiges für die Kieler. Wenn die Jungs zusätzlich noch einmal heiß laufen und den letzten Strohhalm mit aller Macht packen, dann haben sie eine große Chance.

Schaut man auf die erste Sieben des THW, dann sieht man da eine absolute Weltklasse-Mannschaft. Es ist Kiel zwar durchaus zuzutrauen, dass sie den Titel gewinnen, dennoch sind sie nicht der klare Favorit. Sie müssen schon ihre beste Leistung abrufen, um beide Spiele zu gewinnen.

An zweiter Stelle sehe ich Paris St. Germain. Der Kader der Pariser ist mit Superstars gespickt, es versammelt sich an diesem Wochenende fast die gesamte Weltspitze in Köln. Dass die Franzosen dennoch nicht unschlagbar sind, hat sich zuletzt im französischen Pokal gezeigt, wo sie sich Montpellier geschlagen geben mussten. 

Das Pariser Star-Ensemble dominiert in der heimischen Liga die Konkurrenz. Es stellt sich jedoch die Frage, wie eine solche Mannschaft reagiert, wenn sie plötzlich gegen die besten Teams der Welt antreten muss. Dennoch glaube ich, dass die Pariser das Halbfinale gegen Kielce gewinnen. 

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Den ungarischen Rekordmeister Veszprem sehe ich hinter Kiel und Paris. Das Team ist eine über die Jahre gewachsene Einheit, eine Mannschaft, die sich stetig gesteigert und verstärkt hat. Die finanziellen Möglichkeiten sind vorhanden, zudem haben sie eine sehr gute Abwehr und sind körperlich stark.

Allerdings muss man sagen, dass Veszprem größtenteils von seiner Heimstärke lebt. Die ist beim Final Four natürlich nicht gegeben.

Kielce muss sich der selben Herausforderung stellen wie Paris St. Germain. Wie die Franzosen beherrscht der polnische Klub die heimische Liga. Für das Team von Nationalspieler Tobias Reichmann wird es deshalb darauf ankommen, die optimale Leistung auf den Punkt abzurufen. 

Die Mannschaft hat Charakter. Der Verein hat Spieler in seinen Reihen, die viel Power und Kampfgeist mitbringen. Ob dieses Paket mit Blick auf die starke Konkurrenz am Ende für den Titel reicht, wird sich zeigen.

Euer Kretzsche,

Stefan Kretzschmar, 42, ist seit 2009 als Experte und Co-Kommentator das Handball-Gesicht von SPORT1. Der neben Heiner Brand wohl bekannteste deutsche Handballer hat in 218 Länderspielen 817 Tore für den DHB erzielt, gewann unter anderem Olympia-Silber in Athen 2004. In der Bundesliga war der ehemalige Weltklasse-Linksaußen für den SC Dynamo Berlin, Blau-Weiß Spandau, den VfL Gummersbach und zuletzt den SC Magdeburg aktiv, mit dem er 2002 die Champions League gewann. Bei SPORT1.de analysiert "Kretzsche" wöchentlich in seiner Kolumne das Handball-Geschehen.