Der THW Kiel muss um den Einzug ins Final-Four-Turnier der Champions League zittern - und der deutsche Handball steht vor einer historischen Schlappe.
THW muss um Final-Four-Ticket zittern
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Nach dem 29:31 (15:17) im Viertelfinal-Hinspiel beim EHF-Cup-Sieger Pick Szeged droht das Final-Four-Turnier Ende Mai in Köln bei der sechsten Auflage erstmals ohne einen Bundesligisten stattzufinden.
Immerhin hielt der Meister trotz großer Verletzungssorgen und spielerischer Schwächen mit viel Kampfkraft den Rückstand in Grenzen. (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan)
Gegen die Ungarn, die im Achtelfinale die Rhein-Neckar Löwen überraschend deutlich mit zwei Siegen ausgeschaltet hatten, müssen die gebeutelten Kieler im Rückspiel am kommenden Sonntag dennoch zulegen.
Hexenkessel vor 3200 Fans
Im mit 3200 Zuschauern ausverkauften Hexenkessel Varosi Sportcsarnok tat sich das Team von Trainer Alfred Gislason gegen die erfahrenen und abgebrühten Ungarn ungemein schwer.
Vor allem Nationalspieler Steffen Weinhold als bester Werfer (fünf Tore) verhinderte Schlimmeres.
"Ich bin enttäuscht. Die Abwehr war nicht aggressiv genug. Wir haben fünf, sechs klare Chancen ausgelassen", sagte Gislason bei Sky. (DATENCENTER: Tabelle)
Jicha enttäuscht
Auch Kapitän Filip Jicha war bedient: "Das war ein Chaos-Spiel gegen einen sehr schlauen Gegner. Wenn man den schlagen will, muss man schlauer sein. Jetzt freuen wir uns aber auf das Rückspiel. Das sind die Spiele, für die man Handball spielt."
"Wir hatten am Anfang Probleme, sind dann aber besser ins Spiel gekommen, es war schwer in dieser Atmosphäre", ergänzte Henrik Lundström.
Die Defensive des Bundesliga-Spitzenreiters zeigte von Beginn an Schwächen, nach dem Treffer zum 3:7 nahm Gislason eine Auszeit.Der spanische Nationalkeeper Jose Manuel Sierra im Tor der Ungarn bereitete den Kielern zudem immer wieder Kopfzerbrechen.
Große Probleme in der Abwehr
Schon da war klar, dass der THW größere Probleme bekommen würde als bei seinen deutlichen Siegen im Achtelfinale gegen Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt. Immerhin hielten die Gäste voll dagegen.
Doch auch nach der Pause bekamen die Kieler ihre Abstimmungsprobleme nicht in den Griff, das Fehlen zahlreicher verletzter Stars machte sich bemerkbar.
Neben Dominik Klein und Aron Palmarsson fielen auch die beiden Torhüter Johan Sjöstrand und Andreas Palicka aus.
Die Ersatz-Torwarte Kim Sonne und Routinier Steinar Ege konnten der Defensive auch nur selten Sicherheit verleihen.
Ausgleich nur ein Strohfeuer
Immerhin hielt Ege beim Stand von 20:22 (40.) einen Siebenmeter, Sonne entschärfte kurz darauf einen Gegenstoß.
Kiel kämpfte weiter und glich in der 51. Minute erstmals aus (26:26).
Doch die Ungarn, angefeuert von den frenetischen Fans, hatten das bessere Ende für sich.
Im Stenogramm:
Pick Szeged - THW Kiel 31:29 (17:15)
Tore: Bombac (6), Balogh (5), Källman (4), Prodanovic (4), Garcia (4), Parrondo (2/2), Zubai (2), Ancsin (2), Ilyes (2) für Szeged - Weinhold (5), Jicha (4), Lundström (4), Vujin (4), Palmarsson (3), Duvnjak (2), Wiencek (2), Ekberg (2), Toft Hansen (1), Sprenger (1), Canellas (1/1) für Kiel
Zuschauer: 3200 (ausverkauft)