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DHB-Torhüter Andreas Wolff fordert Abbruch der Handball-Bundesliga wie in Polen

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DHB-Torhüter Andreas Wolff fordert Abbruch der Handball-Bundesliga wie in Polen

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Wolff fordert HBL-Abbruch

Nach dem Liga-Abbruch in Polen wegen Corona ist für Andreas Wolff die Saison vorzeitig beendet. Nun fordert er auch die HBL auf, dem polnischen Beispiel zu folgen.
Andreas Wolff fehlt in der EM-Quali
Andreas Wolff fehlt in der EM-Quali
© Getty Images
von Sportinformationsdienst

Ausschweifende Party? Tagelanger Rausch? Von wegen. Den ersten Meistertitel seiner Karriere hatte sich Andreas Wolff anders vorgestellt. "Ich bin morgens aufgewacht und habe auf mein Handy geschaut", erzählt der Handball-Nationaltorhüter im SID-Interview und klingt dabei so nüchtern, wie es war: "Da stand dann eine Nachricht: 'Wir sind Meister.'"

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Natürlich sei die polnische Meisterschaft mit Kielce nach drei erfolglosen Anläufen mit dem THW Kiel "etwas ganz Besonderes" gewesen. Doch "ein bisschen Wehmut" war nach der Verbandsentscheidung am grünen Tisch schon dabei, dass "wir nicht mit unseren fantastischen Fans feiern konnten."

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Seit dem vorzeitigen Saisonabbruch aufgrund der Corona-Pandemie hängt Wolff in der Luft. Die Tage verbringt der Europameister von 2016 isoliert in seiner Wohnung im Südosten Polens, stählt seine Muckis auf der Hantelbank und zockt abwechselnd auf dem Computer oder an der Playstation Videospiele. "Natürlich darf ich auch raus in den Park zum Laufen. Aber ich vermisse den Handball sehr. Eine Woche ist das mal ganz schön in Isolation, aber inzwischen nervt das", sagt Wolff.

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HBL-Abbruch alternativlos

Der Torwartriese hat in diesen Tagen viel Zeit zum Nachdenken. Nachdenken über Corona, über seinen vorerst geplatzten olympischen Traum und die schwere Krise, in der sich sein Sport vor allem hierzulande befindet. Die momentane Situation empfindet er als "Katastrophe. Aber es ist jetzt ganz wichtig, dass wir uns an die Regeln halten", sagt Wolff - und sieht einen Abbruch der deutschen Bundesliga-Saison nach polnischem Vorbild auch deshalb aktuell als "alternativlos" an.

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"Selbst wenn die Bundesliga ihre Meisterschaft fortsetzen sollte, wären die Mannschaften ja komplett aus ihrem Rhythmus", erläutert Wolff: "Sie haben nicht trainiert und nicht gespielt. Das ist nicht im Sinne des Wettbewerbs - und ganz ehrlich: Das wollen die Zuschauer auch nicht sehen."

Jetzt kämen in Meisterschaft und Europacup die wichtigen Spiele, betont Wolff und führt aus: "Wenn die Mannschaften jetzt unvorbereitet in den Endspurt gehen, macht das unseren Sport kaputt." Vor allem die Bundesliga lebe von ihren Zuschauern und der tollen Stimmung. "Angesichts des Infektionsrisikos wären aber wenn überhaupt nur Geisterspiele möglich", sagt Wolff: "Deshalb denke ich, auch wenn es für viele Vereine bitter ist, dass man nach dem Vorbild der polnischen Liga vorgehen sollte." Momentan ist die Bundesliga-Saison bis zum 23. April ausgesetzt.

Verständnis für Olympiaverschiebung

Für die Verschiebung der Sommerspiele hat der 29-Jährige unter den aktuellen Voraussetzungen vollstes Verständnis. "Was wären Olympische Spiele denn wert, wenn die Sportler nicht ihr Optimum präsentieren können und schlimmstenfalls keine Zuschauer zugelassen wären oder nur sehr wenige", sagt Wolff und spricht von einer "sehr guten Lösung. Ich habe lieber sehr, sehr schöne Spiele in Tokio 2021 als getrübte 2020."

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Zu seinen Nationalmannschaftskollegen und Bundestrainer Alfred Gislason hat Wolff aktuell nur über das Internet Kontakt. "Alfred versucht die ganze Zeit, irgendwie Trainingspläne auf die Beine zu stellen", sagt Wolff. Und auch er selbst versuche, sich "so gut es geht vorzubereiten für die hoffentlich bald anstehenden Aufgaben wie die Olympia-Quali".