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Handball trauert um Tiedemann

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Handball trauert um Tiedemann

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Handball trauert um Tiedemann

Der deutsche Handball trauert um Paul Tiedemann. Der frühere DDR-Nationalspieler und legendäre Trainer der Olympiasieger-Mannschaft von 1980 starb am Sonntag im Alter von 79 Jahren nach langer schwerer Krankheit im österreichischen Linz. Das teilte der Deutsche Handballbund (DHB) am Montag mit.

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"Der deutsche Handball trauert um Paul Tiedemann und verneigt sich vor dem Lebenswerk dieses herausragenden Spielers und Trainers, der unseren Sport über Generationen hinweg geprägt hat. Er war eine große Persönlichkeit", sagte DHB-Präsident Bernhard Bauer.

In die deutsche Sportgeschichte ging Tiedemann vor allem mit dem Olympiasieg 1980 ein, als die Auswahl der DDR in Moskau die vermeintlich übermächtige UdSSR mit 23:22 nach Verlängerung schlug.

"Paul Tiedemann war ein unnachahmlicher Taktikfuchs", sagte sein langjähriger Mitspieler und Co-Trainer Klaus Langhoff. Mit seiner "ruhigen und besonnenen Art" habe er großen Einfluss auf die Spieler gehabt.

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Von 1976 bis 1988 trainierte Tiedemann gemeinsam mit Langhoff die DDR-Handballer - in diese Zeit fielen neben dem Olympiasieg auch noch Bronzemedaillen bei den Weltmeisterschaften 1978 und 1986. Von 1989 bis 1992 zeichnete Tiedemann für die ägyptische Nationalmannschaft verantwortlich.

Mit dieser gewann er die Afrikameisterschaft, nahm an den Olympischen Spielen in Barcelona teil und etablierte damit Ägypten auf der Karte des Welthandballs.

Ebenso imposant wie die Laufbahn als Trainer verlief die Karriere des Spielers Paul Tiedemann: 1958 gewann er mit der gesamtdeutschen Mannschaft bei der in der DDR ausgetragenen Weltmeisterschaft die Bronzemedaille.

Auf dem Großfeld war er 1963 Weltmeister und drei Jahre später WM-Zweiter - jeweils in Endspielen gegen die bundesdeutsche Auswahl. Tiedemann war der erste deutsche Nationalspieler, der 100 Länderspiele bestritt. In diesen erzielte er 303 Tore.

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Neben sechs DDR-Meisterschaften ragte vor allem der Gewinn des Europapokals der Landesmeister 1966 mit dem SC DHfK Leipzig heraus. Im Finale setzte sich der sächsische Klub in Paris mit 16:14 gegen Honved Budapest durch.

In den letzten zwei Jahrzehnten verlegte Tiedemann seinen Lebensmittelpunkt nach Österreich, trainierte dort ASKÖ Linz und erreichte 1994 das EHF-Cup-Finale gegen den spanischen Vertreter CBM Alzira Avidesa. In der Bundesliga war er in der Saison 1996/97 ab dem 10. Spieltag für die SG VfL/BHW Hameln aktiv, die er zum Klassenerhalt führte.

Erst am vorvergangenen Samstag (13. September) war die Halle des TSV 1862 Radeburg im Beisein von Tiedemanns Lebensgefährtin und seiner beiden Kinder sowie zahlreicher Ehrengäste in Paul-Tiedemann-Halle umbenannt worden. Tiedemann hatte in der sächsischen Stadt seine Schulzeit verbracht, ehe er wegen des Studiums zum SC DHfK Leipzig wechselte.