Der gravierende Autounfall von Golf-Superstar Tiger Woods sorgt noch immer für tiefe Betroffenheit - und wirft Fragen auf.
Neue Details zu Woods' Horror-Crash
Nicht nur bei den Fans, auch die Prominenz aus Sport- und Politwelt leidet mit und hofft auf eine baldige Genesung, wie die Anteilnahme der ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama und Donald Trump sowie der früheren Ski-Queen Lindsey Vonn dokumentieren, mit der Woods von 2013 bis 2015 liiert war.
Noch immer ist nicht wirklich klar, wie es zu dem Horror-Crash des 15-maligen Major-Siegers kommen konnte - und ob der 45-Jährige möglicherweise doch bleibende Schäden davontragen wird nach seiner Operation der komplizierten Trümmerbrüche im rechten Bein.
Sicher ist nur: Auf den Golfplatz zurückkehren wird Woods nicht so schnell, nachdem er am Montagabend in Los Angeles mit dem Auto von der Straße abgekommen war und sich mehrfach überschlagen hatte.
SPORT1 gibt einen Überblick, welche Erkenntnisse und Vermutungen sonst noch vorliegen. (NEWS: Alles zum Golf)
Wie verlief die Operation von Tiger Woods?
Lebensgefahr besteht nicht, das Krankenhaus in LA (Harbor-UCLA Medical Center) erklärte, Woods sei "wach, ansprechbar und erholt sich nun in seinem Zimmer".
"Offene Trümmerbrüche, die den oberen und unteren Teil des Schien- und Wadenbeins betroffen haben, wurden durch einen Stab im Schienbein stabilisiert", berichtete der Arzt Anish Mahajan in einer von Woods' Management verbreiteten Stellungnahme.
Weitere Knochenverletzungen im Fuß und Knöchel seien mit einer Kombination aus Schrauben und Pins stabilisiert worden. Bei dem langen operativen Eingriff am rechten Bein wurde weiteren Angaben zufolge zudem Druck vom Muskel genommen.
Wie lange wird Woods ausfallen?
Ob Woods bei dem Unfall nur am rechten Bein oder, wie von den Behörden zuvor angegeben, doch an beiden Beinen verletzt wurde, ging aus dem Statement nicht hervor.
Was indes Hoffnung macht trotz der Schwere der Blessur: Bei normalem Heilungs-Prozess kann Woods möglicherweise bereits in rund einem halben Jahr wieder beschwerdefrei gewöhnlichen Alltagsaktivitäten nachgehen, weiß SPORT1 aus Medizinerkreisen.
Bedeutet im Umkehrschluss: Den Putter dürfte Woods frühestens zum Jahresende wieder in die Hand nehmen. Zum er sich unlängst auch noch einer Bandscheiben-Operation unterzogen hatte.
Wie heftig war der Unfall wirklich?
Nach Angaben der Behörden hatte der Vater von zwei Kindern Glück, angeschnallt gewesen zu sein.
"Vorne und hinten war alles kaputt, aber der Innenraum war weitestgehend unbeschädigt. Das war der Airbag, ansonsten wäre es tödlich gewesen", sagte der zuständige Sheriff Alex Villanueva.
Woods sei mit "relativ höherer Geschwindigkeit als normal" unterwegs gewesen, während er einen steilen Hügel in einem Gebiet mit "hoher Unfallhäufigkeit" hinunterfuhr.
Bremsspuren auf der Straße gab es ebenso wenig wie Anzeichen dafür, dass Woods zu bremsen versuchte. Das Wetter soll keine Rolle gespielt haben bei dem Crash.
Woods SUV (Genesis GV80) zerstörte ein Ortsschild der Gemeinden Rolling Hills Estates, stieß gegen einen Bordstein und einen Baum, bevor er rund 100 Meter von der Straße entfernt zum Stehen kam - und nur knapp einen Strommast verfehlte.
War Woods Herr seiner Sinne?
Laut Villanueva gibt es keine unmittelbaren Anzeichen dafür, dass Woods am Unfallort beeinträchtigt gewesen sei - Woods stand demnach nicht unter dem Einfluss von Alkohol, Drogen oder Medikamenten, wie es bei seinem Autounfall 2009 später im Nachhinein vermutet worden war (Alkohol- und Tabletteneinfluss).
Carlos Gonzalez, stellvertretender Sheriff des Bezirks LA, erklärte dazu, Woods habe klar mit ihm sprechen können. Allerdings sind die Ermittlungen zum Unfall längst noch nicht abgeschlossen, die sich unter Umständen noch bis zu mehreren Wochen hinziehen könnten.
Muss Woods eine Anklage befürchten?
Sanktionen wegen leichtsinniger Fahrweise sind zunächst vom Tisch. "Eine entsprechende Strafverfolgung müsste bestimmte Kriterien erfüllen", sagte Villanueva, "das aber war schlicht ein Unfall." Woods sei eben nicht angetrunken gewesen: "Das können wir ausschließen."
Werden die Behörden trotzdem weiter ermitteln?
Bei der Auswertung von Daten und Verkehrskameras soll festgestellt werden, ob womöglich ein anderes Auto oder ein Tier Woods' Auto von der Straße abkommen ließ.
Wie ESPN berichtete, wird dafür auch das Computersystem des Unfallwagens genau unter die Lupe genommen - nicht zuletzt geht es um die Frage, mit welcher Geschwindigkeit der Golf-Star unterwegs war.
Es ist übrigens das dritte Mal, dass Woods in einen Autounfall verwickelt ist, der Ermittlungen nach sich zieht: 2009 war er über einen Hydranten gefahren und gegen einen Baum geprallt.
2017 wiederum fand die Polizei in Florida den Amerikaner schlafend hinterm Steuer seines am Straßenrand geparkten Autos. Später bekannte sich Woods der Fahrlässigkeit im Straßenverkehr für schuldig und begab sich in Therapie.