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Slowakei-Trainer wittert Skandal

Leidtragender des 0:1 des deutschen U-21-Nationalteams bei der EM gegen Italien ist die Slowakei. Der Trainer des Teams ist außer sich und wittert einen Eklat.
Trainer Pavel Hapal (rechts) soll die Slowakei zur EM führen
Trainer Pavel Hapal (rechts) soll die Slowakei zur EM führen
© Getty Images

Pavel Hapal wollte mit seiner Wutrede nicht länger warten. Um kurz vor Mitternacht trat der Trainer der Slowakei vor die Mikrofone und machte seinem Ärger über die deutsche U21-Nationalmannschaft Luft.

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"Ich bin unglaublich enttäuscht. Was die Deutschen und Italiener heute gezeigt haben, war eine Schande!", sagte der ehemalige Bundesliga-Profi und wischte sich die Tränen aus den Augen.

Hapal hatte zuvor mit seiner Mannschaft das Gruppenspiel UEFA U-21 EM (LIVE im TV auf SPORT1) zwischen Deutschland und Italien am Fernseher verfolgt. In der Schlussphase war er der Verzweiflung nahe: Sowohl Deutschland als auch Italien reichte der Spielstand von 1:0 zum Halbfinal-Einzug, weil zeitgleich Dänemark gegen Tschechien mit 4:2 führte. Wäre in Krakau noch das 1:1 oder 0:2 gefallen, hätte die Slowakei als bester Gruppenzweiter das Halbfinale erreicht.

Hapal fordert Konsequenzen

Doch Hapal wartete vergeblich auf einen Treffer. "Es ist kein Fair Play, auf ein 0:1 zu spielen. So etwas gehört nicht zum Fußball", sagte der 47-Jährige und forderte sogar Konsequenzen. "Jemand sollte etwas unternehmen, auch wenn es ein so großes Land wie Deutschland betrifft", sagte Hapal, der von 1992 bis 1995 bei Bayer Leverkusen gespielt hatte.

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Auch Martin Skrtel, der vielleicht bekannteste Fußballer der Slowakei, war empört. "Einige Dinge kann man eben nicht beeinflussen. Deutschland und Italien haben ihr eigenes Geschäft gemacht. Peinlich", schrieb der in seiner Heimat viermal zum Fußballer des Jahres gekürte Skrtel bei Instagram und erhielt tausendfache Zustimmung von seinen Fans.

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Die heftigen Reaktionen waren einerseits verständlich, schließlich wäre der Halbfinaleinzug der Slowakei eine kleine Sensation gewesen. Doch von einem Ballgeschiebe wie beim berühmten "Nichtangriffspakt von Gijon" zwischen Deutschland und Österreich bei der WM 1982 konnte nicht die Rede sein. Bis kurz vor Schluss musste Deutschland mehrfach das 0:2 befürchten, ehe in den letzten Minuten tatsächlich nicht mehr viel Bewegung auf dem Platz zu sehen war.

DFB-Sportdirektor Horst Hrubesch wies entsprechende Fragen schon direkt nach Schlusspfiff deutlich zurück. "Jetzt lasst mal die Kirche im Dorf. Dass man versucht, sicher zu spielen, ist in den letzten fünf, sechs Minuten ganz normal", sagte Hrubesch. Stürmer Davie Selke gab immerhin zu, dass es für die Zuschauer "vielleicht nicht so amüsant" war. Tatsächlich gab es ganz am Ende nicht zu überhörende Pfiffe.

Slowakische Zeitungen reagieren empört

Die slowakischen Gazetten reagierten dann auch mit Empörung. "Das war schreckliches Theater, eine Fußball-Parodie", titelte die Boulevardzeitung Novy Cas aus Bratislava in ihrer Online-Ausgabe. Die Zeitung Plus Jeden Den schrieb von der "großen Fußball-Schande. Deutschland und Italien haben die Slowakei aus dem Turnier geworfen."

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Anders als auf den Tag genau vor 35 Jahren in Gijon - wo Hrubesch das einzige Tor erzielte - war in Krakau vor Anpfiff nicht klar, ob ein 0:1 beiden Team reichen würde. Hätte Tschechien gegen Dänemark gewonnen, wäre Italien bei diesem Ergebnis sogar ausgeschieden - und bis zu 73. Minute hielt Tschechien immerhin ein 2:2. Dann aber gingen die Dänen in Führung, und Hapal wartete vergeblich auf ein Tor für Deutschland oder Italien.

Er wolle nun keine Spiele der EM mehr sehen, sagte Hapal schließlich. Obwohl - seine Sympathien sind seit Samstag klar verteilt: "Ich würde mich freuen, wenn England und Spanien ins Finale kämen."