Was für eine abermalige Gala: Ein herausragender Cristiano Ronaldo hat Portugals Nationalmannschaft trotz eines kuriosen Videobeweises ins Finale der Nations League geschossen.
Ronaldo lässt Portugal jubeln
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Vor heimischer Kulisse behauptetet sich der Europameister dank eines Dreierpacks des Superstars in der Vorschlussrunde des Finalturniers mit 3:1 (1:0) gegen die Schweiz und greift am Sonntag nach dem Premierensieg im neuen UEFA-Wettbewerb. (Das Spiel zum Nachlesen im LIVETICKER)
Den Gegner ermitteln die Niederlande und WM-Halbfinalist England im zweiten Halbfinale (Donnerstag, ab 20.45 Uhr im LIVETICKER).
Ronaldo nicht zu bremsen
Der fünfmalige Weltfußballer Ronaldo schoss die Hausherren vor der Pause im Estadio do Dragao von Porto mit einem fulminanten Freistoß in Front (25.) und traf damit im gleichen Stadion, in dem er vor knapp 15 Jahren sein erstes Länderspieltor erzielt hatte.
Ricardo Rodriguez glich mit einem Foulelfmeter nach Videobeweis aus (57.). Doch in der 88. und 90. Minute machte Ronaldo mit zwei weiteren Treffern alles klar - und wie: Erst nutzte er ein Anspiel von Bernardo Silva, als er den Ball schnell annahm und dann sofort flach ins rechte untere Eck abschloss. Das 3:1 fiel dann aus einem Konter, nachdem er Borussia Dortmunds Manuel Akanji mit zwei Übersteigern alt aussehen ließ.
Die Schweiz kämpft nun am Sonntag nur noch um den dritten Platz und muss weiterhin auf den ersten Titel in ihrer Länderspielgeschichte warten.
Schweiz ärgert Portugal zu Beginn
"Wir sind nicht besser als die anderen, aber die anderen werden es schwer haben, vor unseren Fans besser zu sein als wir", hatte Portugal-Trainer Fernando Santos vor dem Spiel angekündigt.
Genau das gelang den mit vier Bundesliga-Legionären angetretenen Gästen allerdings zunächst.
Die Schweiz agierte im ersten Durchgang sehr dominant und erarbeitete sich zahlreiche Chancen.
Schweizer lassen Topchancen liegen
Champions-League-Sieger Xherdan Shaqiri (3.) und der ehemalige Frankfurter Haris Seferovic ließen zahlreiche gute Möglichkeiten liegen (4., 13., 18.).
Aus dem Nichts brachte dann aber Ronaldo den Europameister mit seinem 86. Länderspieltreffer in Führung, Gladbach-Keeper Yann Sommer sah dabei nicht gut aus. In Folge bekamen die Iberer das Spiel etwas besser in den Griff.
Das 19 Jahre alte Supertalent Joao Felix ließ bei seinem Länderspieldebüt nach Vorarbeit des Torschützen das 2:0 liegen (45.). Zuvor setzte Seferovic auf der Gegenseite eine Hereingabe des starken Neu-Wolfsburgers Kevin Mbabu an die Latte (42.).
Kurioser Videobeweis durch Brych
Nach der Pause wurde es kurios: Der deutsche Referee Felix Brych gab nach Foul an Bernardo Silva Foulelfmeter für Portugal, zeigte nach Videobeweis wegen eines eine knappe Minute zuvor stattgefundenen Fouls von Nelson Semedo an Steven Zuber aber plötzlich auf der Gegenseite korrekterweise auf den Punkt.
Der ehemalige Wolfsburger Rodriguez verwandelte mit etwas Glück (57.). Anschließend neutralisierten sich beide Teams weitgehend im Mittelfeld. Alles deutete in dieser Phase bereits auf die Verlängerung hin.
Dann machte Ronaldos Ausnahmeklasse aber doch noch den Unterschied.