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1860 München: Mitglieder wollen Trennung von Investor Hasan Ismaik

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1860 München: Mitglieder wollen Trennung von Investor Hasan Ismaik

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1860: Fans stimmen für Ismaik-Aus

Die Mitglieder des TSV sprechen sich mit überwältigender Mehrheit für eine Trennung von Hasan Ismaik aus. Interimspräsident Reisinger wird dagegen bestätigt.
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© Getty Images/SPORT1-Grafik: Philipp Heinemann

Deftige Klatsche für Investor Hasan Ismaik, klarer Vertrauensbeweis für Robert Reisinger:

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Bei der Mitgliederversammlung des in die Regionalliga abgestürzten Traditionsvereins TSV 1860 München wurde die Beendigung des Kooperationsvertrags mit Ismaik innerhalb der nächsten sechs Monate mit überwältigender Mehrheit beantragt.

Zuvor war Interims-Boss Reisinger mit 844 Ja- und 365 Nein-Stimmen als Löwen-Präsident bestätigt worden.

Den Antrag auf Kündigung der Zusammenarbeit mit Ismaik hatte das Vereinsmitglied Ulla Hoppen eingebracht und auf eine fristlose Beendigung des Vertrags gedrängt. Laut Hoppen habe Ismaiks Firma HAM international Ltd. "die im Lizenzierungsverfahren zugesagte Zahlung für die Lizenzbedingungen der DFL nicht geleistet. Dies stellt eine Hauptpflichtverletzung dar."

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Frist läuft in sechs Monaten ab

Auf Bestreben Reisingers wurde der Antrag überarbeitet und die Frist auf sechs Monate festgesetzt.

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"Ich habe Kopfschmerzen dabei. Dieser Antrag, wenn er so gestellt wird, zwingt uns zu handeln, ohne dass wir darüber nachgedacht haben, ob dieses Handeln sinnvoll ist", hatte der Präsident zu einer fristlosen Kündigung gesagt. 331 Mitglieder stimmten für Hoppens Antrag, nur 56 dagegen.

Im Vorfeld der Abstimmung hatte Reisinger eine Trennung von Ismaik noch ausgeschlossen: "Es war nie geplant, eine Zusammenarbeit mit Hasan Ismaik zu beenden oder zu torpedieren. Wir legen Wert darauf, dass wir eine verbandsrechtliche Zusammenarbeit mit Hasan Ismaik haben."

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Ismaik hatte nach dem sportlichen Abstieg aus der 2. Liga eine neuerliche Geldspritze für die Löwen verweigert. 1860 erhielt daraufhin keine Lizenz für die 3. Liga und spielt seit Saisonbeginn in der Regionalliga Bayern.

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Auch eine drohende Insolvenz wendete der Verein vorerst ab. Mitte Juli einigte sich 1860 mit Ismaik auf eine Stundung des vom Jordanier gewährten Darlehens in Höhe von rund acht Millionen Euro.

Mitglieder feiern Reisingers Wahl

Für Jubel sorgte auf der Mitgliederversammlung derweil Reisingers Wiederwahl. Die Mitglieder quittierten das Ergebnis mit lautstarken "Sechzig, Sechzig"-Gesängen.

Die Versammlung in der Konzerthalle Zenith in Freimann, die ursprünglich 22 Tage vorher geplant war, begann wegen des großen Andrangs mit rund einstündiger Verspätung. 1351 stimmberechtigte und 173 nicht stimmberechtigte Mitglieder bedeuteten einen Teilnehmer-Rekord.

Zum Zeitpunkt der Abstimmung über die Kündigung der Zusammenarbeit mit Investor Ismaik hatten viele der Mitglieder die Versammlung jedoch bereits verlassen.

Pfiffe für Ismaik

Schon als Ismaik und dessen Vertrauter Anthony Power den Saal betraten, wurden sie mit Buhrufen empfangen.

Vor allem an der Person Ismaik schieden sich in der aufgeheizten Debatte die Geister, aber auch Reisinger sowie dessen Vorgänger Peter Cassalette mussten sich viele unbequeme Fragen gefallen lassen. In den meisten Fällen ging es um den schwarzen Freitag, der mit der Zwangsversetzung in Liga vier endete. Die Protagonisten schoben sich erneut gegenseitig die Schuld zu.

Mit einem eindringlichen Appell schwor Geschäftsführer Markis Fauser die Mitglieder wieder auf eine Linie ein. "Ich habe gekämpft, wir haben alle zusammen gekämpft ohne Ende. Lassen Sie uns geschlossen in die Zukunft gehen." Man müsse nicht übereinander sprechen, sondern miteinander.

Stadion-Umzug spart zwei Millionen Euro

Vor der Präsidenten-Wahl war auf der Versammlung der Stadion-Umzug thematisiert worden. 

"Die Allianz Arena kostet uns im Vergleich zum Grünwalder Stadion mehr als zwei Millionen Euro mehr als das Grünwalder Stadion", sagte Geschäftsführer Markus Fauser. Das Geld sei nicht vorhanden gewesen. "Es kam keiner zu mir, der gesagt hat: Hier haben Sie noch eine Million", berichtete Fauser.

Das finanzielle Risiko, in der Arena in Fröttmaning zu bleiben, wäre einfach zu groß gewesen.