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1860 München: Florian Hinterberger kritisiert Hasan Ismaik und Co.

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1860 München: Florian Hinterberger kritisiert Hasan Ismaik und Co.

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1860: Ex-Manager "fassungslos"

Florian Hinterberger war bei 1860 München erster Manager unter Investor Hasan Ismaik. Er zeigt die Schwächen und Missstände im Klub auf. Einen Profi nimmt er in Schutz.
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© Imago
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Unter dem neuen Trainer Daniel Bierofka zeigt der Blick beim TSV 1860 München nach dem Erdrutsch in die Regionalliga langsam wieder nach vorne. Bei einem Ex-Löwen allerdings sitzt die Enttäuschung immer noch tief.

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"Bei 1860 hat man sich in den vergangenen Jahren komplett von der Realität entfernt. Und bis heute wurde es immer schlimmer. Was mich so fassungslos macht, ist, dass man bei den Löwen den Sport mit Füßen tritt", sagte Florian Hinterberger im Gespräch mit SPORT1.

"Es ist schon schlimm mit so einem Etat abzusteigen, aber dass Hasan Ismaik (1860-Investor, d. Red.) den Klub dann aus Kalkül in die Regionalliga abstürzen lässt, macht mich fassungslos. Wie kann man dem Verein und seinen Fans so etwas antun?"

Der 58-Jährige war von 1990 bis 1992 Spieler bei Sechzig, trainierte von 2001 bis 2003 die Amateure der Blauen und von Mai 2011 bis Februar 2014 war er Sportdirektor beim Münchner Traditionsverein.

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Hinterberger kann es nicht fassen, was bei seinem ehemaligen Klub seitdem alles passiert ist. "Es tut mir sehr weh, was aus den Löwen geworden ist."

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Erster Manager unter ausländischem Investor

Der gebürtige Regensburger war der erste Manager, der mit einem ausländischen Investor zusammengearbeitet hat. "Damals", so Hinterberger, "hatte ich die Hoffnung, dass es in die richtige Richtung gehen kann, aber ich musste feststellen, dass dies nicht geht. Was dann passiert ist, kann man gar nicht beschreiben."

Vor allem das Verhalten des Investors macht ihn wütend.

"Wenn 1860 den Klassenerhalt geschafft hätte, muss man davon ausgehen, dass Ismaik auch für die 2. Liga möglicherweise nicht gezahlt hätte - weil seine Bedingungen nicht erfüllt wurden, die alleine vom Zeitlichen nicht zu stemmen gewesen waren und auch nicht von der DFL zu erfüllen waren. Man hätte also den Klassenerhalt geschafft und am nächsten Tag wäre man dennoch abgestiegen."

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Unabhängig von Ismaiks Verhalten geht Hinterberger mit den Löwen hart ins Gericht. "Was da passiert ist, hat mit Sport nichts mehr zu tun. Im Verein herrschte schon immer Chaos, aber doch noch liebenswert."

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Und weiter: "In den vergangenen Jahren aber wurde Sechzig immer unsympathischer. Jetzt hat man die Chance auf einen Neustart, so tief wie noch nie, aber vielleicht kommt das Herz wieder zurück."

Die Entlassung von Ex-Coach Kosta Runjaic und dem früheren Sportchef Thomas Eichin könne Hinterberger "nicht beurteilen", dies seien Entscheidungen gewesen, "die die Verantwortlichen treffen mussten, doch in den vergangenen Jahren wurden zu viele falschen Entscheidungen getroffen."

Jetzt müsse ein Neustart her. "Seit 40 Jahren gab es so einen Absturz nicht mehr, obwohl so viel Geld wie noch nie reingesteckt wurde. Das ist alles unfassbar."

Hinterberger nimmt sich Pereira zur Brust

Hinterberger legt weiter nach und nimmt sich auch Abstiegs-Coach Vitor Pereira zur Brust. "Zu ihm fällt mir auch nichts mehr ein. Er sagte tatsächlich 'Ein frustrierter Trainer erzeugt eine frustrierte Mannschaft'. Das ist ein internationaler Trainer, er hätte sein Ego zurückschrauben müssen und versuchen sollen, aus der Mannschaft das maximal mögliche herauszuholen."

Anspruch und Realität seien bei 1860 "schon immer schwierig" gewesen, aber es wurde "alles nur noch schlimmer."

Mit Ur-Löwe Stefan Aigner hat Hinterberger Mitleid. "Für Stefan ist es unglücklich gelaufen. Er hat sich das ganz anders vorgestellt, war am Ende nur noch frustriert."

Der Mittelfeldspieler, der im vergangenen Sommer als Hoffnungsträger zurückkehrte, war lange verletzt und da sei einiges zusammen gekommen, "was ihn runtergezogen hat", so der Ex-Manager. "Die Spieler hatten in den Relegationsspielen innerlich schon gekündigt. Ich hoffe, Stefan findet einen neuen Klub, weil er ein guter Typ ist und ein guter Spieler dazu, wenn er fair behandelt wird und fit ist."