Pokal-Aus in der zweiten Runde. Bei einem Zweitligisten!
Das sind die wahren Über-Bayern
Das klingt ja mal so gar nicht nach den Über-Bayern, die in der vergangenen Saison alle Titel holten.
Macht aber nichts. Denn während die Männer nach der erwähnten Niederlage bei Holstein Kiel "nur" noch das Double gewinnen können, sind stattdessen die FCB-Frauen in allen drei Wettbewerben noch auf dem besten Weg zum Titel.
Die Statistik der Bayern-Frauen liest sich wie aus dem Bilderbuch: 16 Siege aus 16 Bundesliga-Spielen, 48 Zähler auf dem Punktekonto, eine unglaubliche Tordifferenz von 62:3. Wettbewerbsübergreifend haben die Frauen des FC Bayern in der laufenden Saison alle 23 Spiele (!) gewonnen, dabei 97 Tore geschossen und gerade einmal sechs kassiert. Die pure Dominanz!
Lea Schüller ist die Bayern-Tormaschine
Aber was macht die FCB-Spielerinnen aktuell so stark?
Ein wesentlicher Faktor ist ohne Frage Lea Schüller. Die junge Angreiferin der Münchnerinnen befindet sich aktuell in Top-Form. Allein in den vergangenen acht Partien erzielte die deutsche Nationalspielerin satte 15 Tore.
Die 23-Jährige fühlt sich aktuell in jedweder Hinsicht gut. "Ich habe in der letzten Vorbereitung sehr stark an meiner Fitness gearbeitet. Ich habe viele intensive Läufe gemacht und das Pensum meines Krafttrainings gesteigert. Jetzt fühle ich mich fitter, was mir auch mental hilft", erklärte sie.
Und das merkt man ihr auf dem Platz auch an.
Bayern-Beton fast nicht zu knacken
Ein weiterer Grund für die Dominanz: Die beinahe unüberwindbare Defensive.
In 16 Bundesligaspielen musste Keeperin Laura Benkarth erst drei Mal hinter sich greifen.
Zum Vergleich: Der Tabellenletzte MSV Duisburg musste schon 40 Gegentreffer hinnehmen.
Laura Benkarth schätzt die Effizienz ihrer Vorderleute
Die defensive Kompaktheit des FC Bayern ist eine wesentliche Komponente für den Erfolg.
Benkarth schätzt aber auch die Effizienz ihrer Vorderleute: "Es zeugt von Qualität, wenn man mal kein so gutes Spiel macht und sich trotzdem Torchancen erarbeitet", erklärte sie nach dem 3:0 Erfolg gegen die SGS Essen.
Ebenfalls hervorzuheben: Die Gier, immer besser zu werden. Sich niemals mit dem Erreichten zufriedenzugeben und immer wieder den Finger in die Wunde zu legen.
Nach dem knappen 2:1-Sieg im Pokal gegen die TSG Hoffenheim bemängelte Stürmerin Klara Bühl die mangelhafte Chancenauswertung und sagte, dass man "aus der Schlussphase viel für die kommenden Spiele lernen kann".
Scheuer: "Mannschaft will zeigen, was in ihr steckt"
Für Trainer Jens Scheuer ist der Erfolg vor allem auf zwei Dinge zurückzuführen: "Unsere mannschaftliche Geschlossenheit und unsere hohe Qualität. Unsere Mannschaft will in dieser Saison unbedingt zeigen, was in ihr steckt, wie gut sie ist. Sie will zeigen: Wir sind bereit!"
Wie bereit die Mannschaft tatsächlich ist, kann sie am Mittwoch erneut unter Beweis stellen.