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Champions-League-Frauen, Finale: Alexandra Popp tragische Heldin

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Champions-League-Frauen, Finale: Alexandra Popp tragische Heldin

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Rot-Drama: Popp entschuldigt sich

Der VfL Wolfsburg verpasst im Champions-League-Finale der Frauen das Triple. Alexandra Popp ist tragische Heldin - und untröstlich.
VfL Wolfsburg v Olympique Lyonnais  - UEFA Womens Champions League Final
VfL Wolfsburg v Olympique Lyonnais - UEFA Womens Champions League Final
© Getty Images

Lena Goeßling sank weinend auf den Rasen, Alexandra Popp trottete nach ihrem folgenschweren Aussetzer mit leerem Blick über den Platz.

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Nachdem der große Traum vom Triple in einer dramatischen Verlängerung wie eine Seifenplase zerplatzt war, flossen bei den Fußballerinnen des VfL Wolfsburg Tränen der Enttäuschung.

"Es ist bitter. Wir haben uns das ganz anders vorgestellt. Aber am Ende waren wir einfach stehend k.o.", sagte Torhüterin Almuth Schult nach dem 1:4 (0:0) im Champions-League-Finale gegen Olympique Lyon nach Verlängerung.

Popp nach Platzverweis: "Eine Katastrophe"

Der deutsche Meister und Pokalsieger war in Kiew binnen weniger Augenblicke aus allen Träumen vom dritten Titel in der Königsklasse und dem zweiten Triple nach 2013 gerissen worden. Nach der Führung durch Pernille Harder (93.) sah ausgerechnet die so erfahrene Popp (96./Foulspiel) in einer umkämpften Schlussphase die Gelb-Rote Karte - und der entkräftete VfL wurde in Unterzahl überrollt. "Es ist eine Katastrophe. Es tut mir unheimlich leid für die Mannschaft", entschuldigte sich Popp zerknirscht.

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Dank der Treffer von Amandine Henry (98.), Eugenie Le Sommer (99.), Ada Hegerberg (103.) und Camille Abily (116.) schnappte sich Lyon zum dritten Mal in Folge den Henkelpott. Das Starensemble um DFB-Spielführerin Dzsenifer Marozsan stieg zugleich mit dem fünften Erfolg insgesamt zum alleinigen Rekordsieger vor dem 1. FFC Frankfurt (2002, 2006, 2008 und 2015) auf.(LIVETICKER zum Nachlesen)

Grindel und Hrubesch im Stadion

14.237 Zuschauer, darunter DFB-Präsident Reinhard Grindel und Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch, hatten im Waleri-Lobanowski-Stadion ein munteres Stelldichein von Nationalspielerinnen aus aller Welt verfolgt. In der Neuauflage der Finals 2013 und 2016 präsentierten sich beide Teams zunächst offensiv ausgerichtet.

"Wir müssen mutig sein. Wenn wir Druck aufbauen, können wir ihnen Probleme bereiten", lautete vor dem Showdown der Top-Teams im europäischen Frauenfußball die Vorgabe von VfL-Trainer Stephan Lerch, der wie erhofft wieder auf Popp zurückgreifen konnte. Die Nationalspielerin hatte den Pokal-Finalkrimi fünf Tage zuvor gegen Bayern München (3:2 i.E.) wegen einer Oberschenkelblessur verpasst.

Die 27-Jährige hatte im defensiven Mittelfeld gegen Marozsan und Co. jede Menge zu tun. Beide Seiten lauerten bei zunächst hohem Tempo auf entscheidende Fehler der Gegnerinnen und versuchten, ihre schnellen Offensivkräfte in Szene zu setzen.

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Lyon gibt den Ton an

Torgefahr entwickelte aber in der ersten Hälfte nur Lyon, das in Frankreich jüngst zum zwölften Mal in Serie die Meisterschaft gewann - mit einer Bilanz von 98:5 Toren. Marozsan (24.) prüfte ihre DFB-Kollegin Almuth Schult mit einem satten Schuss von halblinks, doch die VfL-Torhüterin war wie auch beim Aufsetzer-Kopfball von Top-Torjägerin Hegerberg (35.) nach schönem Marozsan-Pass zur Stelle.

Wolfsburg stand nun tiefer, nach vorne lief kaum noch etwas zusammen. Lyon fand indes mit klugen Pässen häufig Lücken - mit dem 0:0 zur Halbzeit war der viermalige deutsche Meister daher gut bedient.

Olympique gab auch nach dem Seitenwechsel den Ton an, beim VfL machte sich der Kräfteverschleiß bemerkbar. Sara Gunnarsdottir erlitt ohne Gegnereinwirkung eine Muskelverletzung (57.). Für die isländische Mittelfeldspielerin kam Innenverteidigerin Joelle Wedemeyer in die Partie, Goeßling rückte eine Position vor.

Wolfsburg im Glück bei strittiger Szene

In der 69. Minute klärte Noelle Maritz in höchster Not einen Kopfball von Le Sommer (69.) - allerdings war der Ball mit vollem Umfang hinter der Torlinie. Der VfL hatte riesengroßes Glück, dass Schiedsrichterin Jana Adamkova (Tschechien) dies übersah. In der Frauen-Königsklasse kommen weder Torlinientechnik noch Torschiedsrichter zum Einsatz.

In der Verlängerung überschlugen sich die Ereignisse. Nach Harders tollem Solo erwies die bereits verwarnte Popp mit einem überharten Einsteigen gegen Delphine Cascarino ihrem Team einen Bärendienst - Lyons Blitz-Doppelschlag ließen den Wolfsburger Jubel im Keim ersticken.