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"Rotzfrech": Wie Lea Schüller zur Bayern-Tormaschine wurde

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"Rotzfrech": Wie Lea Schüller zur Bayern-Tormaschine wurde

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Wie Schüller zur Tormaschine wurde

Lea Schüller ist aktuell in der Form ihres Lebens und lässt die Bayern-Fans träumen. Aber was macht sie so stark und wo hat alles angefangen?
Mit einem souveränen Auftritt im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinals haben sich die Bayern-Damen beste Voraussetzungen für das Rückspiel geschaffen.
Niklas Niendorf
Niklas Niendorf

"Es hat wieder geschüllert!"

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Diese geflügelte Aussage in Anlehnung an den legendären Gerd Müller hat sich im Umfeld der Frauenmannschaft des FCB zu einem Running Gag entwickelt. Und der ist oft zu hören. Nämlich jedes Mal, wenn Lea Schüller wieder eingenetzt hat.

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Die 23-Jährige ist derzeit in absoluter Top-Form. Die deutsche Nationalspielerin erzielte in den letzten zwölf Pflichtspielen unglaubliche 18 Tore. Die Angreiferin hat sich als beste Torschützin der Bayern etabliert. Aber was macht die Saison-Überraschung des FCB aktuell so stark?

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"Ich habe in der letzten Vorbereitung sehr stark an meiner Fitness gearbeitet. Ich habe viele intensive Läufe gemacht und das Pensum meines Krafttrainings gesteigert. Jetzt fühle ich mich fitter, was mir auch mental hilft", gibt sich Schüller auf der Website des FC Bayern gewohnt bescheiden.

Schüller hat eine interessante Vergangenheit. Im Alter von 16 Jahren debütierte sie für die SGS Essen in der Bundesliga. Bereits als Jugendliche beeindruckte sie ihre Gegnerinnen durch ihre Dynamik und ihren Drang nach vorne. Nachdem er sie im Training gesehen hatte, urteilte der ehemalige DFB-Erfolgstrainer Horst Hrubesch damals über sie: "Wir können uns auf das freuen, was noch kommt. Auf dem Platz ist sie rotzfrech."

Debüt in der Nationalmannschaft im Oktober 2017

Wie von Hrubesch vorhergesagt, legte Schüller einen kometenhaften Aufstieg hin. In ihren insgesamt 83 Spielen für Essen erzielte sie 32 Tore. Schüller ist es aber nicht wichtig, im Rampenlicht zu stehen. Wenn sie mal wieder trifft, hat sie nach eigener Aussagen "nur richtig gestanden" oder eine "perfekte Vorlage" bekommen.

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Aufgrund ihrer bestechenden Leistungen feiert sie im Oktober 2017 ihr Debüt für die deutsche Nationalmannschaft. Von vielen als "Küken" bezeichnet, traf sie nur neun Minuten nach ihrer Einwechslung. Viele weitere Treffer im DFB-Trikot sollten folgen.

Auf dem Platz versucht sie wie Marco Reus zu sein. Sie ist, wie sie bereits häufiger betont hat, ein großer BVB-Fan.

Umso ungewöhnlicher erschien ihr nächster Schritt. Im Alter von 22 Jahren wechselte sie 2020 zum großen FC Bayern. Wirklich überraschend kam dieser Schritt auf den zweiten Blick aber nicht.

Schüller: "Ich brauche den Konkurrenzkampf"

Auf die Frage nach ihrer Zukunft hatte sie vor der WM 2019 geantwortet: "Irgendwann mal Champions League, um mich weiterzuentwickeln."  Beim FCB konnte sie sich diesen Wunsch erfüllen.

Schüller wusste, dass der Wechsel zu Bayern ihr Niveau nochmal auf eine neue Stufe heben würde – sie hoffte sogar darauf: "Ich bin damals aus diesem Grund gewechselt. Ich brauche den Konkurrenzkampf. Wenn es einen großen Wettstreit um die Stammplätze gibt, ist das auch immer förderlich für die Mannschaft", zeigte sie sich von Anfang an selbstbewusst.

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In der Anfangszeit hatte sie trotzdem mit Eingewöhnungsschwierigkeiten zu kämpfen. "Ich war damals nicht richtig fit. Ich hatte bei Essen im Endspurt sehr viele englische Wochen und habe darüber auch mit dem Trainer gesprochen." Dieser zeigte Verständnis und setzte sie vermehrt als Joker ein, um ihr mehr Regenerationsphasen zu gönnen.

Scheuer: "Sie bringt sich total für die Mannschaft ein"

Die Geduld zahlte sich aus: Schüller hat die schwierige Phase mittlerweile überwunden und bringt mit ihren starken Leistungen Trainer und Kolleginnen regelmäßig zum Schwärmen.

"Sie bringt sich total für die Mannschaft ein, arbeitet auch sehr viel mit nach hinten", lobte Trainer Jens Scheuer seine Stürmerin erst kürzlich. Ihre Mitspielerinnen schätzen an ihr besonders ihre Schnelligkeit und Kopfballstärke – und das bei einer Körpergröße von 1.73 Meter.

Lea Schüller (r.) ist auch per Kopf gefährlich
Lea Schüller (r.) ist auch per Kopf gefährlich

Schüller selbst sieht ihre Qualität ebenfalls im Abschluss: "Wenn ich gut drauf bin, brauche ich nicht so viele Möglichkeiten, um ein Tor zu erzielen", resümiert sie auf der Website des FC Bayern.

Ihre Effektivität ist tatsächlich ein Grund dafür, dass es bei den Bayern-Frauen aktuell wie am Schnürchen läuft.

In der Liga souverän auf Platz eins, in der Champions League mit einem Bein im Halbfinale und im DFB-Pokal bereits unter den letzten vier – auch weil es in letzter Zeit häufig "geschüllert" hat.