Dass Kolumbien gegen England im WM-Achtelfinale ausscheiden könnte, damit hatte man durchaus rechnen können. Dass die Cafeteros den Three Lions aber ausgerechnet im Elfmeterschießen unterliegen, das ist aufgrund der englischen Elfmeter-Historie schon etwas außergewöhnlich.
Kolumbien attackiert Schiri Geiger
© Getty Images
In den 120 Minuten im Spartak-Stadion von Moskau sahen die Zuschauer in der Arena und die zig Millionen an den TV-Bildschirmen zuvor zwar ein spannendes Spiel. Aber eins, das letztlich wenig mit schönem Fußball zu tun hatte.
Die 44 190 Zuschauer sahen viele Unterbrechungen und Meckereien, aber wenig Spielfluss. Die emotionalen Kolumbianer warfen alles in die Waagschale - und machten so den Engländern und Schiedsrichter Mark Geiger das Leben schwer.
Entfernt erinnerte die Partie an das Getrete im WM-Achtelfinale 2006 zwischen den Niederlanden und Portugal - nur, dass es dort vier Rote Karten gab.
Falaco ätzt: "Der Schiedsrichter war eine Schande"
Der Referee aus den USA wurde nach Spielende dann von den Kolumbianern auch als Hauptschuldiger für das Verpassen des WM-Viertelfinals ausgemacht.
"Der Schiedsrichter war eine Schande. Es ist schon komisch, dass er nur Englisch auf dem Platz sprach. Da ist sicher schon ein Stück Parteilichkeit dabei", sagte Stürmer Radamel Falcao: "Es war mehr als deutlich, dass er im Zweifelsfall immer für England gepfiffen hat."
Dabei waren es in erster Linie die Kolumbianer, die immer wieder mit kleinen Fouls und Nickeligkeiten den Spielfluss unterbrachen und zudem ständig lamentierten.
Sechs Gelbe Karten kassierte die Elf von Jose Pekerman, zwei die Engländer. Anschließend warf Kolumbiens Coach Jose Pekerman dem Gegner auch noch vor, ständig Fouls provoziert zu haben.
Pekerman schießt gegen die Engländer
"Ein Spieler lässt sich fallen und fordert dann noch die Gelbe Karte gegen uns", echauffierte sich der Argentinier bei ESPN: "Diese Art zu spielen führte dazu, dass es hektisch wurde. Diese ganze Aktionen der Engländer hatten zur Folge, dass das Spiel so lief."
Pekerman hatte sich einen stärkeren Schiedsrichter gewünscht. "Es ist unmöglich, dass so viele Fouls passieren. Wir müssen den Fußball schützen", forderte der Argentinier. "Es ist nicht schön, so eine Partie zu spielen, wenn der Schiedsrichter solche Entscheidungen trifft."
Maradona springt Kolumbien bei
Prominente Unterstützung bekommen die Kolumbianer von einem anderen Argentinier. Diego Maradona sprach im venezuelanischen TV-Sender Telesur von einem "monumentalen Raub".
Der Elfmeter sei keiner gewesen, "es war ein Foul von Kane", sagte der ehemalige Weltklasse-Fußballer. Maradona fiel bei der WM durch skurrile Auftritte bei den Spielen der Argentinier auf.
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