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DFB-Team schlägt Alarm nach Pleite

Deutschland kassiert gegen Mexiko eine empfindliche Auftaktpleite. Der desolate Auftritt lässt beim Team von Joachim Löw die Alarmglocken schrillen.
Bei Thomas Müller und Manuel Neuer herrschte nach der Niederlage gegen Mexiko Redebedarf
Bei Thomas Müller und Manuel Neuer herrschte nach der Niederlage gegen Mexiko Redebedarf
© Getty Images
von Maximilian Lotz, Florian Plettenberg

Manuel Neuer starrte beinahe entgeistert hinauf auf die Anzeigetafel, als könne er nicht glauben, was dort stand.

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Doch an der historischen 0:1 (0:1)-Niederlage zum Auftakt gegen Mexiko gab es nichts mehr zu rütteln. Ihr Auftaktspiel bei einer WM hatte eine deutsche Mannschaft nur 1982 in Spanien verloren, damals 1:2 gegen Algerien. 

"In der Tat ist es enttäuschend. Dass wir das erste Spiel verloren haben, ist für uns eine absolut ungewohnte Situation", sagte Bundestrainer Joachim Löw. "Wir haben unser Spiel nicht gezeigt, wie wir das können. Darüber muss man reden, aber wir werden deswegen nicht auseinanderfallen." (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

Lozanos Kontertor deckt Schwächen auf

Auflösungserscheinungen zeigte aber vor allem die Defensive beim entscheidenden Kontertor durch Hirving Lozano (35.). Der Stürmer der PSV Eindhoven besiegelte damit die erste Niederlage einer deutschen Mannschaft bei einer WM gegen ein Team aus dem nord- und mittelamerikanischen Verband CONCACAF. (Der WM-Spielplan auf einen Blick)

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Germany v Mexico: Group F - 2018 FIFA World Cup Russia
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WM 2018: Einzelkritik Deutschland - Mexiko 0:1

Insbesondere Mats Hummels schlug Alarm. "Wir haben wie gegen Saudi-Arabien gespielt, nur gegen einen besseren Gegner", sagte er im ZDF. (Die Stimmen zum Spiel)

Hummels kritisiert Abwehrverhalten

Beim Abwehrverhalten nahm der Bayern-Verteidiger seine Kollegen in die Pflicht. "Wenn sieben oder acht Mann offensiv spielen, ist es klar, dass die offensive Wucht größer ist, als die defensive Stabilität. Das, was ich intern oft anspreche, fruchtet anscheinend noch nicht so ganz. Unsere Absicherung steht nicht gut. Oft sind nur Jerome und ich hinten. So haben sie uns heute gnadenlos ausgekontert", sagte Hummels. 

Der Weltmeister ließ sich vor allem im ersten Durchgang phasenweise vorführen. In einer derartigen Verfassung ist an eine erfolgreiche Titelverteidigung nicht einmal im Traum zu denken, vielmehr steht der Einzug in die K.o.-Runde auf dem Spiel. Schon im zweiten Gruppenspiel gegen Schweden am kommenden Samstag (ab 19.30 Uhr im LIVETICKER) steht das DFB-Team mit dem Rücken zur Wand. (Die Tabelle der Gruppe F)

Löw: "Müssen Widerstände überwinden"

"Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen", sagte Löw. "Wir hatten so eine Situation noch nicht, aber diese Widerstände müssen wir überwinden. Wir werden wieder aufstehen." Das muss schleunigst geschehen, denn die überraschende Niederlage gegen Mexiko ist ein schlechtes Omen: Die Weltmeister von 2006 (Italien) und 2010 (Spanien) schieden jeweils in der Vorrunde aus.

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Von den zehn europäischen Teams, die in Russland schon im Einsatz waren, verlor nur die DFB-Auswahl ihr Auftaktspiel. Am Abend trotzte die Schweiz Brasilien ein 1:1 ab - beides mögliche Gegner im Achtelfinale.

"Das ist jetzt mein hinterster Gedanke", sagte Teammanager Oliver Bierhoff zu einem drohenden Achtelfinal-Duell mit Neymar und Co. "Mein erster Gedanke ist Schweden. Wir müssen die volle Konzentration darauf richten und gut arbeiten, die Dinge ansprechen und Lösungen anbieten, dass wir gegen die Schweden auch dominieren können."

Kroos, Khedira und Co. unzufrieden

Redebedarf gibt es genug, die Diskussionen begannen schon auf dem Spielfeld. Schon bald nach Spielbeginn wurde viel gemotzt: Toni Kroos, Sami Khedira, Thomas Müller, Joshua Kimmich oder Mesut Özil - alle meckerten herum. Mit gutem Grund. Mexiko war das Gegenteil des Weltmeisters, der behäbig, unsicher und schrecklich unsortiert wirkte. Jonas Hectors Ersatzmann Marvin Plattenhardt stand dabei noch sicherer als Kimmich, dessen Abwehrseite praktisch verwaist war - und über die der Gegentreffer fiel.

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Bundestrainer Löw warnte dennoch vor Aktionismus. "Den Plan über den Haufen schmeißen - das machen wir schon gar nicht! Wir werden deswegen nicht von unserem Weg abgehen, wir müssen unsere Stärke wiederfinden", sagte Löw.

Drei der letzten vier Weltmeister scheiterten bereits in der Vorrunde, Löw will diese Reihe nicht erweitern: "Uns wird das nicht passieren, wir werden es schaffen. Wir haben alle Möglichkeiten, das zu korrigieren. Aber wir müssen Korrekturen anbringen."