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WM wird für Bundesliga zum Debakel

Der Stellenwert der Bundesliga bei der WM in Russland ist dramatisch gesunken. Die Hauptrollen spielen dagegen Profis aus England und Spanien.
Nach dem frühen WM-Aus für die deutsche Mannschaft, verschanzt sich der DFB hinter verbalen Nebelkerzen. Die wenig konkrete Selbstkritik wirkt wie ein Marketing-Plan.

Torschützenkönig Robert Lewandowski ist entnervt ohne einen einzigen Treffer nach Hause geflogen, die deutschen Weltmeister sind nach der historischen Katastrophe von Kasan schon auf dem Weg in den Urlaub, viele der verbliebenen Deutschland-Legionäre sitzen in ihren Teams auf der Bank: Die Bundesliga spielt bei der WM in Russland nur noch eine Nebenrolle. England und Spanien sind weit enteilt.

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Wenn am Samstag das Achtelfinale beginnt, sind nur noch 38 Spieler aus der 1. und 2. Bundesliga dabei. Mehr als doppelt so viele Profis aus englischen Ligen (78) kämpfen noch um den WM-Titel. Spanien folgt mit 61 K.o.-Rundenteilnehmern.

Besonders bitter: Die, die noch da sind, gehören nicht zu den Hauptdarstellern. Die Tore schießen andere.

Bayern-Spieler bislang ohne Treffer

Englands Torjäger Harry Kane (5) verdient sein Geld ebenso in der Premier League wie Belgiens Stürmerstar Romelu Lukaku (4).

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Kein Wunder, dass Tottenham Hotspur, Manchester United und Co. nach 48 von 64 WM-Spielen mit 33 Treffern vorne liegen. Dank des portugiesischen Weltfußballers Cristiano Ronaldo (4), des Spaniers Diego Costa (3) und des Russen Denis Tscheryschew (3) ist die Primera Division mit 31 Treffern nicht weit zurück. 

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Vor vier Jahren beim deutschen Triumph in Brasilien hatte es noch ganz anders ausgesehen. Mit jeweils 35 Toren lagen Bundesliga und Premier League gleichauf. Rekordmeister Bayern München allein kam durch seine WM-Teilnehmer auf 18 Treffer. Die Bilanz des Bundesliga-Dominators nach der Vorrunde 2018: null Tore.

Geld der Engländer keine Ausrede

Für die Liga, die erst im Februar mit 3,37 Milliarden Euro den 13. Rekordumsatz in Folge verkündet hatte, ist das WM-Abschneiden ein herber Rückschlag.

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Christian Seifert, der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, hatte angesichts der Langeweile im Kampf um die Meisterschaft internationale Erfolge gefordert. "Im Vergleich mit den anderen Topligen haben die Bundesligisten sehr gute finanzielle Voraussetzungen.

Die Frage ist, ob wir aus unseren finanziellen Möglichkeiten das Beste machen", hatte Seifert erklärt: "Die Bundesligisten bringen im Vergleich mit Klubs mit deutlich weniger Finanzkraft oft ihre Leistung nicht. Wir haben den zweitgrößten Umsatz der Welt. Ich kann mich nur schwer damit abfinden, dass wir das Geld der Engländer immer als Ausrede benutzen."

Leistungsträger spielen in anderen Top-Ligen

Die WM führt den Bundesliga-Verantwortlichen allerdings deutlich vor Augen, dass die Spieler, die auf der internationalen Bühne brillieren, anderswo spielen.

In England, in Spanien, aber auch in Italien mit 37 Achtelfinalteilnehmern, darunter WM-Leistungsträger wie Mario Mandzukic (Kroatien) oder Juan Cuadrado (Kolumbien). Und in Frankreich (29) mit den PSG-Stars Neymar (Brasilien), Kylian Mbappe (Frankreich) oder Edinson Cavani (Uruguay).

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Die Chance, dass am 15. Juli im Moskauer Luschniki-Stadion ein Bundesliga-Profi den WM-Pokal in Händen hält, ist dagegen gar nicht so gering.

Elf Achtelfinalisten haben Deutschland-Legionäre in ihren Reihen, darunter auch die Mitfavoriten Spanien und Frankreich. Die meisten allerdings, die für die Schweiz (10) und Japan (7) spielen, werden dann wohl schon abgereist sein.

Werden Brasilien, England, Uruguay, Argentinien oder Russland Weltmeister, geht die Bundesliga leer aus - nach 16 Helden von Rio vor vier Jahren.

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