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Odonkor: "Für Wagner ist es bitter"

David Odonkor war 2006 die Überraschung DFB-Team. Im SPORT1-Interview spricht er über den aktuellen Kader und erklärt, warum Nils Petersen die Nominierung verdient.
German midfielder David Odonkor waves to
German midfielder David Odonkor waves to
© Getty Images
Florian Plettenberg
Florian Plettenberg

Bei der Sommermärchen-WM 2006 im eigenen Land war David Odonkor die große Überraschung im Kader.

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Seine Nominierung rechtfertigte er auch mit seiner legendären Flanke auf Oliver Neuville zum 1:0 gegen Polen. Mit SPORT1 sprach der aktuelle Trainer der SpVgg Pyrmont (Landesliga Hannover) über den vorläufigen WM-Kader der deutschen Nationalmannschaft. 

SPORT1: Herr Odonkor, was sagen Sie zur großen Kader-Überraschung Nils Petersen?

David Odonkor: Wenn man den Kader betrachtet, muss man zunächst mal sagen, dass 150 Prozent Qualität dabei sind. Über Nils Petersen braucht man auch nicht reden, weil er 15 Tore in dieser Saison gemacht hat und als Mittelstürmer auch spielerisch sehr, sehr stark ist. Man kann ihn jederzeit anspielen, er kann hinter den Spitzen spielen. Er ist ein hungriger Spieler, der auf dem Platz sehr ruhig ist, aber seine Tore macht. 

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SPORT1: Mario Götze und Sandro Wagner haben es nicht in das Aufgebot geschafft.

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Odonkor: Für die beiden ist es natürlich bitter. Der jetzige Kader ist aber stark genug, um den Titel zu verteidigen. Von daher mache ich mir auch keine Gedanken darüber, dass der eine oder andere noch wegfällt. Wir haben 27 Spieler im Kader, die alle ihre Leistung bringen können.

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SPORT1: Können Sie mal beschreiben, wie sich die Nationalmannschaft für einen Spieler anfühlt?

Odonkor: Die Nationalmannschaft ist wie eine Familie. Wenn man im Verein nicht gut spielt, kommt man dahin und bringt dort seine Leistung. Bei der Nationalmannschaft wird man gut gesteuert und geführt. Man freut sich einfach, wenn man zu diesem Team kommt. Man sieht die ganzen Jungs wieder und das Trainerteam, das immer positiv eingestellt ist und mit jedem einzelnen Spieler spricht. So wird die Stimmung hochgefahren. Auch als 18. oder 19. Spieler im Kader ist man glücklich. Denn selbst wenn man keine Einsätze bekommt, hat man das Gefühl, dazuzugehören und gibt im Training Vollgas.

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SPORT1: Welcher deutsche Nationalspieler hat das Zeug zur WM-Überraschung?

Odonkor: Man kann es nur als Team schaffen.

Florian Plettenberg (r.), SPORT1-Chefreporter Digital, traf David Odonkor im Dortmunder Fußball-Museum
Florian Plettenberg (r.), SPORT1-Chefreporter Digital, traf David Odonkor im Dortmunder Fußball-Museum

SPORT1: Sehr diplomatisch.

Odonkor: Ja, aber als Einzelspieler durchzustarten ist schwierig. Hätte ich Bernd Schneider 2006 gegen Polen nicht hinter mir gehabt, hätte ich meine Flanke nicht reinschlagen können und Oliver Neuville hätte den Ball nicht von mir bekommen. Das ist heute doch auch so. Denn passen die Mannschaftsteile nicht zusammen, kann man auch keine Tore schießen. Klar können Kroos, Müller und Reus die Spiele selbst entscheiden, aber am Ende gehören auch die Spieler dahinter dazu.

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SPORT1: Wer gilt für Sie als Streichkandidat?

Odonkor: Kommt Manuel Neuer nicht auf die Beine, fällt Neuer weg. In der Abwehr müssen sicherlich auch noch ein, zwei Spieler gestrichen werden. Vielleicht Ginter, Rüdiger oder Tah. Im offensiven Bereich muss bestimmt auch noch ein Spieler weg. Die Qualität ist auf jeden Fall gigantisch und für den, der nach Hause muss, ist es sehr, sehr bitter, weil sich der Spieler denkt: "Bin ich nicht gut genug für das Team?". Von daher möchte ich nicht in ihrer Haut stecken.

SPORT1: Sie stecken hingegen in den Planungen für Ihr Abschiedsspiel.

Odonkor: Ja, am 26. Mai in Aachen wird es stattfinden. Das wird ein Familienfest, bei dem die Nationalmannschaften von 2006 und 2008 zusammengewürfelt werden. Wir wollen auch nochmal Stimmung bringen für die WM. Das wird ein guter Einstieg und es dient guten Zwecken: Alemannia Aachen und "Viva con Agua". Jogi Löw würde auch gerne kommen, aber er muss sich auf die WM konzentrieren.

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