Rassismus ist ein ständiger Begleiter im europäischen Fußball. Besonders im Land des WM-Gastgebers.
Rassismus-Eklat um Dembele
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Das wurde wieder einmal beim Testspiel zwischen Russland und Frankreich am Dienstagabend in St. Petersburg (1:3) deutlich, als der französische Nationalspieler Ousmane Dembele rassistisch beleidigt wurde.
Mehreren Medienberichten zufolge sollen russische Fans bei zwei von Dembele getretenen Eckbällen Affenlaute nachgeahmt haben. Der frühere Profi von Borussia Dortmund und seine Mitspieler ließen sich davon aber nicht beeindrucken.
Die "Bleus" gewannen dank der Treffer von Kylian Mbappe (40., 83.) und Paul Pogba (49.) mit 3:1. Fedor Smolow (68.) erzielte den Ehrentreffer für die Russen.
Sportministerin protestiert
Nach dem Spiel überwog allerdings der Ärger über den Rassismus-Eklat. Frankreichs Sportministerin Laura Flessel verurteilte das Verhalten der russischen Fans.
"Rassismus hat auf dem Fußballfeld keinen Platz. Wir müssen reagieren und auf internationaler Ebene zusammenarbeiten, um dieses inakzeptable Verhalten zu stoppen", schrieb Flessel bei Twitter.
FIFA leitet Ermittlung ein
Die FIFA hat nun eine Ermittlung eingeleitet und sucht Beweise für die rassistischen Äußerungen. "Die FIFA sammelt die verschiedenen Spielberichte und sucht Beweise für die in den Medien thematisierten rassistischen Vorfälle", schrieb die FIFA in einem Statement.
Alexej Smertin, der Anti-Rassismus-Beauftragte des Russischen Fußballbunds (RFS), erklärte vor wenigen Monaten noch: "Es gibt keinen Rassismus in Russland, definitiv nicht. Und Sie wissen, dass er nicht existiert."
Allerdings berichtete die von der UEFA anerkannte Anti-Rassismus-Organisation FARE allein während der Saison 2016/17 in der russischen Liga von 89 Vorfällen von Rassismus.
Die WM findet vom 14. Juni bis 15. Juli statt. Sieben Spiele, darunter ein Halbfinale und das Spiel um Platz 3, steigen in St. Petersburg. (SERVICE: Der WM-Spielplan)