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England diskutiert über WM-Boykott

Die politische Lage zwischen Großbritannien und Russland ist seit der Vergiftung eines Ex-Doppelagenten belastet. Stimmen nach einem WM-Boykott werden lauter.
Englands Coach Gareth Southgate (mitte) bespricht sich mit seinem Team
Englands Coach Gareth Southgate (mitte) bespricht sich mit seinem Team
© Getty Images

Die mutmaßlich von Russland in Auftrag gegebene Vergiftung des ehemaligen Doppelagenten Sergej Skripal belastet derzeit die Beziehungen zwischen Großbritannien und Russland stark - und wirkt bis in den Fußball hinein. Premierministerin Theresa May hatte es zuletzt als "höchstwahrscheinlich" bezeichnet, dass Russland für das Attentat verantwortlich ist.

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Sie verlangte von Russlands Staatsoberhaupt Wladimir Putin, er solle sich bis Mitternacht (Dienstag) gegenüber der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) erklären.

Außenminister Boris Johnson ließ noch eine Drohung folgen: "Ansonsten werden wir die Antwort Großbritanniens verkünden – und die wird morgen (Mittwoch, Anm. d. Red.) kommen."

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Im Land des Weltmeisters von 1966 wird zudem ein Boykott der Weltmeisterschaft in Russland diskutiert, um gegen die Regierung in Moskau ein Zeichen zu setzten.

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Johnson war der erste hochrangige Politiker, der einen WM-Verzicht der englischen Nationalmannschaft ins Spiel gebracht hatte. Noch vor Mays Aussagen hatte Johnson ein "ernstes Gespräch über unseren Umgang mit Russland" gefordert.

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Und im Fall einer russischen Beteiligung hatte Johnson angekündigt: "Und dann kann ich mir schwer vorstellen, wie wir im Juli zur WM fahren können."

Boykott nur als Symbolpolitik?

Für die Nationalspieler wäre ein Verzicht auf die WM ein harter Schlag. Sie treffen in der Gruppe G auf Belgien, Panama und Tunesien und zählen nach ihrer souveränen Qualifikation zum erweiterten Favoritenkreis.

Auch die englische Presse beschäftigt sich mit dem Thema. Das Boulevardblatt Daily Mail widmete dem Thema sogar die Titelseite und fragte: "Wie können wir zu Putins WM fahren?"

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Der englische Verband FA glaubt einem Bericht der Sportmail zufolge aber nicht daran, dass die Regierung sich mit einem Boykott wirklich beschäftigt. Allerdings hätten sich Offizielle über die wachsende politische Krise unterhalten.

Die Times schreibt von einer Symbolpolitik, die auf dem Rücken der Mannschaft und der Fans ausgetragen wird. Die Abkehr von Russland hätten Politiker, Diplomaten und Geschäftsleute jahrelang nicht geschafft, jetzt sollen es aber das National-Team und die Anhänger aber vollbringen. 

Warnung an Fans

Sollte England zur WM fahren, machen sich manche Politiker dennoch sorgen.

Tom Tugendhat, hochrangiges Parlamentsmitglied und Vorsitzender der außenpolitischen Kommission des Unterhauses, hat wegen der diplomatischen Spannungen britische Fans zur Vorsicht bei Reisen zur WM angehalten.

Die Regierung solle alles in ihrer Macht Stehende tun, dass britische Anhänger "nicht in irgendeiner Weise in die Politik hineingezogen werden", sagte Tugendhat im BBC Radio 4.

Er befürchte zudem, dass sich Russland britische Fans für eine Antwort auf die Taten der britischen Regierung aussuchen werde.