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Darum ist der "Battle of Britain" brisant wie nie

Der "Battle of Britain" zwischen Schottland und England wird von Brexit-Diskussionen und Terror-Angst begleitet - und dann ging's auch noch ins Bootcamp.
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© Royal Navy

Harry Kane und Jermaine Defoe marschierten mit 21 Kilo schweren Rucksäcken sechs Kilometer durch den Forst, Coach Gareth Southgate zwängte sich durch einen kaum einen Meter breiten Wassertunnel, und am Ende campierten sie alle zusammen unter freiem Himmel in der Wildnis: Mit einem zweitägigen Bootcamp bei den Royal Marines haben sich die englischen Fußballer auf den politisch wie sportlich brisanten "Battle of Britain" am Samstag in Schottland vorbereitet.

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"Ohne Handys, alle zusammen - diese Erfahrung war einzigartig", sagte Stürmer Defoe, der das ungewöhnliche Trainingsprogramm wie seine Kollegen im grünen Tarnanzug und in schweren schwarzen Lederstiefeln absolvierte: "Diese Art von Druck bringt dich voran. Du weißt, du hast deine Teamkameraden, auf die du dich verlassen kannst. So etwas schweißt zusammen."

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Schuften wie im Militär: England-Stars im Drill Camp

Hochsicherheitsspiel nach Terror-Anschlägen

Der Zeitpunkt für das Überlebenstraining in der Grafschaft Devon im englischen Südwesten wurde von Teammanager Southgate nicht zufällig gewählt: Denn mit einem Sieg beim ewigen Rivalen am Samstag (ab 18 im LIVETICKER) in Glasgow können die Three Lions den womöglich entscheidenden Schritt Richtung WM-Qualifikation machen.

"Wir wollten die Jungs kurzzeitig in eine andere Welt führen, mit der sie nicht gerechnet hatten", sagte Southgate, der vier seiner bisherigen fünf Quali-Spiele als Nationaltrainer gewonnen hat.

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Doch auch abseits des Platzes birgt die Partie reichlich Brisanz - wegen der man bei den militärischen Bildern doch auch etwas schlucken muss. Nach den Terror-Anschlägen von Manchester und London ist das Königreich in höchster Alarmbereitschaft, die Partie wurde - natürlich - zum Hochsicherheitsspiel erklärt. Rund um das Stadion wird es eine Bannmeile geben, zu der nur Ticketinhabern Zutritt gewährt wird.

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Duell ist auch politisch aufgeladen

"Die Sicherheit der Fans ist für die schottische FA von größter Bedeutung", teilte der schottische Fußball-Verband über einen Sprecher mit und kündigte verschärfte Taschen- und Personenkontrollen im Hampden Park an. Als Gedenken an die jüngsten Terror-Opfer wird es unmittelbar vor dem Anpfiff wohl eine Schweigeminute geben.

Nicht nur wegen der Anschläge ist das sportliche Duell zusätzlich aufgeladen, auch der Brexit und der Schub für die schottische Unabhängigkeitsbewegung erhitzen die Gemüter, kurz nach der britischen Unterhaus-Wahl, bei der die Gräben noch einmal sichtbar wurden, umso mehr.

Sportlich geht es für Schottland im Duell gegen den ungeliebten großen Bruder womöglich schon um alles. Die Ausgangsposition im Kampf um Platz zwei der Quali-Gruppe F hinter England könnte deutlich besser sein, und so steht Teammanager Gordon Strachan massiv in der Kritik. Verlieren verboten, heißt es für ihn.

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Die Partie gegen England bezeichnete Strachan als ein "Must-not-lose"-Spiel. Ein Spiel, das sein Team nicht verlieren dürfe. "Ich denke an einen Sieg", sagte er, aber ein Remis halte die Schotten im WM-Rennen. Mit sieben Punkten liegen die Bravehearts zwei Zähler hinter der Slowakei und einen hinter Slowenien momentan nur auf Rang vier.

Vielleicht spielt es dem Außenseiter in die Karten, dass das Southgate-Team am Samstag wie auch drei Tage später in Saint-Denis gegen Frankreich auf den "leicht verletzten" Torjäger Jamie Vardy verzichten muss. Doch die Bilanz spricht klar für die seit 2009 in Qualifikationsspielen für ein großes Turnier ungeschlagenen Engländer: Eine Niederlage in Schottland hat es seit 1985 nicht mehr gegeben.