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Interview mit Klopp vom FC Liverpool vor Finale gegen FC Sevilla

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Interview mit Klopp vom FC Liverpool vor Finale gegen FC Sevilla

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"Premier League drückt uns die Daumen"

Jürgen Klopp zeigt sich vor dem Finale gegen den FC Sevilla locker und voller Vorfreude. Er erklärt die Stärken des Gegners – und die Euphorie um seine Reds.
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© SPORT1
Jens Tampier
Jens Tampier
Nico Seepe
Nico Seepe
von Jens Tampier, Henning Maid

Die Bühne ist bereitet.

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Gleich seine erste Saison als Trainer des FC Liverpool kann Jürgen Klopp mit einem internationalen Titel krönen.

Im Finale der UEFA Europa League trifft Klopp mit den Reds auf Titelverteidiger FC Sevilla (ab 19 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM, in unserem Sportradio SPORT1.fm und im TICKER). Eine schwere Aufgabe für den Achten der Premier League.

Vor dem großen Finale von Basel strahlt Klopp im Gespräch mit SPORT1 aber Lockerheit und Vorfreude aus.

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SPORT1: Herr Klopp, Sie haben in diesem Jahr schon ein Finale gespielt, mit Borussia Dortmund auch schon eines auf der großen internationalen Bühne. Aber wie fühlt sich jetzt dieses Finale mit dem FC Liverpool an?

Jürgen Klopp: Natürlich ist alles größer und anders als im normalen Alltag. Die Pressearbeit ist mehr, wir sind einen Tag früher angereist, weil wir raus wollten aus dem täglichen Wahnsinn, der sich in Liverpool jetzt gerade abspielt. Alle sind natürlich ganz heiß auf dieses Spiel. Alles, was wir machen, dient der Vorbereitung aufs Finale. Wir sind ziemlich zuversichtlich, dass wir eine gute Leistung abrufen können, weil wir auch wissen, dass es ohne das super schwer wird. Wir müssen an unsere Leistungsgrenze ran, aber es gibt im Moment ja keinen Grund, daran zu zweifeln.

SPORT1: Jordan Henderson und Divock Origi sind mit in Basel, um als Alternativen zur Verfügung zu stehen. Aber gibt es nach der starken Leistung im Halbfinale gegen den FC Villarreal überhaupt Gründe zu wechseln?

Klopp: Wir werden sehen. Sie sind dabei, Hendo (Henderson, Anm. d. Red.) hatten wir auch bei der Pressearbeit dabei. Das ging zumindest fehlerfrei (schmunzelt). Er hat in West Brom zwanzig Minuten gespielt, das war alles in Ordnung. Er trainiert auch schon ein paar Tage mit. Divock hat seit Sonntag völlig normal trainiert, wir werden dann eine Entscheidung treffen, was wir mit ihm machen. Es geht auch nicht darum, etwas zu ändern, sondern darum, welche Optionen wir haben und wie wir einwechseln können. Das wird wichtig sein, da das Spiel unter Umständen auch über 120 Minuten gehen kann. Da ist es praktisch, wenn man noch ein paar richtige Waffen draußen hat.

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SPORT1: Die UEFA Europa League ist ja so etwas wie der "Sevilla-Cup". Was macht diese Mannschaft so stark?

Klopp: Ihre Erfahrung. Nicht nur im Europacup, sondern generell. Das ist eine mit allen Wassern gewaschene Mannschaft, die können alles. Sie haben einen spielerischen Aufbau, gehen gut auf die zweiten Bälle, spielen ein gutes Konter-Pressing, spielen klar. Im entscheidenden Moment kann es auch unangenehm werden. Das haben sie alles im Repertoire. Für diesen Verein ist die Europa League offensichtlich so etwas wie ein lieb Kind geworden. Sie haben ja nicht nur die letzten beiden Jahre gewonnen, sondern davor auch schon zwei Mal. Sie sind der Rekordsieger, auch darüber muss man sich Gedanken machen. Aber ich hätte sie ohnehin am Limit motiviert erwartet. Das hat für das Spiel  keine große Relevanz, außer dass wir wissen, dass es für sie das Allergrößte ist. Aber - jetzt komme ich mit der absoluten Neuigkeit - für uns auch! Von daher ist es da schon mal ausgeglichen.

SPORT1: In einer leichten Euphorie nach dem Halbfinale hatten sie gut 100.000 Liverpooler Fans zum Finale eingeladen. Es werden wahrscheinlich weniger, trotzdem wird die Stadt rot sein. Wie ist die Euphorie in Liverpool rund um dieses Spiel?

Klopp: (lacht) Ziemlich groß. Ich unterschätze ab und zu die Wirkung meiner Worte, das ist mir schon ein paar Mal passiert. Ich musste da zurückrudern, weil ein paar Leute Angst hatten, dass es im Chaos endet. Das will natürlich auch keiner. In Liverpool ist alles organisiert. Jeder, der uns sehen will, kann das in Liverpool auf Großbildleinwänden an unterschiedlichen Orten tun. Da wird eine riesige Stimmung sein. Als wir am Sonntag noch da waren und rund um unser letztes Premier-League-Spiel war klar, dass nicht nur Liverpool uns die Daumen drückt, sondern die ganze Premier League. Alle fänden es schon mal wieder cool, wenn eine englische Mannschaft einen internationalen Titel gewinnen könnte. Dementsprechend wird da Ausnahmezustand herrschen. Die ganze, große Liverpool-Familie wird euphorisiert sein, aber auch der ein oder andere neutrale englische Fußball-Fan. Deshalb wissen wir schon, um was es hier geht. Wir fühlen uns in der Lage, in diesem Finale zu bestehen, was nur bedeutet, richtig gut zu spielen. Nur dann können wir es gewinnen. Halbgar? Keine Chance.