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Bierhoff traut DFB-Angstgegner Italien sogar den EM-Titel zu

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Bierhoff traut DFB-Angstgegner Italien sogar den EM-Titel zu

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Italiens gefährliche Nobodys

Die neuen Leistungsträger Italiens sind auch den Experten kaum bekannt. Zugetraut wird den vermeintlichen Durschnittstypen inzwischen allerdings einiges.
Italy Training Session And Press Conference
Italy Training Session And Press Conference
© Getty Images

Wenn es stimmt, dass die italienische Nationalmannschaft dann am stärksten ist, wenn vor lauter Problemen kein Land hinterm Horizont zu erahnen ist, dann müssten die Azzurri bei der EM sang- und klanglos in der Vorrunde ausscheiden.

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So viel Harmonie und gute Stimmung war rund um Coverciano, dem Sitz der Nationalmannschaft bei Florenz, lange nicht mehr. Was ein überzeugendes 1:1 gegen Spanien alles ausrichten kann.

Querelen um Conte sind vergessen

Sogar die Querelen um den nahenden Abschied von Nationaltrainer Antonio Conte sind vor dem Spiel gegen Deutschland am Dienstag in München (ab 20.45 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) kein Thema mehr.

"Man hat mir versprochen, dass ich mit der Mannschaft ausreichend arbeiten kann. Aber ich konnte nicht das tun, was ich wollte", hatte Conte vergangene Woche gesagt. Nach nur zwei Jahren zieht es ihn weiter zum FC Chelsea.

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Verabschieden will er sich mit einem erfolgreichen Turnier. Glaubt man DFB-Manager Oliver Bierhoff, könnte ihm das durchaus gelingen.

Bierhoff zählt Azzurri zu den Favoriten

"Spanien und vielleicht auch wir haben vielleicht einen Vorteil, weil wir aus einer größeren Anzahl von Qualitätsspielern auswählen können. Aber Italien gehört, neben Frankreich und Belgien zu den Favoriten bei der EM", sagte Bierhoff in einem Interview der Gazzetta dello Sport.

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Auch die durchschnittlichste italienische Mannschaft wird für die DFB-Elf immer ein Angstgegner sein – der letzte Sieg gegen die Azzurri war 1995. Doch die Frage ist: Wollte Bierhoff höflich sein - oder sind die Azzurri doch stärker als es ihre Einzelspieler eigentlich vermuten lassen?

Italien wird nämlich mit einer Mannschaft aus Durchschnittstypen nach Frankreich reisen. Nach der blamablen WM in Brasilien, die Nationaltrainer Cesare Prandelli den Job kostete, sortierte Conte fleißig aus - übrig blieben Spieler, die hierzulande nicht einmal absoluten Experten wirklich bekannt sein dürften.

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Zwei eingebürgerte Brasilianer

Da wäre zum Beispiel Verteidiger Davide Astori vom AC Florenz, der am Dienstag wahrscheinlich sein zwölftes Länderspiel machen wird. Mit 29 Jahren.

Oder Jorginho vom SSC Neapel, ein eingebürgerter 24 Jahre alter gebürtiger Brasilianer, der im zentralen Mittelfeld spielt und beim überzeugenden 1:1 der Italiener gegen Spanien letzten Donnerstag sein Debüt bei den Azzurri feierte.  

Oder Simone Zaza (24) , der bei Juventus nicht einmal Stammspieler ist, im Sturm aber mit Graziano Pelle (30, Southampton), dem wie Jorginho eingebürgerten Eder (29, Inter Mailand), Stephan El Shaarawy (23, Rom), Stefano Okaka (26, Anderlecht), dem überaus talentierten Flügelstürmer Federico Bernardeschi (22, Florenz), dem derzeit verletzten Ex-Dortmunder Ciro Immobile und Dribbler Lorenzo Insigne (24, Neapel) um eine von zwei bis drei Planstellen im Sturm kämpft.

Doch den Durchschnittstypen wird mittlerweile durchaus ein Coup zugetraut.

Buffon lobt Teamgeist

"Mit Italien kommt jetzt noch einmal ein anderes Kaliber auf uns zu. Die greifen noch früher an, sie betreiben ein wirklich gutes Pressing", sagte DFB-Coach Joachim Löw nach dem 2:3 gegen England am Samstag.

Auch Italiens ewiger Torwart Gigi Buffon, der den Calcio nach der WM 2014 mindestens in der Vor-Apokalypse angekommen sah, hegt mittlerweile wieder leise Hoffnungen, seine letzte EM mit dem Titel abschließen zu können.

"Wir haben eine schöne, kompakte Gruppe zusammen. Italien musste den Weg einschlagen, den der moderne Fußball anzeigt. Conte hat uns dahingebracht", sagte er. "Wir mussten in den letzten Jahren mehr arbeiten als die anderen. Jetzt sieht man die Ergebnisse. Wir stehen kompakt, haben einen klaren, strukturierten Plan."

Voraussichtliche Aufstellung Italien: Buffon - Darmian, Bonucci, Astori - Giaccherini, Montolivo, Jorginho, Florenzi, Bernardeschi - Zaza, Insigne